Heruntergekommener Bahnhof

Zu spät.
Rees verbiss sich in seinem Bein und zog ihn zu sich.

Fauchen, bevor er mit dem anderen Bein nach Rees trat.

Der Drache ließ nicht locker.
Sei kämpfte nun aber gegen Cades Schatten an.
"KAERU!"

Weitere Tritte.
Und Cade ließ Sei nicht durch.

Cade nicht...aber er durfte nun zusehen, wie es seine Schatten unwiderruflich zerfetzte.
Ein seeliges Lächeln spielte sich in Neos Gesicht ab, als ihre Mutter auf den Drachen zulief und Cade nichts dagegen machen konnte.

Neo...
Durfte die Kleine eben zusehen, wie ihr Vater ihrer Mutter nachsetzte.

Ihr viel auch alles aus dem Gesicht.
Das war nicht geplant. Ehe Cain etwas machen konnte, stützte Neo ihrem Vater hinterher.
"PAPA!"

Armer Cain...der war schon ganz genervt.
Schnell wechselte er die Gestalt und machte einen Satz nach vorn, versperrte Sei so den Weg und stieß Rees knurrend an.

Cain warum nicht gleich so.
Sobald Rees nämlich den Größeren sah, wich sie knurrend von ihrer Beute zurück.

Weil Cain noch keine Notwendigkeit dafür gesehen hatte.
Er schnappte nach ihr, versuchte sie zurück zu drängen, während Cade wieder Sei einfing und die erst einmal zusammenstauchte.

Sei heulte aber.
Ihr kleiner Bruder wurde umgebracht und alle sahen nur dabei zu.
Neo zog an Papas Hosenbein.
Er sollte weg von dem Drachen.
Rees zeigte Cain die Kehle und wich noch weiter zurück.

Cade egal, er machte sie trotzdem zur Sau.
Neo wurde sogar ignoriert.
Cain hingegen trieb Rees immer weiter weg von den Vieren.

Fand Neo scheiße. Sehr scheiße!
Rees ließ sich zum Glück von Cain immer weiter schieben.

Ihm egal.
Er zog seine Verlobte am Oberarm näher zu sich.
"Ich rede mit dir, Sei!"
Der Vogel rappelte sich derweil auf und schleppte sich so schnell es ging in die andere Richtung in den Wald hinein, während Cain Rees eine Weile lang vor sich hertrieb.
Erst, als sie mindestens eine Stunde von dem Haus weg waren, ließ er sie in Ruhe.

"Lass mich los!", heulte Sei aber und wollte den Vogel hinterher.
Er würde sterben mit diesen Wunden, wenn sich keiner um ihn kümmerte.
"Bitte! Kaeru! Lass mich zu ihm!"

Kaum zog Cain jedoch den Rückzug an, lief ihm die Drachin hinterher.
Hündchen.
Jetzt hatte er einen federraschelnden Schatten.

"Du kannst ihm nicht helfen! Fertig!", zischte er und hielt sie fest.

Cain nahm aber wieder seine menschliche Form an und ging zu Fuß weiter.

"Ich muss ihn in ein Krankenhaus fahren! Gott Cade! Er wird sterben! Bitte lass das nicht zu! Lass meinen Bruder nicht auch noch sterben! Nicht auch noch!"

Dann hatte er einen sehr großen Schatten, bis Rees sich auch langsam abregte und verwandelte.
Zögerlich kam er näher an Cain heran, lief dicht neben ihm.

"Einer von ihnen muss sterben, Sei! Umso früher, desto besser."

Durfte er auch.
Cain schlug den Weg zu Rees' Wohnung an, um ihn nach Hause zu bringen.

"NEIN NEIN NEIN!", schrie sie ihn an.
"Keiner muss sterben! Ihr seid doch alle krank im Kopf!"

Rees hielt jedoch inne.
"Hast du noch etwas Zeit?"

Er ließ sie nicht los.
"Du verstehst das nicht. Genauso wenig, wie Raiko. Und das ist gut so. Denk nicht darüber nach. Komm jetzt."

