Heruntergekommener Bahnhof

Aber sie nicht.
Die sollten nicht so kleinlich sein!
"Nein."
Wofür auch?

Du hattest dich noch nirgens umgeschaut, Sei.
Du bevorzugtest es schlicht - Cade bevorzugte den Luxus.
Und so sah die Wohnung auch aus.
"Haaaai!"

Sauber war sie, aber konnte ja sein, dass es Cade nicht reichte.
Und warum? Für den Sex.
"Brauchen sie vielleicht noch etwas anderes? Soll ich Dienerinnen schicken, die sie auch entkleiden oder helfen?"

Sei fand es...to much...
Egal, zumindest fühlte sie sich dann Cade näher.
Cade...awww...

War er wirklich SO alt?!
"Nein, danke.", kam es jetzt schon schärfer zurück.
Der nervte...ein klein wenig.

Cade gab eben gerne mit seinem selbstverdienten Geld an.
Lass ihm doch ruhig den Spaß. Er war stolz darauf, auch wenn ers nicht zugab.
"Uuuuuuuuuuuuuuuuh und ein Raum mit gaaanz viel Dampf!"

"Okay...ich komme später nochmal."
Er ging hinaus und ließ die Zwei allein.

"Dass heißt Sauna", lachte sie und setzte sihc auf ein Ledersofa.

Und Cade stieß genervt die Luft aus.
Klasse...wirklich ganz große klasse.

"Oh..okay~"
Auf ein teures Ledersofa.
Willst du da wirklich sitzen?

Ihre Hand legte sich auf seine Brust, ehe sie leicht gegen ihn andrückte, damit er wieder von ihr herunter ging.
In dieser Position fühlte sie sich unwohl.
"C-Cade...?"
Sie schluckte.
"Wenn ihr wirklich die Chance wollt, von hier zu fliehen...und wenn ihr mich mitnehmt, dann sollten wir bis Morgen ein gutes Ehepaar abgeben, dass das tut, was es soll. Später wird mich der Mann kontrollieren. Wenn er zufrieden ist, dann darf ich meinen Vater um einen Ausflug bitten um euch das Land zu zeigen. EInen Ausflug mit wenig Wachen, weil es meine AUfgabe ist, euch im Notfall zurück zu halten..."
Dennoch ließ der Druck auf seiner Brust nicht nach.
"S-Sind wir ein Team?"

Ja.
Immerhin war es dafür da, oder? Zum sitzen.

Er ging aber nicht von ihr herunter.
Ließ ihr keinen Freiraum.
"Wie weiß ich, dass du mich nich verarschst, Prinzesschen?"

Feines Mädchen.
Du hattest dich gebessert.

Und machte sie damit unruhig.
"Was hätte ich davon. Du würdest immer versuchen, abzuhauen. Man würde mich für deine Fehler bestrafen. Immer und immer wieder."
Der Druck verstärkte sich.
"Ich hab gar keine andere Wahl als diesen Deal, wenn ich dem entgehen will!"
Sie hatte wirklich Pech mit ihrem Mann. Ernsthaftes Pech. Es hätte alles so schön sein können.
Aber das MÄdchen hing an ihrem Leben und sie hatte Recht. Das war ihre einzige Chance es zu behalten. Ihrem fremden Mann vertrauen und zu hoffen, dass er ihr helfen würde, wenn sie es dann auch tat.
"Was willst du als Beweiß?"

Ja!
Sie strengte sich auch an!

Man hatte mit Cade immer Pech. Nur erkannte das Sei auch noch nicht.
"Beweis?"
Er musterte sie.
"Du kannst beweisen, was du willst, aber solltest du mich verarschen bring ich Sei in Gefahr."
Also..unmöglich.

Fein!
Kazuya kam nun allerdings wieder angetappst.
"Willst du nicht mit mir spielen?"

"Dann musst du mir eben vertrauen", kam es nun mit etwas festerer Stimme.
"Partner?"

"Klar. Willst du vielelicht mit mir etwas Baden?"

Er zögerte kurz, musterte das Kind.
"Gut."

"Au ja!"
Würde Cade nicht gefallen.

Tja, Cade, wer hätte je gedacht das der Clanführer mal die Parternschaft eines KIndes benötigen würde.
"Gut."
Sie atmete erleichtert aus und ließ sich tief in die Kissen sinken.
Jetzt vertraute sie dir, Cade.

Das war nicht da.
Zudem lag Cade gerade mit einer nackten Frau im Bett. Er sollte nichts sagen!
"Okay."

Tat er nicht.
Er nutzte sie nur aus. Unterschied.
Er ging auch wieder von ihr herunter und dachte weiter darüber nach, wie er dem Ärger am nächsten Morgen entkommen konnte.

Das war fies.
Cade....Cade war der Mann!
Kazuya rannte schon freudestrahlend vor.

