Heruntergekommener Bahnhof

"Hau nicht alles auf einmal auf den Kopf."
Damit ging es los in die Schule.

Tat sie nicht.
Wenn sie das tun würde, dann würde Papa das so oder so merken.
Sobald die Kinder auch aus dem Haus waren, seufzte Raiko leise auf.
"Du solltest nicht so nachlässig mit ihr sein,Yuu. Das tut ihr nicht gut."

"Ich geb ja mein bestes..."
Er zog sich für die Arbeit an.
"Soll ich dir nacher noch was wegen dem Essen einkaufen?"

In der Schule kamen gerade auch Cain und Neo an.
"Auf wiedersehn, Papa", meinte Neo auch und drückte Cade ein Küsschen auf.

Sie richtete seinen Kragen und Yuu bekam noch einen kurzen Kuss.
"Nein. Ich geh nachher selbst."

"Bis später, Kleines.", verabschiedete er sie auch.
"Bis nachher, Cain."
"Bye, Dad."
Immer mit einem schicken Luxuswagen. Total unauffällig.

"Geld ist in der Schublade...weißt du ja."
Damit ging er.

Ja...da sah sie keiner komisch an oder so.
"Vergess nicht! Ich muss nacher noch ins Ballett!", erinnerte sie ihn und ging los.
Schnell in den Unterricht kommen, auch wenn er erst in 10 Minuten anfing.
Zu Cain schloss sich gleich Rees an und damit notgedrungen Ai, die ihn zu ihm hinschieben musste.
"Hey!"

"Ja."
Wusste sie doch.
Sie fing an sauber zu machen und zog sich dann um, um etwas einkaufen zu gehen.

"Wie könnte ich das vergessen..."
Damit fuhr er los.
Zurück zur Arbeit.
Cain sah Rees und Ai allerdings schon vom weiten.
"Guten Morgen."

Rees grinste in breit an.
Ai würde schon darauf achten, dass sie auf einer Höhe waren.
"Guten Morgen gehabt?"

Klar tat sie das!
"Bis jetzt ja.", antwortete er, grinste Ai etwas zu breit an.
Die schaute aber demonstrativ weg.

Wie gut dass Rees das nicht sehen konnte.
Der nahm nur ganz verschwommen Cain als grauen Schatten war.
"Sagmal, kann ich am Wochenende bei dir pennen?"

"Nein."
Wie so oft.
Er ging vorran, nach drinnen.
Ai zog Rees sanft mit sich.

"Ich komm trotzdem!", rief er Cain hinterher.
Ja, Rees hoffnungslose Liebe.
Aber zumindest ließ er sich nicht entmutigen.
"Irgendwann wird er betteln, dass ich bei ihm schlafe!", meinte er tapfer zu Ai.

Sie drückte aufmunternd seine Hand.
"Bestimmt!", bestätigte sie ihn.
"Lass uns auch reingehen, ja?"

"Hai."
Es hing also rein. vor dem Klassenzimmer wurde der Rollstuhl geparkt und Rees erhob sich wackelig.
Ais Hand nehmen und mit ihr ins Klassenzimmer gehen.

Wie jeden Morgen.
Rees kannte ja den Weg mittlerweile und ihre Mitschüler achteten darauf, nichts im Weg stehen zu haben.

Wofür Rees dankbar war.
Er war ja auch kein schlechter Schüler. Besonders in Mathe und Physik war er gut.
Dennoch freute er sich jetzt schon auf die große Pause, da würde er Cain wieder treffen.

Rees hatte zwar nicht den besten Ruf, aber es war ja nicht so, als würden seine Klassenkameraden ihn verabscheuen.
Die Mädchen mochten ihn zwar mehr, als die Jungs, aber was will man machen...
Aber ja, da ging es wieder zu Cain.
Neo würde jedoch mitten in der zweiten Stunde losgeschickt werden, um eine alte Karte aus einem der Räume zu holen.
Und nun ratet mal, wen sie da drin wohl erwischte...

Und die ließ vor Schreck die schwere aufgerollte Karte fallen.
"K-Kazuya-senpai? Hikari-san?!"

Hastig stolperte Kazu von seiner jüngeren Schwester weg, drehte sich hektisch um.
"Neo...", meinte Hikari leise, biss sich auf die Unterlippe.

"Was zur Hölle treibt ihr da?!", kam es geschockt von der 13-Jährigen.
"Ihr dürft euch doch gar nicht küssen!"

In zwei, drei großen Schritten stand der Blondschopf vor sie, packte sie am Kragen.
"Wenn du das auch nur irgendjemandem erzählst, mach ich dich kalt!", knurrte er das arme Mädchen an.
"Kazuya!", empörte sich Hikari hinter ihm.
"Lass sie los!"

Was hätte Neo ihre Schatten herausplatzen lassen, doch durch Papas langes Training konnte sie sich beherrschen.
Ruhig wurde Kazuya gemustert.
"Ihr macht etwas verbotendes, nicht ich. Bin gespannt was Mrs. Sorashi dazu sagt...oder euer Vater erst..."

Er zog sie dichter heran.
"Wag es dich...", fing er an, stockte aber, da Hikari ihn am Arm zurück zog.
"Lass sie..."

Neo befreite sich schon aus seinem Griff.
"Genau, lass mich lieber", stimmte sie Hikari zu und hob die Karte auf.
"Ihr seid ja sowas vom eklig. Wartet es nur ab, bis ich das den anderen erzählt habe!"
Damit rannte sie los den Gang entlag.

Mit der Karte war sie aber langsamer - und da Kazuya nicht nur größer, sondern auch deutlich schneller war, als sie, holte er sie schnell ein und zerrte sie in einen leeren Raum, riss ihr die Karte aus der Hand.
"Sprech ich eine andere Sprache?!", fauchte er sie an.

"Ja, dein Dialekt ist immerhin kaum zu überhören."
Das Herz schlug ihr dennoch bis zum Hals.

Neo...
Wutentbrannt spuckte er ihr einige griechische Schimpfwörter entgegen, bevor er sich wieder sammelte.
"Einen Ton zu irgendjemandem und ich schwöre dir, dein Leben hier wird nicht mehr schön."

"Ach und wie willst du das anstellen?"

Er stieß sie gegen die Tische.
"Wirst du dann sehen.", knurrte er noch, bevor er abdrehte.
Hikari beruhigen.

Konnte er haben...
Sie zog ihr Handy hervor.
Mal sehen, wem sollte sie als erstes schreiben?

Nur war das Handy schnell aus ihren Fingern und schnell an der Wand.