Heruntergekommener Bahnhof

Oh Kaeru.
"Wie immer. Wir müssen noch fürs Abendessen einkaufen."

"Müssen wir? Was gibt's denn?"

"Reis mit Markgemüse", meinte sie und kramte ihren Einkaufszettel hervor.
"Vielleicht mach ich die eine Sahnesoße dazu...mal sehen. Haben wir noch Wasser Zuhause?"

"Ich hab vorhin eine Kiste geholt."

"Sehr gut."
Sie bog in den Supermarkt ab.
Gemüse und Kräuter zusammen suchen.
"Wie sehen den unsere Finanzen aus?", fragte sie Kaeru und so leicht besorgt in ihren Geldbeutel.
"Ich bekomm meinen Lohn erst in zwei Wochen. Hast du noch was?"
Tja, Kaeru. Es war fast wie früher, nicht? Wieder kaum Geld.

"Ein bisschen noch was. Das wird schon, Miru."
Schon. Aber er war das gewöhnt, von daher war er da recht locker.

Sie nicht. Ihre Familie hatte immer mehr als genug Geld gehabt.
"Mit diesen 400-Euro-Jobs werden wir uns auf dauer trotzdem nicht über Wasser halten können..."
Sie ging mit ihm zur Kasse.
Die letzten Münzen zusammen suchen.

"Wir haben uns Jahrelang mit solchen Jobs über Wasser gehalten. Wir müssen einfach schauen, wo wir noch einsparen können."

Sie verzog leicht das Gesicht und packte das Gekaufte in eine Papiertüte.
"Schon klar..."
Seufzten.
"Aber trotzdem..."

"Du bist es nur nicht gewohnt. Das ist alles. Es wird besser, wenn wir fertig sind mit der Uni."

"Aber das dauert noch! Ich habe noch 6 Semster!"
Ab nach Hause. Kochen.

"Die gehen auch rum."
Kaeru trug die Tüten, räumte sie aus und Miru kochte, während er zusah.
Machte er gern.

"Du hast gesagt es war heute hektisch. Auf der Arbeit? War in der Bar viel los?"

"Nein. Heute waren nur ein paar Typen da, die ziemlich auf Krawall aus waren. War eine schwierige Situation."

"Oh, okay. Musstest du eingreifen?"

"Ein paar Mal."
Er wedelte nachlässig mit der Hand.
"War aber nicht weltbewegend."

"Hm, trotzdem."
Sie tat das Essen in eine Pfanne.
"Kannst du den Tisch Decken?"

Nicken, bevor er Aufstand und ihrer Bitte Folge leistete.
"Was 'Trotzdem'? Es sind nur Betrunkene, meistens treffen sie nicht einmal richtig."

"Sie haben nach dir geschlagen?"
Sie sah erschrocken auf.

"Und nicht getroffen."
Er grinste sie schief an.

"Trotzdem! Das geht nicht das du auf deiner Arbeit fast zusammengeschlagen wirst! Kündige!"

"Wurde ich nicht, Miru. Das gehört zu dem Job dazu."

"Mir gefällt das aber nicht..."
Sie stellte das Essen auf den Tisch.

Er blinzelte vergnügt.
"Machst du dir sorgen?"

"Natürlich!", fauchte sie ihn an und setzte sich an den winzigen Tisch.
"Mir gefällt das überhaupt nicht!"

Dafür bekamst du direkt einen Kuss, Miru.
Das freute ihn~

"Lass das du alter Schleimer!"
Sie schob ihn weg.
"Geht du heute noch in den Abendgottesdienst oder bleibst du hier?"

"Ich muss noch was für die Uni machen, also vermutlich nicht."
Er grinste, hielt ihre Hände fest und drückte ihr direkt noch einen Kuss auf.
Einfach aus Prinzip.
Erst dann ließ er sie wieder los.

"Arsch...", brummte sie in sich hinein.
"Musst du nacher noch duschen oder kann ich die Badewanne haben?"
Sie legte den Kopf schief.
Hatte was zu erledigen...

"Du darfst die Badewanne haben, ich kann auch später noch duschen. Oder morgen früh."