Heruntergekommener Bahnhof

"Kein Ding. Ich kann auch ruhig allein heim laufen."

"Nein."
Keine Widerrede, Miru!
"Warte drinnen, ich hol dich da ab."

"Okay..."
Sie machte das Licht aus.
"Gute Nacht."

'Gute Nacht'?
...
Kaeru schlüpfte zu ihr unter die Decke.
"Gute Nacht."
Na gut.

Was den sonst.
Sie hatten kein Kondom!
Frau war traurig und frustiert.

Konntest dir ja irgendwo eins schnorren, Miru.
Kaeru ließ sie ganz in Ruhe.

Sie hatte da schon eine Idee.
So schnell war er sie auf dem Kampus noch nie los gewesen.

Was ihn stutzen ließ.
Aber viel Zeit sich darum Gedanken zu machen, hatte Kaeru nicht.
Er musste immerhin auch in seine Vorlesungen.

Und am Abend wenn er sie abholte war sie ganz hibbelig.
"Wir essen die Reste von Gestern, okay? Dann können wir gleich heim!"

Was ihn wieder stutzig machte.
Er zog sie zu sich, küsste sie zur Begrüßung.
"Wollten wir das nicht so oder so?"

"Jaja..."
Sie zog ihn schon am Ärmel mit.
Da wollte aber jemand heim.
"Warte kurz hier, ja? Ich bin ganz kurz im Bad!"
Eine halbe Stunde...

Stalldrang nannte man sowas.
Kaeru dachte, dass sie einfach nur Hunger hatte.
"Bis gleich."
Räumte er eben so lange auf.

Na, wer kam in seiner besten unterwäsche und nur mit Bademantel aus dem Bad?
Wer hatte frisch rasierte Beine und hatte sich die Haare gemacht?
Genau...
"Kaeru?"

Oh weh...
Kaeru stapelte gerade Bücher.
"Ja?"

"Komm Mal her."

Er drehte sich um, runzelte die Stirn.
"Was denn?"

"Komm aufs Bett!"

Da! Der erste Funken misstrauen.
"Wieso?"

"Komm doch! Ich hab was für dich!"

"Was denn?"
Brav trottete er zu ihr.

Sie schubste ihn aufs Bett.
"Setz dich."
Damit zog sie etwas aus ihrer Tasche.
Ein Kondompäckchen mit einer kleinen Schleife darum.
"Das gibts bei uns im Mädchenklo im Automaten..."
Mit roten Wangen lächelte sie ihn an.

Tat er.
Verdutzt.
Bis sie das Päckchen rausholte.
Ab da wusste er ganz genau, was sie vorhatte.
"Du bist die Ungeduld in Person, weißt du das?"

"Du hältst mich 5 Jahre hin und sagst ich bin ungedulig?!"
Sie rutsche näher an ihn heran.

"Naja, vorher hat es dir ja auch nichts ausgemacht und jetzt auf einmal..."
Er stockte, musterte sie.
Blinzelte.

"Du weißt, dass es mir IMMER etwas ausgemacht hat."
Sie kam seinem Gesicht näher.
"Du hast es doch ernst gemeint, gestern, oder?"

"Hab ich."
Aber es war ungewohnt, dass sie mit einem Mal wieder so offensiv wurde.

Hoffnung, Kaeru. Hoffnung.
"Was ist dann das Problem?"

"Gibt keins."

Strahlen.
"Ich will dich nackt sehen!"
Miru!

Miru...
Kaeru musste lachen.