Verlassene Villa

"Sie werden uns überall finden, Raiko...überall..."
Weiteres zittern. Dieses Ding hatte ihm wirklich Angst gemacht.
"Bleib bei mir....bitte...bitte blieb bei mir..."

Vorsichtig strich sie ihm über die Haare.
"Natürlich bleibe ich bei dir.", murmelte sie.
Ihre Gedanken rasten.
Das war mehr als nur schlecht.

Er wurde etwas ruhiger.
"Ich kann nicht gegen einen Drachen kämpfen, Raiko...nicht mehr...Ryo hat es damals schon beendet...mein Flügel sind gebrochen, mein Fleisch zerfetzt...ich kann ihn nicht mal aufhalten oder ablenken....er wird uns finden...er wird uns überall finden..."

"Du musst auch gegen keinen Drachen kämpfen, weder ablenken noch aufhalten. Wir finden schon eine Lösung, ja?"

Er nickte leicht.
"Ich hoffe es so..."

"Das klappt schon", meinte sie, obwohl sie sich da nicht so sicher war.
"Wahrscheinlich wollte Cain dich sowieso nur provozieren."

"Die Provokation war aber groß, schuppig und hatte scharfe Zähne!", jammerte er verzweifelt.
"Gegen sowas kommt vielleicht gerade mal noch Mutter Hel no Eva an"

"Deshalb ist es ja eine Provokation. Lass dich von dem Kleinen nicht aus der Fassung bringen. Genau das will er nämlich. So macht man schneller Fehler."

"Raiko..........ich hab Angst.......dieses Ding macht mir panische Angst...."

Sie wusste nicht mehr, was sie sagen sollte.
Diesen Fakt konnte sie so oder so nicht ändern.

Irgendwan schlief er ein, oder eher sein Herz versagte unter dem Stress, was den gleichen Effekt hatte.
Er würde sie verlieren...

Aus lauter Hilflosigkeit heraus fing sie wieder an zu summen, um die Stille zu vertreiben.
Es würde schon alles gut gehen...es musste einfach...

Sachte meldeten sich die Kleinen.
Erzählten mit Tritten was Raiko nicht hören konnte.

Sie legte eine Hand auf ihren Bauch und seufzte erneut.
Warum konnten sie nie ein bisschen Frieden haben?

Sofort bekam sie einen wütenden Tritt an die Stelle an der ihre Hand war.
Nach dem Motto: Weil wir da sind!

"Jaja schon gut", murmelte sie abwesend und strich leicht mit dem Daumen über die Stelle.

Überglückliches Getrampelt.
Sie wurden wargenommen.
Grund zum feiern.

"Jetzt ist aber mal gut...das ihr auch nie was anderes zutun habt...Na gut, ich vermute mal, da ist es echt langweilig."
Dann runzelte sie die Stirn darüber, dass sie mit ihnen sprach.

Als Antwort bekam sie vier Füßchen auf einmal entgegengetreten.
Ja war es.

"Das war mehr als nur ein Ja", lachte sie leise.
"Der Papa freut sich schon auf euch...seit lieb zu ihm, ja?", leicht strich sie sich über den Bauch.
Ja, da hatte jemand seine weichen fünf Minuten.

Eine Weile lang gar nichts, dann ein kleiner neckischer Tritt.
Und schon brach dort dirn das Gestrampel aus.
Die Köpfchen strichen die Bauchwand entlang als sich die Fötuse in ihrem Leib wanden.

"Das ist nicht gerade förderlich"
Ein weiteres Seufzen und sie vergrub ihr Gesicht in Yuus Haaren.
Wieder fing sie an zu summen, das Schlaflied.

Ein dumpfes Knallen, als zwei Schädel gegen ihr Becken knallten.
Sofort ging das enpörte Getrete los. Was machte das harte Ding da?!
Schon dumm wenn sich beide gleichzeitig dazu entschieden hatten, sich in Raikos Gebärmutter zu drehen, aber wenn die Mama doch so aufmunternd mit ihnen sprach dann musste das ja was bedeuten...

Sie hörte auf zu summen und nahm die Hand von ihrem Bauch.
Na super...

En letzter trauigter Tritt an der Stelle wo ihre Hand war und schon herrschte beleigte Stille.
Was hatten sie den jetzt falsch gemacht?

"Danke", murmelte Raiko leise, bevor auch sie wegdämmerte.
Allerdings schlief sie nicht sehr tief, um wach zu werden, falls sie Schritte oder ähnliches hörte.

Sanfte Bewegungen begleiteten sie mit in den Schlaf.
Griffe mit den Händchn oder das streifen von kleinen Zehen unter der Bauchdecke.
Jetzt schliefen wohl alle.

Ihre Hand wanderte wieder auf ihren Bauch, als sie die leichten Berührungen spürte.
Doch das Knacken von Zweigen, ließ sie wieder hochschrecken.
Im nächsten Moment schoss ein Fuchs durch die Trümmer und Raiko grinste.

Durch die heckische Bewegung wurde auch Yuu wach.
"Was? Wo? Wan?"

"Nur ein Fuchs", beruhigte sie ihn leise.
"Und bitte nicht so laut. Sonst machst du sie wieder wach und das Getrete geht von vorne los"