Heruntergekommener Bahnhof

"Du bekommst dafür auch was schönes!"
Erpressung!

"Damit ich keine Angst um dich haben muss!"

"Wollen wir uns jetzt den ganzen Urlaub anschweigen?"

"Neo, ich sage nichts. Egal, was du machst. Reicht schon, dass du die Unterlagen ließt."

"Musst du nicht, mir passiert so oder so nichts!"

"Hoffentlich nicht."

"Aber das würde mir echt helfen!"

"Was wenn doch!? Soll cih dich auch noch verlieren!?"

"Dann erzähl Mal was über dich, fremder Ehemann..."

"Ich kann dir eh nicht mehr sagen, als das, was da steht!"

"Du kannst mich nicht verlieren. Wenn ich sterbe, stirbst du mit mir. Ich sollte mir da wohl eher Sorgen machen, oder?"

Blinzeln.
"Uff...was möchtest du wissen?"

"Doch, deine Gedanken dazu!"

"Raiko, willst du dein Leben so leichtsinnig wegwerfen?"

"Lieblingsfarbe?"

Seufzen.
"Die darf ich dir auch nicht sagen."

"Tu ich doch nicht, nur, weil ich einmal im Dunkeln draußen rumlaufe! Man kann auch übertreiben, Yuu! Du tust ja gerade so, als müsstest du mich vor der Welt verstecken!"

"Grautöne. Weiß. Deine?"

"Weil du mir nicht helfen willst? Denkst du gerade ICH würde dich verraten?"

"Muss ich ja auch!"

"Weiß?", kam es etwas verwundert, ehe sie überlegte.
"Flieder."
Warum wusste er ja.
"Lieblingsort?"

"Nein. Aber dich verplappern."

"Musst du gar nicht! Ich pass schon drauf auf, keine Angst."

Nicken.
Ja. Weiß.
"Japan. Dort, wo ich früher gelebt habe."
Da war das Leben noch einfach gewesen.

"Würde ich nicht!"

"Aber ich bin ess, er auf dich aufpassen soll!"

"Schönes Land."
Sie überlegte kurz.
"Lieblingsessen als Kind?"

"Das kannst du nie wissen, Neo."

"Indem du mich ignorierst? Super."

"Weiß ich gar nicht mehr. Weißt du es noch?", fragte er stirnrunzelnd.

"Ich muss auch darauf vertrauen, dass du dich nicht verplapperst."

"Weil du es mir so schwer machst!"

Nicken.
"Assiette de Charcuterie."
War bei ihr ja noch nicht lange her. Keine 10 Jahre.

"Wenn ich mich verplappere, sind wir Beide tot."

"Tu ich gar nicht! Ich mach nicht einmal irgendwas!"

Blinzeln.
"Ernsthaft?", fragte er dann amüsiert.
Das hätte er jetzt nicht erwartet.

"Eben so."

"Eben! Das einzige was du machst, ist GEGEN mich zu arbeiten!"

"Das hat es bei uns Zuhause früher immer gegeben. Vor jedem Gericht. Wir hatten einen ausgezeichneten französischen Koch!"
Sie schwelgte kurz in Erinnerungen.
"Hattest du auch viele Geschwister?"
Sie hatte immerhin 115.

"Nein. Wenn du dich verplapperst bist nur du tot."

"Tu ich gar nicht! Wo denn bitte!?"

Kopfschütteln.
"Nur eine Schwester. Raikos Mutter."

"Dann ist es doch egal!"

"Mit deiner ganzen Art!"

"Ah...okay...dein Vater hatte nicht so viele Frauen, oder?"

"Nein. Ist es nicht."

"Wie denn bitte?! DU bist derjenige, der sich hier wie ein Kleinkind verhält!"

"Nur meine Mutter."

"Ich sterbe so oder so."

"Du hast doch keine Ahnung!"

"Selten..."
Wenn sie da an die Clans in Europa dachte...
"Willst du dir eigentlich auch noch ein paar Frauen holen?"

"Aber ich will nicht, dass es meine Schuld ist."

Sie starrte ihn einen Moment lang an, bevor sie seufzte.
"Lass wir's einfach. Das bringt so oder so nichts."
Wieder drehte sie ab. Dieses Mal aber Richtung nach Hause.

Ja, das war es.
Aber es war etwas besonderes.
Cade schüttelte den Kopf.
"Nein. Eigentlich nicht.", meinte er, bevor er sie wieder musterte.
"Ich hab ja schon mit einer alle Hände voll zu tun.", fügte er dann mit einem schiefen Grinsen hinzu.

"Ist es nicht."

"Was ist nur aus dir geworden, Raiko?!"

Sie wurde vor Scham rot.
"Entschuldigung."

"Könnte es aber."

"Ich weiß nicht. Sag's mir, wenn du es zu wissen scheinst."

Er lachte leise.
"Gibt nichts zu entschuldigen."

"Creon, stell dich nicht so an..."

"Du liebst mich und dieses Leben nicht mehr."

"Doch, gibt es."

"Tu ich gar nicht. Aber so ist es eben."

"Das ist nicht wahr, Yuu.", widersprach sie ihm sofort.

"Nein."

"Nervbolzen. Tainier lieber jetzt mit mir, statt herumzuplappern."
Sie gab ihm einen Kuss.

"Doch ist es."

Sie fuhr sich durch die Haare.
"Vielleicht..also wenn du sie vergessen hast...vielleicht können wir ja dann neu anfangen?"

"DU diskutierst doch mit mir!", empörte er sich.

"Nein, ist es nicht. Wie kommst du darauf?"

Er blinzelte, musterte sie kurz, bevor er nickte.
"Wir versuchen es."

"Weil du so unnützlich bist!", sie biss ihm neckisch ins Kinn.

"Sonst hättest du dich mir nicht abgewandt."

Kurz leuchtete etwas in ihren Augen, verschwand aber schnell wieder.
"Okay. Freut mich."

"Ich lass dich all meine Papiere lesen, also beschwer dich nicht.", knurrte er missmutig.

"Habe ich nicht. Ich hab dir nur die Ruhe gelassen, die du haben wolltest."

Nicken.
"Ich geh Castiel holen."

"Dass ist nicht genug~"

"Ich meine es nicht auf diese Art."

"Tu dass, er wartet sicher schon."

"Doch. Ist es."
Jetzt war er sauer, Neo.

"Wie dann?"

"Glaub ich nicht. Er will garantiert nicht mitkommen."

"Nein~"
Ihr doch egal. Er wurde geschubst.

"Ich bin dein Mann, du hast mir bei der Ehe dein Versprechen gegeben. ICH sorge für dich. Du warst unzufrieden und deswegen musstest du mir mit dem Kleid eines reinwürgen. Damals hättest du soetwas nie gemacht. Du warst immer anständig und hast unsere Ehe sorgsam beachtet!"

Lächeln.
"Wird er nicht. Er wird herumjammern und zerfen. Es ist spät und er hatte einen langen Tag, er wird müde sein."

Gab aber nicht nach.
"Dann kannst du meinetwegene demnächst auch zusehen, wie du an deine Informationen kommst."
Er schob sie weg.

"Ich war nicht unzufrieden! Und ich hab das Kleid bestimmt nicht angezogen, um dir eins reinzuwürgen! Es hat mir einfach gefallen und ich bin davon ausgegangen, dass das noch in Ordnung geht!"

"Mal schauen.", meinte er, streifte sich dann aber seine Schuhe wieder über, um nach unten zu gehen und den Zwerg einzusammeln.