Heruntergekommener Bahnhof

Zeit zu schlafen. Was sie auch schnell tat.
Tief und fest.

Beide.
Kaeru war am Morgen allerdings schon vor ihr wieder wach und machte Frühstück.

Soweit würde es gar nicht kommen.
Es klopfte mitten in der Nacht an seiner Tür.

Okay....?
Müde taumelte der Blonde aus dem Bett, zog sich notdürftig eine Hose über und öffnete die Tür, ohne vorher durch den Türspion zu schauen.

Ein Jugendlicher stand vor ihm.
Der trug eine Jacke mit Kapuze, die er sich über den Kopf gezogen hatte.
"Kaeru? Endlcih habe ich dich gefunden."
Lian.

Müde rieb er sich über die Augen, brauchte einen Moment, um sich zu orientieren.
Um ihn zu erkennen.
"Lian?", kam es dann verdutzt.

"Kann ich rein kommen? Es ist gefährlich da draußen."

"Klar, komm rein."
Er lotste ihn zu dem kleinen Küchentisch, warf einen flüchtigen Blick auf Miru.

"Danke."
Miru schlief noch immer auf dem Schlafsofa.
Lians Blick blieb kurz an der dreckigen Bettwäsche auf dem Boden hängen.
"Ahja..."
Er setzte sich.
"Ich hab dich wirklich lang gesucht. Keiner hat etwas von dir gehört."

"Und es wäre gut, wenn das so bleibt. Wie hast du mich gefunden?"

"Durch zu fall. Du warst auf einem Bild bei der Homepage von einer Uni.
Er lehte den Kopf schief.
"Man hätte dich gebraucht, das weißt du, oder? Fast alle sind tot. Die Lichtwesen."

"Wirklich?"
Es klang desinteressiert, Lian.

"Ja. Sie haben sie alle gejagt und umgebracht. Mischlinge wie mich auch. Sie tun es immer noch."
Dabei war Kaeru doch deren beschützer gewesen.
"Bist du nicht der Prinz der Schwachen? Warum tauchst du unter, wenn sie dich am meisten brauchen?"

Schulterzucken.

Seufzten.
Er schütze die Hände und den Kopf auf dem Tisch ab.
"Ich brauch deine Hilfe."

Etwas, was Kaeru nicht zu gefallen schien.
"Wobei?"

"Ich habe meinen Vater nicht gefunden..also beide nicht. Als ich zurück bin zu Nova war überall nur noch Schutt und Asche. Man sagte mir sie sind alle tot, aber aus vertaulichen Quellen weiß ich, dass sich dort seit einigen Tage etwas tut. Du musst mit mir da hin!"

Kaeru verzog das Gesicht.
"Lian, wenn sie alle tot sind, dann wird da schon was dran sein. Jag keinen Hirngespinnsten nach."

"Es sind keine! Bitte Kaeru, ich weiß wir sind kaum miteinander verwandt, aber ich brauch eine Hilfe! Wirklich!!"

"Ich kann Miru nicht allein hier zurücklassen."

"Nur für zwei Tage, bitte! Sie ist ein Mensch, sie ist sicher!"

"Sie riecht nach mir."

"Bitte."
Er sah hoffnungsvoll zu ihm hoch.
"Zwei Tage. Wenn es nicht klappt hörst du nie wieder was von mir!"

Seufzen.
Schweres Seufzen.
"Ich rede erst mit Miru drüber."

"Danke!", stieß er erleichtert aus.
"Kaeru...hast du war zu essen?"

"Glaub, es ist nichts mehr da gerade."

"Okay..."
Sah ziemlich ausgehungert aus, der Junge.
"Darf ich heute Nacht hier schlafen?"

Armer Junge!
"Wir haben nur das Sofa..."
In dem seine nackte Freundin lag.

Aber immerhin unter der Decke.
"Ich brauch nicht viel Platz. Versprochen!"

"Ich weck eben Miru.", seufzte er.
"Bleib hier. Und dreh dich zum Fenster!"