Heruntergekommener Bahnhof

Yuus Blick wurde unscharf und er würgte wieder.
Cade sollte sich wirklich beeilen.

Er machte ja schon.

"Cade ich find sie nicht!", kam es nun aber von Sei.
"CADE!"

Er zerrte sie einfach mit sich.
Ignorierte sie.

Yuu packte die beiden EInfach und schon loderte das Feuer auf.
In einem feuchten dunklen Raum tauchten sie wieder auf.
Auf dem Boden war ein dünner Film Blut, der langsam von modrigen Moos augesaugt wurde.
Über all auf dem Boden lagen verletzte oder bereits tote Dämonen, aus deren Wunden Blut und Eiter sikerte.
Irgendwo in der Mitte Hel, der auf sie herab sah.
"Tötet ihn."
Schon rammte ein halblebiger Dämon Yuu einen Dolch durchs Herz.
Der Phönix ging in Flammen auf.
Sei drückte sich schluchzend an Cade. Ihre Tochter! Oh Gott!

Cades Blick wanderte einmal durch den Raum, bevor er an Hel hängen blieb und Cade den Kopf respektvoll neigte.
"Habt ihr sie getötet?", fragte er denn mit derselben Ruhe, die er schon zuvor an den Tag gelegt hatte.

Genau diese Ruhe verwunderte ihn.
Hatte er Cade falsch eingeschätz, hu?
"Noch nicht. Ich habe sie von Creon einfangen lassen."

Cade nickte etwas.
Oh, keine Sorge, Rees.
Neo bekam den Ärger.
"Kann ich sie sehen?"

"Wenn du denkst, dass es ratsam ist...ich nehme an Creon hält sie gerade noch unter kontrolle."

Er lächelte freundlos.
"Denke ich nicht. Wo?"

"In einem Raum, noch einen STück weiter unter der Erde."

"Ist vielleicht besser so.", kam es trocken, bevor er Sei allein ließ.
Obwohl...die folgte ihm wahrscheinlich so oder so.

Tat sie.
Allein wollte sie nicht dort oben bleiben.

Er brauchte nicht lange, um Neo zu finden.
Kurz wechselte er einen Blick mit Creon, ehe er auf seine Tochter herabsah.

Seine Tochter lag inzwischen schon auf dem Boden. Bäuchlings, die Wange schwer keuchend auf den nassen Boden gepresst.
Sie war inzwischen so ausgepowert, das nur noch ab und zu Flammen und unförmige, fast durchstichige Schatten aufflackerten, wenn sie aufschrie.

Er hockte sich zu ihr herunter, setzte sie auf.
"Neo."

Keine Reaktion.
"Sie kann dich nich hören."
Hel war ihm gefolgt.
"Du solltest sie auch nicht anfassen. Sonst zerreißt ihre Hülle."

Der Incubus seufzte, legte das Mädchen vorsichtig wieder hin und erhob sich.
"Ich denke, ich habe oben etwas zu tun.", teilte er Hel dann mit, während seine Schatten schon losflitzten.
Sachen zusammensuchen.

Das Schloss der Tür klickte.
"Cade? Hast du schon einmal versucht, ein ganzes Meer in eine einzige Flasche zu bekommen?"

"Warum sollte ich etwas unmögliches versuchen?"

Hel lächelte.
"Aber wenn du es versuchen würdest, was würde mit der Flasche passieren?"

Er runzelte die Stirn.
"Sie würde brechen."

Hels Blick wanderte zu dem Kind.
"Genau. Viel Macht braucht eine starke Hülle."
Er lehte Cade die Hand auf den Bauch.
"Auch wenn selbst diese oft nicht reicht. Doch es ist dickes Glas, sehr dickes. Doch wenn man stattdessen gutes Glas mit dünnem Papier mischt, dass nie dafür gedacht war, einen Ozean zu halten, dann wird es schwer. Besonders wenn sich die Macht diese größe erreicht. Und sie wächst. Jeden Tag ein Stück....doch die Hülle...sie wird zerbrechen, wie du sagtest. Verstehst du, was ich sage?"

Er schwieg einen Moment lang.
"Hai."

"Dann will ich jetzt vorschläge hören. Wie kann man Flasche und Meer retten?"

Cades Augen weiteten sich erstaunt.
Retten?
Nicht töten?
Einige Minuten langte starrte er Hel einfach nur an, ehe er nach Luft schnappte.
"Äh..."

"Ja, ich höre", kam es ruhig.
"Leg mir Obtionen dar."

Der Dämon zögerte.
"Man könnte...die...Flasche irgendwie stärken?"

Hel lächelte.
"Könnte man. Man müsste ihr dazu aber viel zumuten und sie stark verändern. Und selbst wenn es geliegt? Denkst du wirklich das deswegen das Meer in ihr Platz findet?"

Cade zuckte unsicher mit den Schultern.
"Man könnte das Meer auch in mehrere Flaschen füllen...oder einen...Schwamm in die Flasche stecken."