Heruntergekommener Bahnhof

Ravan grinste.
Jedoch würde Cade nun auch schon ein lautes Husten hören und Cetan kam aus deinem Zimmer getappt.
"Papa."
Er hängte sich an ihn und hustete ihn verschwitzt voll.
War ganz heiß, wie so oft.

Cade nahm ihn hoch.
"Lern weiter, Cain, oder ich schmeiß den Fernseher aus dem Fenster.", wies er seinen Sohn an, der Ravan mit dem Sofakissen bewarf und dann aufstand.
Cetan wurde mit Cade nach nebenan genommen, wo er ein fiebersenkendes Mittel in eine Spritze aufzog.
"Arm.", wies er den Kleinen an. Müsste er schon kennen.

Ravan wich lachend aus.
Cetan streckte Cade den Arm aus.
Gefallen tat es ihm aber nicht.

Wer bekam schon gerne Spritzen?
Cade drückte ihm einen Tupfer drauf und winkelte seinen Arm an.
"Festhalten.", meinte er dann, bevor er alles wegräumte, sich auf seinen Stuhl setzte und das Kind dann auf seinen Schoß zog.
"Schlaf ein bisschen."
Cain knurrte Ravan nach, begab sich dann aber zu seinen Büchern.

Der Kind machte was er wollte und nickte dann, ehe es die Augen schloss.
Er würde jedoch keinen ruhigen Schlaf haben.
Sein Husten würde ihn alle paar Minuten durchschütteln.

Nicht gut.
Cade brachte ihn irgendwann zum Arzt, er hatte hier nicht die richtigen Geräte, um ihn wirklich durchzuchecken.

Der sprach von einer Autoimmunschwäche und gab Cade Hustensaft.
Er sollte den Jungen warm anziehen und aufpassen, dass er nicht mit zu vielen Erregern in Kontakt kam.

Kam er ja nicht einmal.
Cade hatte andere Ursachen im Kopf, aber gegen eine Autoimmunschwäche konnte er vorgehen.
Also therapierte er ihn entsprechend.

Was nicht wirklich half, aber der Junge machte wie immer brav mit.
Es gab ja auch immer wieder Höhen, zwischen den Tiefen.

Cade war sich sicher, dass er in einem früheren Leben irgendetwas verbrochen hatte.
Nur kranke Kinder.
Aber er kaufte in Grundstück in Mailand, baute darauf ein riesiges Herrenhaus.

Jetzt fehlten nur noch die Bewohner.
Ravan und Cetan mussten sich die nächsten Tage langsam aber sicher von Cain verabschieden.

Denn sobald er seinen Abschluss in der Tasche hatte - seinen schlechten Abschluss - würde er sich nach Amerika verabschieden.
Cade half ihm bei der Wohnungssuche, während er durch seine Vögelchen langsam verbreitete, dass er bereit dazu war, Neos flüchtende Brut bei sich aufzunehmen.
Jeder, der Loyalität schwor, war willkommen.
Und dann war der Tag, an dem sie Cain zum Flughafen fuhren - ohne mehr als Handgepäck, der Rest war schon vorgeschickt worden.

Und sie würden kommen, zahlreich.
Nur leider würde das auch Neos Zorn auf ihn ziehen.
Ravan bekam am Flughafen doch leicht feuchte Augen, als er seinen Bruder drückte.
Immerhin waren sie fast ihr ganzes Leben zusammen gewesen.
Cetan schenkte ihm eines seiner Autos.

Sollte sie zornen, er nahm ihr nichts weg.
Sie hatte seinen Clan. Dass ihr ihr Volk weglief, wie Ratten das sinkende Schiff...das war nicht seine Schuld.
Cain grinste jedoch, als er Ravan ins Gesicht sah.
"Heust du, Primaballerina?!", lachte er, schlug Ravan auf die Schulter.
"Kannst mich ja besuchen kommen. Dad auch, okay?"
Auch Cade wurde gedrückt und Cetan in die Wange gekniffen.
"Sei ein guter Bubi, okay?"

Neo fand es ungerecht.
Sie liefen doch nur zu Cade, weil er ein Stück Fleisch zwischen den Beinen hatte!
Cetan nickte.
Er war immer brav!
Ravan wischte sich über die Augen.
Hatte Cain noch ein bisschen Kleidung genäht und geschickt, ehe der sich wehren konnte.
"Okay."

