Feuertempel [6]

"Wie soll ich es den verstehen, ich werde mich gewiss nie in diese unnoble Lage bringen."

"Wie d-", sie stockte und erzitterte.
Und im nächsten Moment wurde sie mal wieder von einem bellenden Husten geschüttelt.
Der einzige Unterschied zu sonst war, dass sie das Blut nicht raushustete, sondern von selbst aus ihr herausfloss...insofern sie sich denn vorn über beugte, was sie jetzt auch tat, damit ihr das Blut nicht in die Lunge lief.

Erschrocken sah Koke sie an.
"Mylady!", rief sie entsetzt.
"Ich hohle ihren Gatten!"
Ja sowas kam davon, wenn man Sex hatte.
Schnell rannte sie also zu Yuu.

"Nei-!", weiter kam sie nur nicht.
Und Koke war so oder so schon weg.
So konnte Raiko nichts weiter tun, als sich die Hand vor den Mund pressen und darauf zu warten, dass der Husten endlich aufhörte.

Nicht mal 2 Minuten später, wurde sie jedoch schon auf Yuu Arme gehoben.
"Was machst du den für Sachen...", murmelte er schlaftunken.

Und dabei hatte sie ihn nicht wecken gewollt..aw..
Hustend und blutend wie Schwein....verdammt.

Sie wurde im Tempel erstmal auf der Kuchenzeile abgesetzt, ehe Yuu ihr ein Tuch gab und dann im Schrank nach Medikamenten suchte.
"Willst du Morphium, Raiko?"

Sie schüttelte leicht den Kopf.
Würde nicht helfen, das würde nur ihr Bewusstsein beeinflussen.

"Ins Bett kann ich dich leider nicht bringen, der Junge schläft noch. Du würdest ihn mit deinem Husten nur wecken."

Sie streckte die blutbeschmierte Hand aus und schrieb etwas auf die Theke.
Dann ließ sie sich nach hinten gegen die Wand sinken.
Geh wieder schlafen.

"Ganz sicher nicht", grinste er leicht und machte sich dran, ihr das Blut vom Körper zu lecken.

Dann hatte Yuu aber lange was zu tun...bei dem dauer nachschub...
Aber sie schien Glück zu haben und 10 Minuten später war schon wieder alles vorbei.
Naja...besser als die vorletzten 120 Minuten.

Noch der letzte tropfen Blut von ihren Mundwinkeln lecken und....fertig.
"Komm, ich trag dich ins Bett und bring dir was frisches zum anziehen."

"Okay..."
Sie rückte etwas noch vorne und lehnte sich prompt gegen Yuu.

Der hob sie hoch und legte sie dann ins Bett, ehe er ihr ihre Kleidung auszog und ein Hemd von sich über.
Ach ja...

Ausnahmsweise ließ sie ihn auch einmal.
Aber hey...ein Yuu, der sie ANzog, war schon eine Seltenheit!
"Und jetzt gehst du schlafen, ja?"

"Gern, weck mich, wenn was ist."
Zack weg war er.
Yuu der arme müde Krieger.

Sie kuschelte sich unter die Decke und starrte noch eine Weile lang in die Dunkelheit, bevor sie sich wie immer an Yuu kuschelte und kurz darauf einschlief.

Der musste um punkt sieben wieder raus.
Besprechung.

Armer Yuu...
Bei dem Kindergarten war das wahrscheinlich nicht leicht.
Aber es war doch wirklich eine Blamage für die Älteren.
Beschwerten sich über die Anwesenheit Jüngerer, benahmen sich selbst aber wie Kinder.
Traurig, Traurig...

Ja, explosiv das Alter...
So Krachte es auch heute ab und zu in den Tempelhallen.

War Raiko egal, solange sie noch ein bisschen dösen konnte.
Und Cain amüsierte sich prächtig dabei.

