Heruntergekommener Bahnhof

Schulterzucken.

"Oh Cade..."
Sie nahm seine Hand und zog ihn wieder ein Stück weiter.
"Warum hast du Sei nie zurück geholt?"

Er schwieg einen Moment lang, bevor er ihr leise antwortete.
"Es wäre nie sie."

"Wer war sie den? Ich habe mehr als nur eine kennen gelernt..."

Er zog seine Hand weg.
"Nicht mehr dieselbe, nachdem ich sie habe sterben lassen."

"Es war nicht deine Schuld, Cade. Es war ein Fehler, ja, aber...mach es dir nicht immer noch zur Last. Auch so, wäre sie schon lange tot."

"Ich hätte sie retten können."

"Vielleicht wäre es besser gewesen, ja. Vermutlich wärst du heute ein glücklicherer Mann. Aber dass kann man nie wissen. Du hast doch damals entschieden, sie dass sein zu lassen, als was sie geboren wurde. Du bist eben doch Lirons Vater. Gleiche Entscheidungen. Du kannst nicht wissen, ob es ein Fehler war."
Sie hackte sich bei ihm ein, ob er nun wollte oder nicht.
"Aber jede Entscheidung bringt auch gutes mit sich, auch wenn man es nicht immer sieht..."

"Sie wollte es. Sie hat mich angefleht es zu tun."
Aber er hatte es ihr verweigert, weil er der Meinung gewesen war, er wüsste, was das beste für sie war.
"Und was?"

"Sie wollte es für dich."
Sie kannte Sei nicht besonders gut, aber da war sie sich sicher.
"Ihr ist einiges erspart geblieben. Du konntest vielen vielen Wesen mit deiner Forschung helfen, es gab Revolution, ich hatte nochmal ein Leben mit den Mann, den ich liebe, es hat nocheinmal zwei Kindern das Leben geschenkt, Cain hatte nochmal eine Chance,...ich weiß, es hört sich für dich nichtig an, aber für andere bedeutet es mehr als du denkst."

"Und was hat es dir gebracht, Madlen? Gar nichts. Ich hab dich nur aus einem Leben heraus gerissen, in das du dich gerade wieder eingefunden hast."

"Welches Leben?"

"Vorher. Mit deinem kleinen Freund da."

"Es war ein Ausweg. Eine Moglichkeit mit abzulenken. Damals habe ich nocht mehr Halt im Leben gebraucht."

"Und ich hab dich da raus gerissen. Red es nicht schöner, als es ist."

"Dass war nicht so schlimm wie das davor. Mich an deiner Seite zu ersetzten hat viel mehr weh getan."

"Ich hab dir gesagt, dass Sei immer an erster Stelle kommt. Kam."

"Immer."

Er blieb stehen, griff nach ihrer Hand und drehte sie zu sich herum.
"Ich möchte, dass du bleibst, Madlen. Ich vermisse dich. Aber ich kann dir nicht genau das geben, was du willst."
Weil die Wunde noch immer blutete.

Und Madlen war zu machtlos, sie zu schließen.
Nicht solange alles möglich war.
"Ich bleibe. Ich pass auf dich auf."
Sie legte die Hand an seine Wange.
"Aber ich will nicht wieder alles verlieren müssen. Ich werde schon genug verlieren, an dem Tag, an dem sie wieder vor der Tür steht."

Vielleicht konnte sie es ja doch.
"Das wirst du nicht. Weil sie nie wieder zurückkehren wird."

"Ich kenne doch die verrückte Welt von dir und deiner Tochter. Ihr seid Götter und wenn es euch danach ist, ist niemand wirklich tot."
Ihr Daumen strich über seine Wange, ehe sie die Hand sinken ließ.

"Ich werde nichts unternehmen."
Er wandte den Blick ab.
"Ich ertrage das kein drittes Mal."

"Und Neo? Man weiß nie, bei ihr. Sie erkennt nicht, wie sehr es dir schadet."

"Es würde ihr nichts bringen."

"Verrückt wie du, sag ich da nur."
Sie schüttelte leicht den Kopf.

Er schnaubte, ließ sie los und wandte sich ab.

"Nicht los lassen", kam es aber schnell.

Er rollte mit den Augen und setzte sich wieder in Bewegung.
Aber er griff nach ihrer Hand.

Sie lief auch mit und drückte dabei leicht seine Hand.
"Wenn ich mir sicher sein könnte..."
Im Laufen drückte sie die Stirn an seinen Arm.