Heruntergekommener Bahnhof

Gut, dann würde er das Donnerwetter zwischen den beiden nicht mitbekommen.
Statt Sei zuzuhören versuchte er sie nämlich zum abtreiben zu drängen.
Ganz toll Yuu.

Yuu...was hatte Cade dir denn vorhin gesagt!?
Du solltest ihr zuhören! ZUHÖREN!

Yuu war kein guter Zuhörer.
Wirklich.
Seine Nerven lagen sowieso blank.

Keine Sorge, Cade schaute später noch einmal vorbei.

Gut.
War die Frage wenn er zuerst tröstete.

Schwierig.
"Was...ist denn hier los?"

"DAD IST EIN ARSCH!", heulte sie.
"SIE HÖRT MIR NIE ZU!", jammerte Yuu.

"Gut...beruhigt euch...ja?"
Er rieb sich über den Hinterkopf.
"Was ist denn los, Sei?"

"Er kam einfach rein und wollte mit mir reden! Aber er hat gar nicht zugehört! Nur rumgeschrieen! Und er hat gesagt, dass er, wenn ich das Baby nicht wegmache, es mir einfach so rausreißt!", schluchtze sie.
"WEIL DU DICH IMMER QUER STELLST!"

"YUU! RUHE!", fauchte Cade ihn plötzlich an.
"Lass sie verdammt nochmal ausreden! Hab ich dir nicht gesagt, dass du ihr zuhören sollst!? Verstehst du rumschreien unter zuhören!? DU VOLLIDIOT!"

"DU HAST MIR GAR NICHTS ZU SAGEN, CADE!", fauchte Yuu.
"ICH KANN MIT MEINER TOCHTER TUN UND LASSEN, WAS ICH WILL UND WIE ICH WILL!"
Sah man auch auch an Seis Shirt, dass sie sich übergeworfen hatte.
Vorne am Bauch waren rote Blutflecken.
Yuu hatte sie saftig auf eine Tischkante geschmettert.
Um die Wunde hatte sich schon alles dunkellila gefärbt.

Und er fing sich eine.
Und was machte Cade?
Schnappte sich einfach Sei und nahm sie mit sich.

"CADE! DU SCHEIß FLACHWICHSER!", regte sich Yuu auf, lief ihm aber nicht nach.
Und Sei..Sei brauchte etwas um sich zu beruhigen.

"Ich bring sie dir wieder, wenn du wieder runtergekommen bist."
Ab nach Hause.
Wo Momoko schon wartete.
Die Beiden hatten sich wieder vertragen und sie das Kind abgetrieben.
Später...jetzt sollte sie erst einmal kooperieren.
"Ach du meine Güte! Sei-chan!"

Sofort zuckte sie vor Momoko zurück.
Sie war immerhin ihre Konkurentin. Zudem bekam Sei das Bild von ihr auf Cade nicht los.
Schwer schluckend wischte sie sich ein paar Tränchen von der Wange.
"Hi..."

Und wurde sofort von ihr auf das Sofa gezerrt.
"Wie siehst du denn aus!"
Und sofort bekam Cade einen bösen Blick.
"Cade!? Was hast du gemacht!?"

"Das war nicht Cade...das war mein Vater", schluchtze sie und hielt sich den Bauch.
"Er wollte, dass ich das Baby verliere....und...und vielleicht hat er es auch geschafft!", weinte sie.
"Ich spüre nichtmal mehr Tritte!"

"Oh...", machte sie.
"Ich wollte gerade nach ihr schauen."
Tat er auch.

Aber nur unter großem Misstrauen.
Vielleicht steckte er mit ihrem Vater unter einer Decke und das hier war ein Plan sie zu überlisten.

Sei...sei nicht so ungerecht.
Cade versuchte ernsthaft dir zu helfen.
Natürlich war ein bisschen was kaputt gegangen, aber das konnte er Sei ja nicht sagen.
"Ist schon alles in Ordnung. Das Fehlen der Bewegung ist bestimmt nur der Schock von dem Aufprall."

"Also ist nichts passiert? Überlebt es?"
Sie schien erleichtert.

"Bestimmt."
Hoffte er zumindest...für Sei.
"Wenn du willst kannst du erst einmal hier bleiben."

Und was hoffte er für sich?
"Danke..."

Dass sie es verlor.
Momoko wuselte dazwischen.
"Wir überzeugen deinen Vater schon irgendwie!"
"Momo!?"
Cade erntete einen bösen Blick.
"Das sind Männer. Die verstehen das Leiden einer Frau nicht. Nicht wahr, Sei-chan?"

Sei nickte.
Momoko hatte Recht...und sie schien auf ihrer Seite zu sein.

War sie natürlich.
Doch nicht nur, weil sie selbst ihr Kind hatte abtreiben müssen.
Cade winkte einfach ab und ließ die Frauen allein.
Ging zu Yuu.

"Du hast Glück, dass du Yuus Tochter bist.", lächelte sie und sah dem Mann kurz nach.

Der in seiner Küche saß und seinen Kummer mit dem restlichen Alk ertränkte.


"Wie kommst du darauf!? Nennst du DAS Glück?"

"Yuu!"
Den Cade ihm auch wegnahm.
"Seit wann säufst du!?"

"Vielleicht...aber Cade hilft dir."
Noch ein Lächeln.
"Ich durfte es nicht behalten."

"Waaaasssssch?"
Er schlug mit dem Kopf auf dem Tisch.
Lanf genug, Cade.

Sie war also auch schwanger gewesen?
"Cade ist auf der Seite von meinem Vater."

Oh Gott...
Ab unter die Dusche mit dem!

"Aber trotzdem hilft er dir..."