Heruntergekommener Bahnhof

"Okay, cool."
Er setzte sich wieder.
"Wenn Sei noch was Abendessen will, es ist noch so Gemüsezeug im Kühlschrank. Nacht ihr zwei."

"Ich sag es ihr."
Liron war also wieder alleine und Cade ging zurück zu Sei.
"Liron sagt es ist noch 'Gemüsezeug' im Kühlschrank, wenn du hunger hast. Was auch immer das ist."

"Ähm, okay...danke...Cade? Hast du was zum umziehen?"

"Bedien dich ruhig am Kleiderschrank."

"Kannst du mir was bringen?", fragte sie.
"Dann würde ich so lang schauen, was im Kühlschrank ist."

Nicken.
"Hoffe, dass es dich nicht anspringt."

"Hoff ich auch."
Ab zum Kühlschrank.
Auf Cade würde ein kleines Geschenk warten.
Ein Umschlag auf seinem Bett.

Merkwürdig.
Irritiert hob er ihn hoch, suchte ihn äußerlich mit den Augen ab.

Nichts war darauf geschrieben, aber er war gut gefüllt.

Noch merkwürdiger.
Aber er öffnete ihn.

Und ein haufen Nacktbilder kamen ihm entgegen. Zuammen mit einem Brief.

Sehr geehrter Mr. Hiyoshi,
Das ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was Sie schon bald haben können.
Es wird Ihnen sehr gefallen, glauben Sie mir.
Natürlich muss niemand davon erfahren. Wie wäre es mit diesem Dienstag Abend?
Meine Adresse finden Sie auf der Rückseite der Bilder.
Ich freu mich schon auf Ihr hartes Stück Fleisch.

Veronica

Die Zeilen wurden nur überflogen, bevor die Bilder im Papierkorb landeten und angezündet wurden.
Ebenso wie die Notiz.

Verbrannt oder nicht, das änderte nichts an der Tat.
"Cade? Alles okay?", hörte man Sei nun.

"Ja."
Nein. Änderte es nicht.

Sei saß schon an der Theke.
Gemüsesticks essen.
"Bist du auch so erleidigt wie ich?"

Sobald das Feuer aus war, gesellte er sich zu ihr.
"Geht so."
Er stellte sich hinter sie, legte ihr den Kopf auf die Schulter.

Sie hob ihm eine Karotte hin.
"Willst du?"

"Nein."
Nur die Arme um deine Taille legen und für einen Moment die Augen schließen, Sei.
Nur das.

Durfte er.
Sie hielt auch still.
Keine Sorge, Cade. Nacher in Bett wurde ganz viel gekuschelt.

Er brauchte es gerade.
Musste sie für einen Moment festhalten, um sich selbst zu versichern, dass er sie wieder hatte.
Anders, als Yuu Raiko.

Ja, anders. Nicht wie früher, aber besser als es seinen Freund getroffen hatte.
"Wirklich alles okay?"

Sie war da und sie war hier. Das war wichtig.
"Ich bin froh, dass du da bist."

Das brachte sie zum lächeln, auch wenn sie die ganze Bedeutung seiner Worte nicht verstand.
"Lass uns ins Bett gehen, ja?"

"Wenn du nicht wieder einfach flüchtest, gern."

"Hatte seinen Grund..."
Sie schluckte.

"Du bist gut so, wie du bist. Und du musst dich auch nicht dafür schämen."

"Sagt der Richtige..."
Sie drehte sich zu ihm um.
"Sag Mal, ist dir Mal aufgefallen dass dich alle Frauen so komisch anstarren?"

Unschuldiges Blindzeln.
"Nein. Tun sie?"

"Ja, als hättest du ständig was im Gesicht. Voll komisch."

"Hm. Hab ich was im Gesicht?"