Heruntergekommener Bahnhof

Er musste ihr nicht dabei zu sehen, wie sie sich betrank.
"Ja."

Nein, er durfte immer gehen wann er wollte.
Sie machte ihm noch die Tür auf.

"Schieß dich nicht ganz ab, ja? Wenn deine Mitbewohner nach Hause kommen, sind die mindestens so dicht, dass sie nichts mehr mitkriegen."

Sie winkte ab.
"Ach, wer kotzt muss es sowieso selbst aufwischen. Gut Nacht, Cade."

"Das meinte ich nicht, Sei. Gute Nacht."
Er drehte ab, ging hinunter und stieg in sein Auto.

Sie ging zum Fenster und sah ihm nach, bis er um die nächste Ecke fuhr.

Der nächste Mittwoch würde allerdings auch nicht anders werden.
Cade hatte seinen Sohn mit ins Labor genommen.

Was natürlich besonders die Mädchen in der Gruppe gut fanden.
Sei hielt sich da eher zurück.
Ihr wäre es ja lieber Cade wäre einsamer Single...

Wäre es ihm auch.
Aber da konnte Ryo nichts für.
Der zeigte aber jetzt schon fleißig, dass er Papas Sohn war und ließ sich von allen weiblichen Personen gerne betütteln und betatschen.

Konnte er nicht.
Gar nicht. Dennoch legte sie sich lieber nicht mit den entzückten Mädchen an die um Ryo herumtanzen und schon gar nicht mehr aufpassten.
Mal sehen ob Cade ihn öffters mitnehmen würde, wenn er so einnehmend war.

Vielleicht nahm er ihn doch öfters so.
So konnte der nämlich mal Zeit mit Papa verbringen und zudem lenkte er die Weiber ab, die nur hier waren um Cade anzusabbern.
Also perfekt.
Sollte Sei sich später noch mit Cade treffen, müsste sie das allerdings in einer Eisdiele machen.
Das hatte er Ryo versprochen.

Würden sie.
Konnte sich Sei auch gleich selbst ein Eis kaufen.
Pistazie.
Viel Zeit hatte sie aber nicht. Hatte heute selbst noch Uni.

Oh? Hatte sie?
Ryo gab ihr jedenfalls fleißig was von seinem Eisbecher ab und strahlte sie an, als wäre er die Sonne höchstpersönlich.
"Wann musst du los?"

Sie ließ ihn auch probieren.
"In einer halben Stunde", antworte sie mit einem Blick auf die Uhr.

"Und wenn ich dich fahre?"

Sie zog die Brauen hoch.
"Dann hätte ich noch etwas mehr als 1,5 Stunde Zeit."

"Gut. Ich fahr dich."

"Öhm...danke."

"Kein Problem."
Er nahm einen Schluck von seinem Kaffee, während Ryo Sei seinen Löffel unter die Nase hielt.
Sie sollte auch probieren!

Sie aß ja auch brav.
"Danke."
Dem Junge wurde über den Kopf gestrichen.

Noch mehr Strahlen!
Sie bekam direkt noch einen Löffel.
Cade grinste.

"Hey kleiner Mann, du musst auch ein bisschen was von deinem Eis selbst essen! Dein Papa hat es extra für dich gekauft!", tadelte sie ihn liebevoll.

"Nein, du!"

"Ich habe doch ein eigenes. Schau."

"Meins ist leckerer!"

"Dann ess es doch?"
Sie legtde den kopf schief.
"Ich find nämlich meins auch super lecker."

"Nein. Du sollst essen!"

"Einen Löffel noch, dann bist du aber dran!"

Breiteres Grinsen seitens Cade.
"Okay!"
Sicher, Sei...er würde nicht Ruhe geben, bis er dir das ganze Eis verfüttert hatte.

Nein, bei der Häfte machte sie schlapp.
"Jetzt aber du."