Heruntergekommener Bahnhof

War sie.
War nicht schön gewesen.
Aber jetzt lächelte sie, als Kaeru eintrat und eilig auf sie zu kam, sie umarmte.
"Hi Mom."

"Ja."

Yuu blieb in der Tür stehen. Musterte sie schweigend.

"Auch mit dem Mädchen in unserem Studienkurs?"

Sie wunderte sich schon darüber, dass er überhaupt da war.
Kaeru wurde leicht über die Wange gestrichen.
"Wie geht es dir?"

"Nein. In anderen Kursen."

Ach Raiko, dass musste dich wirklich nicht wundern.
Aber Yuu was sauer...sehr sauer. Sie hatte ihn betrogen.

"Johanna und Isabel?", fragte sie immer nervöser.

Hatte sie nicht. Noch nie.
Sie redete leise mit Kaeru, der das wohl auch recht offensichtlich genoss.

"Nein."

Dachte Yuu aber nun.
Er hatte immerhin so ein Kondom-Dingsda benutzt!

"Samantha und Abel? Josefin? Gabriella?"

Und Cade hatte ihm erklärt, dass es fast immer sicher war.
Kaeru stand nun aber auf.
"Ich geh und hol mir nen Kaffee. Dad, willst du auch einen?", fragte er, warf seinem Vater dabei einen auffordernden Blick zu.
Kaeru, versuchs nicht, du warst ein schlechter Kuppler.

"Es ist ganz egal, wer es war."

War er.
"Ja bitte."
Kaum war Kaeru weg, erhob Yuu auch schon das Wort.
"Mit dem hast du geschlafen? Unserem Nachbarn?! Jemand von hier!?"

Wenn er so reagierte, auf jeden fall mindestens eine davon...oder alle.
"Ist es nicht! Ich will wissen wenn du schon alles angefasst hast!"
Wieder einen BLick auf seine Hände.
"Wenn du mit denen geschlafen hast, hast du sie dann auch...mit...äh...hast du auch das "Schöne" gemacht? Für die?"

Und Raiko starrte ihn fassungslos an.
"Was...Nein!"

Nicht alle.
Vielleicht ein oder zwei.
"Nein, hab ich nicht."

"Lüg mich in deiner Lage nicht an."

"Nur bei mir?"
Die Augen wanderten von den Händen zu seinen Lippen.

"Ich lüge dich nicht an! Denkst du ernsthaft, dass ich so eine bin!?"

"Nein."

"Woher sollst du denn sonst die KInder gehabt haben!? Von MIR bestimmt nicht!"

Ein kleiner Strich in ihrem Herzen.
"Und? Hat es dir mit den ganzen anderen gut gefallen? Sie so mit Händen und Zunge zu berühren? Sie küssen und ihre Brüste anfassen? In ihnen drin zu sein?"
Sie rutschte von ihm herumter.
"Bestimmt...mit wem hat es dir den besonders gut gefallen?"

"Denkst du ernsthaft, dass ich sowas tun würde?!"

Jetzt mach aber mal halblang, Neo.
Seine Miene wurde starr und er setzte sich auf.
"Das tut nichts zur Sache."

"Wie soll ich mir dass den sonst erklären?!"

Es geriet gerade etwas aus den Fugen...
Ihre Augen waren schon ganz feucht.
"Tut es doch. Hast du mir mir überhaupt schon etwas gemacht, was du nicht schon mit 5 anderen auch gemacht hast?"

"Vielleicht, weil du mich so runtergedrückt hast, Yuu, ich weiß es auch nicht!"

Sie überzog alles...
"Was wird das hier!?", fauchte er sie an.

"Man wird nicht schwanger wenn man Kondome nimmt! Warum sollte man sie sonst benutzen! Ich hatte immerhin eines über! Du hast mich betrogen und das ist deine Strafe!"

"Weiß nicht...", kam es leise, während sie sich über die Wangen wischte.

"Es ist nicht ganz sicher, das ist es nie!"
Das war nicht sein ernst! Ihre Strafe!?
Ihr stiegen die Tränen in die Augen.
"Warum denkst du das von mir!?"

Knurren, bevor er aufstand und sich ins Bad verzog.
Den warst du erstmal los, Neo.

"Was soll ich den denken?!", fauche er.
"Es weißt ja wohl alles darauf hin! So St wenn ich aus einem unmöglichen Grund der Vater wäre, dann hättest du mich beschissen! Du wusstst dass kein Kind mehr will!"

Oh Neo...

"Ich wollte doch auch nicht, dass das passiert! Denkst du, ich will ein weiteres Kind in die Welt setzen, dass nur zum sterben verurteilt ist!? Ich habe deine Wünsche immer respektiert, Yuu, und das weißt du ganz genau."

Tja...

"Wenn das so ist, konnten die Kinder ja nicht von mir gewesen sein."

Sie kam auch irgendwann zu ihm.
"Tut mir leid."

"Ich hab aber mit niemandem sonst geschlafen! Ich hab all die Jahre still unter dem Hunger gelitten, warum sollte ich es ausgerechnet dann getan haben!?"

"Schon gut."

"Du bist die Jahre davor auch nie weggelaufen."

"Ich wollte dass nicht sagen."

"Es ist dir doch so oder so egal, ob ich da bin oder nicht."
Und da kamen auch schon die Tränen.

"Ist in Ordnung."

"Natürlich ist es nicht egal!", Kam es verunsichert.

"Kommst du wieder?"

"Doch.", widersprach sie ihm, schluchzte auf.

"Gleich."

"Warum denkst du sowas!?"

"Okay", meinte sie und ging vorraus.

"Warum denkst du sowas?!", stellte sie ihm die Gegenfrage.

Das würde noch dauern, Neo.

"Weil du den Nachbarn angegafft hast, du schwanger war's und abgehauen bist!"

Sie ließ ihm die Zeit die er wollte. Machte sich aber Sorgen!

"Ich hab den Nachbarn nicht angegafft, ich bin dir nicht fremd gegangen und dir ist es vollkommen egal, ob ich gehe oder nicht! Es ist nicht selbstverständlich, dass ich bei dir bleibe! Aber als genau das siehst du mich an!"

Er kam irgendwann wieder ins Bett. Zog sie aber nicht wie sonst zu sich.

"Natürlich sind wir selbstverständlich füreinander. Deswegwn haben wir doch geheiratet!"

Oh Creon. Das würde noch Viele Tränen heut Nacht im Bett geben.