Nicht nur, aber das war ein Grund, ja.
Vielleicht sollte sie das abschneiden, hm?
"Du Pussy!", bekam Ravan noch zu hören, bevor ihm über die Haare gewuschelt wurde und Cain zum Check In ging.
"Komm, Ravan.", meinte Cade, der Cetan jetzt hoch nahm.
"Wir gehen nach Hause. Deine Prüfungen stehen auch an."

Würde sie noch...
"Ja gleich..."
Er winkte noch bis er Cain nicht mehr sah, ehe er Cade nach lief.
Keine Angst, Cain. Ravan würde dir viel schreiben. Mama Madlen auch.

Fraglich, ob Cain zurecht kommen würde...
Die Wohnung würde im Dreck versinken!
Aber er freute sich darüber, dass sie sich meldeten. Und Ravan sollte ja Bilder von seinen Kreationen schicken!
Cade zog mit Ravan damit aber auch zurück in das Clangebäude, Raiko mit Cetan in ein kleines Haus auf dem Grundstück.

Tat er.
Am ersten Tag an der Uni, bekam Cain auch einen älternen Studenten an seine Seite gestellt um ihn herum zu führen.
"Hallo", meinte der zu kurz geratene und streckte ihm die Hand ihn.
"Du bist Cain, oder? Mein Name ist Rees. Ich zeig dir hier alles."

Cetan fand das gar nicht toll. Er wollte der sein Bruder, sein Vater, Raiko und er zusammen lebten!

Den er verdutzt blinzend anstarrte, es aber verpasste seine Hand zu nehmen.
"Äh...Hi...?"
Wie jetzt?

Damit würde er leben müssen.
Er durfte Papa oft sehen.
Papa, der wieder schwer beschäftigt damit war, alte Verbindungen wieder aufleben zu lassen und die Clanstruktur auf Vordermann zu bringen.
Neo hatte genug gespielt.

Keine Sorge, Rees nahm sich einfach deine.
"Cool dich kennen zu lernen, lass uns gleich loslegen."
Schon ging Cains Führung los.

Und so würden die ersten Angriffe nicht lang auf sich warten lassen...

Von der er nur die Hälfte mitbekam, weil er von Rees ziemlich irritiert war.
"Sag mal...kennen wir uns nicht?", versuchte er es also.
Eigentlich war er sich ziemlich sicher...

Er hatte Raiko, er fühlte sich ziemlich sicher.
Und für den Notfall...mussten eben ein paar neue Drachen her.

Er war kleiner als du ihn kanntest, Cain.
"Ähm...du bist doch nicht von hier oder? Also denke ich nicht", meinte Rees locker.

Damit war er zwar sicher, aber es würde dennoch keine Ruhe einkehren.
Neo war wirklich sauer.

Aber das Gesicht!
"Nein, aber von Zuhause."
Er beugte sich runter, musterte ihn.
Das war Raikos Gesicht, das erkannte er!

Sollte sie sein, es war nicht seine Schuld.
Sollte sie nur kommen.
Cade war vorbereitet.

Rees bleib ganz entspannt.
Spinner gab es immer.
"Woher kommst du den?"

Sie kamen fast täglich.

"Europa."

Und sie wurde jedes Mal von den Drachen abgeblockt.
Entweder sie kam zum reden oder gar nicht.

"Cool", meinte Rees und zeigte ihm die letzten Räume.
"Deinen Stundenplan hast du schon?"

Für Neo gab es da nichts zu reden.

Erkannte er ihn nicht?
Cain runzelte noch einmal die Stirn, schüttelte dann aber den Kopf.
"Nein. Bin gestern erst hier angekommen."

Das war ihr Pech, sie kam nicht rein.

"Oh, da dann geh noch ins Sekteriat. Warte, gib mir schnell dein Handy, dann tipp ich dir meine Nummer ein. Fals du noch Fragen hast."

"Okay..."
Er gab ihm das Gerät und schob die Hände in die Hosentaschen, wartete, solange Rees tippte, bevor er das Gerät wieder an sich nahm.