Shuran musste sich wirklich beherschen nicht gleich als Echse auf dem Tisch zu liegen, nachdem sich Aslan über eine Eidechsenplage in seinem reich ausgelassen hatte, aber das war ja nicht die erste Verwandlung heute gewesen.
Auch seine Frau Aoni hatte inzwischen zu ihnen gefunden. Anakonda, konnte man dazu nur sagen.
Von Nara war noch immer keine Spur, jedoch krabbelte ein weißes Mäuschen über Raiko hinweg und verschwand dann richtung Versammlung.
Dort kletterte es auf den Tisch und starrte mit schwarzen Knopfaugen in die Runde.
"Mittag, Kanna-san", meinte Yuu nur, ehe er auf einen Stuhl wieß, auf den das Mäuschen huschte.

Cain war aber trotzdem heute schön ruhig, immerhin hatte er ja seinen Spaß gehabt.
Das ein oder andere bissige Kommentar konnte er sich dennoch nicht verkneifen.
Cain eben.
So konnte er es auch nicht lassen, die Maus vorher einzufangen und am Schwanz hochzuheben.
"Bisschen spät, nicht?"

Im selben Moment ging ein Gequitsche los.
Cain wurde nach allen Regeln der Kust zusammengeschissen, während die Maus fuchtelnd und panisch an ihrem Schwänchen umherbaumelte.
Yuu zog nur eine Braue hoch.

Cain grinste nur breit.
Aus Spaß bewegte er ein wenig die Hand, sodass die Maus ein wenig mehr umherbaumelte, aber außerhalb der Reichweite seiner Haut, so gut wie es eben ging.
"Ich hab dich was gefragt"

"Cain-san, hättet ihr die Güte Kana-san loszulassen?", kam es von Yuu das das nun eine weile lang betrachtet hatte.
Die hatte inzwischen schon fast keine Stimme mehr vor lauter Fipsen.
Es wurde schon heftig gehechelt.
Jedoch hatte so eine Maus ihren Stolz!
Einmal am eigenen Schwänzchen hochgezogen und Cain in den Finger gebissen.
So eine Killermaus lies auch nicht so leicht los, Cain...
Amüsiertes grinsen seiten Shios.

Cains Grinsen wich nicht.
Das bisschen Schmerz.
Aber da ja Yuu sooo lieb fragte, musste man doch mal nett sein.
"Jaja...ist ja schon gut."
Also wurde die Maus wieder auf den Tisch gesetzt.
"Gehts wieder?"

Er wurde nur böse angeschnaubt, ehe die Maus auf ihren Platz verschwand.
"Nun, da wir jetzt endlich weiter machen können....", setzte Yuu an und sah zu Aslan.
"Dann lege ich die Grundlagen fest. Cain Hiyoshi war nach dem Ableben des ehrenwerten Rees no Hel der neue Herr dieses Daseins, stellvertretend für sein Blutnachfolger Pan no Shi. Jedoch verstarb diese bei einem Mordversuch von Cain Hiyoshi, der darauf folgend im Beisein von Riie Yuu Kuroihonô entmachtet wurde. Dies geschah durch die Rasse der Drachen, die nun eigendlich Cain Hiyoshis Herrschaftsfeld untergeordent sind."
Sein Blick wanderte zu Yuu.
"Riie Yuu Kuroihonô verzichtete jedoch auf diesen Herrschaftsanspruch, wodurch Cain seine Macht behielt. Pan no Shi befindet sich seither in der Obhut von Riie-san", schloss er und sah zu Shio, der nun übernahm.
"Jedoch bleibt dieser Mord nicht unbestraft! Da wir nun alle wieder in den Stand der Götter erhoben wurden bleibt zu entscheiden ob Cain Hiyoshi einen Anspruch auf die Oberste Herrschaft hat oder seine Rasse gar verbannt werden soll."

Was Cain allerdings wenig interessierte.
Gelangweilt folgte er der Conversation und verdrehte nur die Augen.
Das die aus allem immer so ein Aufheben machen mussten.