Haus N°7

Mitten in der Nacht wurde sie keuchend wach.
Nervös zuckte ihr Blick durch den Raum, bevor sie sich unter die Decke kuschelte und abwesend die Wand anstarrte.

Yumo erging es 3 Minuten später nicht anderst.
Sie stand auf, machte das Licht an und ging durchs Wohnzimmer auf dem Weg zum Bad.

Sie weckte Raikos Aufmerksamkeit und diese setzte sich auf.
Verschlafen rieb sie sich über die Augen.
Menschen hatten es manchmal schon schwer.

Yumo quickte erschrocken zusammen und knallte auf den Boden.
Hilfe!
"Äh...D-du...äh Sie ..äh...Raiko-san Sie sind wach?"

Raiko stand auf und hielt ihr die Hand hin, um ihr aufzuhelfen.
"Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Und du kannst mit den Formalitäten ruhig aufhören."

Ein weiterer panischer Laut und sie duckte sich Angstlich vor Raiko weg.
"Tut mir leid!"

Sie seufzte und hockte sich vor sie.
"Warum entschuldigst du dich jetzt?"
Leicht schüttelte sie den Kopf.
"Ich werde dir nichts tun, falls du das denkst. Das hier geht mich nichts an.", sie deutete kurz auf Yumos Bauch, "Ich hab momentan andere Sorgen, als mich für Rees' Leben zu interessieren."
Eine Weile lang schwieg sie und musterte die Frau vor ihr.
"Du weißt es schon längst, nicht?"

"Hai..."
Sie schlang die Arme um die Mitte und sah zu Raiko hoch.
"Sonst würde das Baby nicht so schnell wachsen."

Sie lächelte mild.
"Du hast wirklich Glück...du weißt gar nicht wie sehr", murmelte sie und stand auf.
Wieder hielt sie Yumo eine Hand hin.
"Es ist Rees' Angelegenheit", meinte sie sanft, als nochmalige Bestätigung, dass sie sie nicht sofort anfallen würde.

Zögerlich nahm sie ihre Hand.
"Ich weiß das er geht...aber das Baby...das gehört mir."

Sie zog Yumo wieder hoch.
Raiko entschied sich, lieber nichts dazu zu sagen.
Sollte Rees sich selbst drum kümmern.
Sie ließ Yumos Hand los, nachdem diese wieder sicher stand und schüttelte unbewusst den Kopf.
"Es erstaunt mich immer wieder."

"Das ist doch normal...", kam es leise.
"Ich ähm...ich ähm....geh mal eben....Bad..."
Schon war sie weg.
Oh ja, Schwangere mussten eben dauert aufs Klo.

Raiko war gerade unglaublich froh, dass sie das nicht gehabt hatte...und wie...
Sie setzte sich wieder aufs Sofa und zog die Beine an den Körper.

Nach fünf Minuten kam Yumo wieder.
"Äh...was willst... du ...eigentlich später zum Frühstück?"

Sie lächelte leicht.
"Ich brauche nichts, danke."
Ihre Gedanken wanderten wieder zu Yuu und ihre Nackenhärchen stellten sich auf.
Schnell lenkte sie diese in andere Richtungen.
"Nimms mir nicht übel oder so..."
Das taten Menschen doch oft in Sachen Essen, oder?

Yumo erstarrte kurz.
"Äh...n-nein....n-natürlich nicht..."

Ein frustrierter Laut entfuhr Raiko.
"Warum hast du Angst vor mir?"

"H-Hab i-ich doch g-gar nicht!", versuchte sie sich selbstbewusst zu verteidigen.
Dies wurde aber zumnichte gemacht als se zusammenzuckte.
"Böse Hanabi! Hör auf Mama zu treten...", schimpfte sie leise.

Raiko erstarrte.
"Hanabi?", fragte sie leise nach, ein leichtes Zittern in der Stimme.

Yumo sah zu ihr auf.
"J-Ja...so haben wir sie genannt...."

Sie kann nichts dafür nicht aufregen, sie kann nichts dafür, bleib ganz ruhig...
Sie fing leise an zu lachen und konnte sich fast gar nicht mehr einkriegen.

Yumo stand die blankte Angst ins Gesicht geschrieben, ehe sie einfach umkippte.
Die Nerven...

Raiko hörte auf zu lachen und fixierte Yumo.
Sie könnte ja...Nein.
Seufzend stand sie auf und ging ins Schlafzimmer, um Rees zu wecken.
"Rees! Dein Spielzeug hat mal wieder schlapp gemacht, sammel es mal ein."
Hanabi...sie nannten sie tatsächlich Hanabi...die Ironie war ein riesen Arschloch.

"Einfach liegen lassen...ich schlafe...", kam es knurrend von Rees, der sich von Raiko wegdrehte.

Sie setzte sich neben ihm und ihr Sohn bekam einen netten kleinen Blitz verpasst.
"Beweg deinen faulen Hintern."

"Aua! Hör auf!"
Er zog sich die Bettdecke über den Kopf.
"Es ist zu früh...noch 5 Minuten...."

Raiko stand auf und ging raus.
Aber auch nur, um ins Bad zu gehen, einen Waschlappen mit eiskaltem Wasser voll zu machen und ihn über Rees auszuringen.
"Jetzt endlich wach?"

Fauchend spang er aus dem Bett und funkelte sie zornig an.
"TICKST DU NOCH GANZ RICHTIG!?"

"Nein, tut mir leid. Aber ich dachte das wüsstest du schon", kam es gleichgültig und sie ging wieder ins Wohnzimmer.

"ICH BRING DICH UM EY!", schrie er ihr hinterher und schon flog Raiko ein Stuhl gegen den Kopf.