Heruntergekommener Bahnhof

"Ich werde dich nicht nochmal verlassen. Und selbst wenn, ich komme immer wieder zu dir zurück, dass weißt du doch."
Er ließ die Umarmung zu.
"Er ist mein Bruder und sie ist die Tochter deiner Kleinen Schwester. Sie brauchen Hilfe."

"Was kümmert mich das!? Du wirst hier bleiben."

"Ich kann nicht gehen, wenn du mich nicht lässt. Bitte."

"Nein."
Er blieb stur.

Draußen hörte man Motorengeräusche und Lichter im Wald.
"Bring mich nicht dazu dich hassen zu müssen."

Knurren.
Seine Augen wurden schmal.
"Erpresst du mich gerade?"

"Du lässt mir keine andere Wahl."

Rees...
Mit einem Mal war Rees frei und Cain stieß ihn neben sich auf das Bett, rappelte sich wieder auf.
"Dann geh doch."

"Cain...", Rees Blick wurde traurig und er zog seinen Partner einfach wieder zu sich.
Fest wurden die Arme um Cains Hals geschlungen und er auf ihn gedrückt.
"Ich werde bleiben, wenn du mich nur auf diese Art gehen lässt, aber ich bitte dich, denk noch einmal darüber nach. Für mich."
Damit wurde er einfach wieder geküsst und Rees Hände strichen sein Leib hinab.
Er sollte sich beruhigen. Diese Aufregung und Wut taten ihm nicht gut

Er konnte dich nicht anders gehen lassen.
Zornig biss der Drache die Zähne zusammen, selbst, als sein Zwerg ihn erneut küsste.
Er drückte ihn nur mit dem Unterarm wieder von sich.
"Hörst du schlecht?! Hau ab."

Noch einen Moment verharrte Rees, dann schloss er traurig die Augen.
"Warum muss es so schwer sein?", meinte er ließ sich dann aber von ihm weg stoßen.
Er stand auf und machte sie auf zu Kaeru. Liron war einige Minuten später da.

Cain blieb wo er war, rührte sich nicht mehr und knurrte dann wütend vor sich hin.
Sauer darüber, dass Rees doch gegangen war.

Kaeru zappelte die ganze Zeit über nervös hin und her, ehe Liron in Sicht kam.
Ab da wurde er ruhig. Ganz still.

Er konnte sich wohl auch nicht entscheiden.

Besser so.
"In dem Wald da draußen wird etwas umgegraben...", bemerkte er.
"Wo den?"
"Na da!"
"Da ist aber nichts, außer...scheiße!"
Rees stürmte aus dem Haus.
"Hol Creon!"
Weg war er.

Kaeru drehte einfach wortlos auf dem Absatz um, um den momentanen Führer der Weisen zu benachrichtigen.

Rees stümmte solang schon in den Wald, gefolgt von Liron.
Aber es war zu spät, gerade als sie die Stelle erreichten quitschten die Reifen der Jeeps auch schon und gaben Vollgas.
"Fuck!"
Rees starrte in das tiefe Loch vor seinen Füßen.

Creon erreichte den Ort des Geschehens ungefähre fünf Minuten später und was er sah, gefiel ihm ganz und gar nicht.

"Sie haben sie ausgebuddelt", meinte Rees knapp zu ihm.
"Und das bestimmt nich umsonst."
"Es richt nach dem alten Clan von meinem Vater", meinte Liron ruhig.

"Welcher auch sonst!?", fauchte Creon aufgebracht.
Das würde Konsequenzen haben! Und was für welche!

Genau dass wollte der junge Castiel wohl auch beabsichtigen.
"Ich denke Mal dann haben sie auch Nova", meinte Liron und sah zu Rees.
"Weißt du wo man den Clan findet?"
"Ich denke, ich weiß es noch."
"Na dann."

Kaeru musterte die drei Männer stirnrunzelnd, sah aber dann zu dem zähneknirschenden Creon.
"Wir haben die Koordinaten aller Clans."

"Gut, dann suchen wir sie heraus und machen uns auf den Weg..."
Rees stapfte schon zurück.

Creon war aber noch nicht fertig.
Der packte erst einmal Kaeru am Kragen.
"Und du...!"

Und hatte damit schon Rees an seine Seite.
"Lass ihn los!"

"Das geht dich nichts an, Rees!", fuhr der deutlich größere Mann ihn an und zog Kaeru dichter vor sich.
"Wenn du sterben könntest, mein Freund, dann wärst du dein Leben schon lange los.", knurrte er ihn dann an, ehe er ihn wieder losließ, dem Vogel jedoch im selben Moment die Lunge zerfetzte.

Und bekam ein saftigen Tritt von Rees ans Schienbein.
"Arsch! Das war nicht nötig!"

Rees wurde angeknurrt und für wenige Sekunden fehlte ihm der Sauerstoff.
"Und wie das nötig war."

Japsen.
"Für was!?", keuchte er als er wieder Luft bekam.
"Für eine Tochter nach der du nicht einmal gesucht hast?"

"Wofür?", fragte er.
"Kaeru hat doch auf sie aufgepasst...nachdem er sie ohne meine Erlaubnis entführt hat."
Kaeru, der gerade wieder zu sich gekommen war, kippte direkt wieder nach hinten.

Liron packte ihn herzlos und zog ihn auf die Beine.
"Hat er und jetzt wurde sie ihm geraubt. Und er sucht sie, Creon! Er sucht sie. Du weiß genau wie das mit den Herzen von uns ist. Du weißt es also stell dich nicht so dumm!"

Klar, Liron, zieh ne Leiche auf die Beine.
Der Ausdruck des Weisen verhärtete sich jedoch.
"Ich soll sie also suchen und ihm wiedergeben, damit sie irgendwann genauso endet, wie deine Mutter!?"