Heruntergekommener Bahnhof

Murren, aber er folgte ihr.

Ab ins Schlafzimmer, wo schon ihr Koffer stand.
"Hier", ihm wurden ein paar Sachen raus gelegt.
"Stopf alles ordendlich in die Hose, draußen ist es kalt!"

Augenrollen.
Machte er eh nicht.

Dann musste er frieren.
Sie ging jetzt zumindest mit ihm spazieren, draußen durch den verschneiten Wald, weit weg vom Clan.

Cade trottete mehr oder weniger begeistert neben ihr her.

"Es ist immer noch wegen Sei oder?"
Sie fing langsam an, ihre Schritte zu verkürzen.
"Oder ist etwas mit den Kindern?"

Sie bekam einen kurzen Blick.
"Ravan ist immer noch unauffindbar. Und ich war bei Liron."

"Immer noch nichts?"
Sie zog besorgt die Brauen zusammen.
"Ich hoffe er hat sich nicht erwischen lassen..."
Das wäre gar nicht gut.
"Liron? Wirklich? Ich wusste gar nicht dass ihr Kontakt habt! Wie geht es ihm?"

"Ich denke, das ist der Fall. Er ist nicht schlau genug sich allein vor mir verstecken zu können."
Er schnaubte.
"Seine Frau stirbt an Krebs."

Ja, dass machte auch Madlen sorgen.
Sie bleib jetzt jedoch stehen.
"Dann helf ihm doch. Krebs ist nun wirklich keine ernst zu nehmende Krankheit, oder?"

"Er will es nicht."

"Wieso dass den? Will er sie los werden?"

"Nein. Labert was davon, dass es Schicksal ist und da die menschliche Medizin ihr nicht helfen kann, wäre es unnatürlich."

"Oh...ist er jetzt unter die Christen gekommen? Hört sich nach Yuu an."

"Keine Ahnung. Er lehnt es nur ab, weil ich es bin, der ihr helfen kann."

"Ich glaube es geht um das Übernatürliche. Nicht du."

"Ich bin Übernatürlich."

"Du weißt wie ich das meine. Er ist erwachsen. Sehr erwachsen, denn er ist ein Mensch. Kinder müssen irgendwann ihre eigenen Entscheidungen treffen und dann auch ihre eigenen Fehler machen."

Er schwieg.
Darum ging es nicht.

"Ich weiß, du willst nicht, dass er das selbe durchmacht wie du. Verständlich."

"Es ist einfach nur dumm."

"Ich weiß, aber du wirst seine Meinung nicht ändern können..."
Sie kam näher.
"Hast du Mal mit seiner Frau gesprochen?"

"Ja. Die hat ihm das ja eingeredet."

"Oh, ihr kamt wohl nicht so miteinander klar..."

"Doch. Sie spinnt nur ein bisschen, was diesen Esoterikmist angeht."
Er zuckte mit den Schultern.
"Sie ist Sei etwas ähnlich."

Madlen versuchte zwanghaft ihre Gesichtszüge zu beherrschen.
"Dann hat sie dir wohl sehr gefallen, hm?"

"Madlen, ich gier sicher nicht nach der todkranken Frau meines Sohnes."

"So mein ich dass auch nicht. Ich meine... ich denke dass es dir deswegen etwas ausmacht, dass sie stirbt. Natürlich auch wegen Liron, aber sie kennen zu lernen...jetzt beschäftigt es dich noch mehr."

"Nein. Es ist seine Entscheidung. Er wird sehen, was er davon hat."

"Das gleiche wie du."