"Was gibt's?", fragte er, hielt ebenfalls inne und wandte sich zu ihm um.

"NEIN!"
Sie wusste sicg wirklich nciht mehr zu helfen. In ihrer Not biss sie Cade in die Hand.

"...Hunger..."

Was darin resultierte, dass er sie aus Reflex auch irritiert losließ.

Cains Züge verhärteten sich, ehe er Rees am Arm packte.
"Dann komm."

Und sie sofort losstürmte.
Cade, es war ihr Bruder. SIe hatte nicht mehr viel Familie und sie brauche einen Ort, an dem sie auch zurück kehren konnte, wenn es zwischen euch nicht klappte.

"Hai."
Trotz des Griffes kam er mit.

Er hielt sie nicht auf, sah ihr nur nach und erkannte mit fast schon schmerzhaftem Entsetzen, dass er sich viel zu sehr an diese Frau klammerte, in ihr etwas suchte, was er nie gehabt hatte.
Mehr, als gut für ihn war. Mehr, als er es tun sollte.
Er brauchte zwei, drei Minuten, um sich zu fassen, bevor er ohne eine Regung abdrehte und wieder nach drinnen ging.

Beschwer dich nicht, Rees.
Du hattest Hunger - Cain hatte Hunger.
Es war nur Nahrungsaufnahme.

Seine erste leibliche Tochter folgte ihm auch eilig. Wollte Papa nicht allein lassen.
Sei rannte zu Kaeru. Rief ihm einen Krankenwagen.

Nein, für Rees war es mehr. Nach so langer Zeit war er es auch leid immer seine Gefühle zu unterdrücken. UNd genau die schlugen Cain auch erbarmungslos beim 'Essen' entgegen.

Papa war aber gerade nicht nach Gesellschaft.
Neo würde weiterhin ignoriert werden, während sich der Dämon in sein Büro verzog.

Sie rief einen Krankenwagen für einen riesigen Vogel?
Intelligent, Sei.

Wie gut, dass Cain Übung darin hatte, es zwar wahrzunehmen, aber zu übergehen.
Das hier war einfach falsch und daher war es simple Nahrungsaufnahme. Ganz schlicht.
Getaner Arbeit setzte sich der junge Dämon an das Fenster, öffnete es und zündete sich erst einmal eine Zigarette an.

Sie hoffte einfach, dass er sich zurück verwandelte.
"Komm schon! Werd wieder ein MEnsch!"

Nach 'getaner Arbeit'?
Rees setzte sich einfach in dem Bett auf und wickelte die Decke um sich.
Stumpf sah er auf den Boden.
Zuhause wartete sicher schon Ai auf ihn...

Der Vogel fauchte sie einfach nur aggressiv und drohend an.
Einzig und allein sein Erkennen, dass sie seine Schwester war, hielt ihn davon ab, sie anzugreifen.

Nach getaner Arbeit.
Cain zog in aller Seelenruhe an seiner Kippe und blies den Qualm in kleinen Ringen aus dem Fenster.
Er rauchte noch nicht lange.
Rees wurde dabei eher weniger beachtet.

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"Kaeru, bitte! Du musst verwandelt sein, wenn der Krankenwagen kommt! Die helfen dir. Komm schon."
Sie kam unbedacht näher.

Rees fand es passte zu ihm. Machte ihn wieder zu dem dummen pupertären JUngen von damals.
Er stand nach einer Weile auf, zog seine Sachen an und ging dann heim zu Ai. Ohne ein Wort.
Hier wäre sowieso jedes unnütz.

Sei...mach bitte keine Dummheiten.
Der Vogel schnappte nach ihr, doch es war bisher nur eine Drohung.
Weiteres Fauchen.

Worte wären vielleicht genau das Richtige gewesen, Rees.
Cain hatte lange über deine Frage damals nachgedacht. Sehr lange.
Aber er hatte aufgehört nach einer Antwort zu suchen, da du kaum mehr ein Wort mit ihm sprachest und er selbst...besaß genauso wie Cade zuviel Stolz, um sich der Gefahr auszuliefern, verletzt zu werden.