Heruntergekommener Bahnhof

Zu Rees.
Rees, der nicht hier sein sollte.

Rees der aber nun hier war.
Ob Raiko es wollte oder nicht.

Wollte sie nicht!
Und er blockierte ihr Schlafzimmer!
Aber solange sie ihn nicht sah, hielt es sich in Grenzen.

Er würd die nächsten Tage ab und zu heraus kommen um nach seiner Tochter zu sehen, ehe er wieder verschwand.

Besser so!
Raiko behandelte ihn wie Luft und ging aus dem Raum, sobald er ihn betrat.
Auch Ai bekam er nicht zu Gesicht. Sie war im Moment so oder so kaum Zuhause.

Rees war es gleich. Er hatte jedes ihrer Worte gehört und eben so hatte Yuu ihm gesagt, was Cain zu ihm gesagt hatte.
Pan zumindest freute sich über die Zeit mit ihrem Papa.

Ihr tat keines davon leid. Nicht eines.
Rees würde aber nicht nur von Pan belagert werden, sondern hin und wieder auch von Ilias.
Wo Pan war, war er meistens auch.

Und Rees würde sich genau so um ihn kümmern, wie um Pan.
Zumindest so lang, bis er wieder nach oben ging und die Tür schloss.

Armer Yuu. Gefangen zwischen zwei Fronten.
Raiko machte sich am Abend aber daran sich reisefertig zu machen.

"Wohin willst du?"

"Zu Cain."

"Warum?"

Sie blinzelte.
"Ich muss meine Sachen noch holen."

Yuu atmete erleichtert aus.
"Achso...hast du schon ein Reise-Ticket?"

"Ich hol mir vor Ort eines."

"Soll ich dich zum Bahnhof bringen?"

Sie schüttelte den Kopf.
"Du kannst die Kinder nicht allein hier lassen.", meinte sie.
Yuu bekam noch einen Kuss auf die Wange.
"Bis in ein paar Tagen."

"Rees ist da."
Er kam mit zur Tür.
"Ich kann schon."

Sie musterte ihn kurz, nickte dann aber.
"Okay."

"Ich geb kurz bescheid."
Tat er auch, ehe er wieder zu ihr kam und ihre Hand nahm.
"So."
Auf zum Bahnhof!

Yuu, sie wollte gar nicht fahren, wenn du so zu ihr warst!
Hätte ihn am liebsten mitgenommen.
"Ich fahr morgen früh direkt wieder zurück.", meinte sie auch am Gleis.

"Tu dass, aber nur wenn du fit genug bist. Sag Cain einen Gruß."

"Mach ich."
Noch ein Kuss, bevor sie ihm Zug verschwand.
Ein Pfeifen und dann war Yuu allein am Bahnhof.

Yuu der dem Zug noch eine ganze Weile hinterher sah, ehe er heim ging.
Etwas Klavier spielen.

Und von Kleinkindern wach gehalten werden.
Am nächsten Tag gegen Mittag war sie ja wieder da.

Und würde Yuu beim singen überraschen.
Der klimperte munter auf seinem Piano.

Tat sie nicht, sie stand reglos in der Tür, lehnte am Türrahmen und hörte zu.

Keine gute Idee, Raiko.
Rees schlurfte an dir vorbei und streifte dich dabei.

Was sie ignorierte, wie sie ihn ständig ignorierte.

Sollte sie.
Rees verabschiedete sich jetzt erstmal von seinem Töchterchen.
Yuu hörte auf zu spielen und stand auf.