Dann sollte er mal scharf nachdenken.
So schwer war es nicht.
Die Kleine beobachte ihn einfach.

Sei zog sich ganz in Ruhe aus.
Alles hatte sie ganz schön mitgenommen.

Scharf. Ein guter Anreiz.
Cade war manchmal einfach doof. Durfte er auch mal.
Wenn ihm nichts einfiel musste ers eben auf herkömmliche Art und Weise machen.

Verständlich.
Sie wusste nicht, was los war. Wusste nicht, wo Cade war.
Warum Neo da war und wieso sie hier unten war.
"Sei! Komm! Komm her!"

Er konnte auch einfach seine Finger benutzen.
Das würde reichen, dass es einriss...
Aber gut, es war seine Entscheidung.

Ganz genau.
Sei zog sich aus und ging einfach nur mit Unterwäsche ins Wasser.

Darauf kam der Idiot gerade nicht.
Geb ihm noch zwei Stunden. Dann würde ihm ein Licht aufgehen.

Du hattest hier genug Kleidung, Sei.
Cade hatte vorgesorgt.

Okay, er bekam seine 2 Stunden.
Die Kleine saß solange schweigend neben ihm.

Wusste sie ja nicht.

Mitten im Wald war nicht nur Cades sondern auch Neos Herrenhaus in Schutt und Asche zerlegt worden. Rings herum lagen einige Leichen, deren Fleisch schon langsam von den Knochen faulte.
Doch etwas regte sich in mitten der Trümmer. Eine kleine Gestalt erhob sich,
Über und über mit Staub und Blut beschmiert.
Das Loch in seiner Brust, eigentlich vernarbt und alt, eiterte nun wieder still vor sich hin. Zudem bewegte sich etwas in den Tiefen des Loches.
Bum ba bum ba bum...
Das Herz schlug kräftig vor sich hin, unbeirrt der Tatsache, dass es offen lag.
Nicht einmal die gebrochenen Rippen schützten es mehr.
Rees richtete den Blick zum Himmel, ehe er zum ersten Schritt ansetzte.
Es würde noch einige Stunden dauern, bis er an seinem Ziel war.

„Mama! MAMA!“, rief Smarti und hüpfte auf einem Klettergerüst auf und ab.
„Komm hoch!“
Er hatte Raiko mal wieder dazu genötigt, mit ihm auf den Spielplatz zu gehen.
„Schnell!“, kam es lachend, ehe er zu der Rutsche rannte,
In diesem Moment verdunkelte sich jedoch schlagartig der Himmel und dem Kind, das gerade noch an Raiko vorbei gelaufen war, um zur Schaukel zu gelangen, tropfte das Fleisch wie heißes Wach von den Knochen, ehe es tot zusammenbrach.
Eben so ging es allen anderen Spielplatzbesuchern. Bis auf ein paar erstickte Schreie blieb ihnen jedoch keine Möglichkeit noch einen Laut vor ihrem Tod von sich zu geben.
Langsam rollte eine Nebenwelle über sie hinweg und es herrschte vollkommene Stimme. Keine Motorengeräusche von der Straße, kein munteres Gerede. Selbst der Wind, der über den Platz fegte, war stumm.
„M-Mama?!“, Smarti rutschte von der Rutsche herunter und rannte voller Angst zu ihr.
In diesem Moment tauchte jedoch ein anderer Junge auf, der dein Kleinen nur um wenig überragte,
„Cain. Bleib stehen.“
Der Junge erstarrte ehe er anfing wie Espenlaub zu zittern.
„Komm her, mein Sohn.“
Rees’ stimme war rau. Kalt wie der Tod selbst.
„Ich heiße nicht C-Cain! Mama!“
„Man belügt seinen Vater nicht.“
Smarti zwang es vor Rees in die Knie. Nahm ihm die Chance wegzurennen.
„Mommy...“, zimmerte er, ehe Rees so nah hinter ihm stand, dass das Blut auf ihn tropfte.

Und nach zwei Stunden ging ihm tatsächlich ein Licht auf.
Immerhin waren ja nicht alle Dämonen Incubi oder Succubi.
"Ich glaube ich weiß, wie du keinen Ärger bekommst..."
Sollte sies selbst machen. Warum sollte er sich die Finger schmutzig machen?

Ein Seufzen drang aus der Kehle der schwarzhaarigen Frau.
Mal wieder. Ja....mal wieder. Es nahm kein Ende.
Es freute sie, dass das Kind seinen Spaß am Leben hatte und nicht von Anfang an eingepfercht und zur Ordnung gezwungen wurde und doch...hätte sie lieber ihre Ruhe gehabt, anstatt sich mal um mal zu dem Spielplatz zerren zu lassen.
Sie blieb lieber drinnen, anstatt draußen zu sitzen und sich zu langweilen.
So wie gerade.
Sie unterdrückte ein Seufzen, als der Kleine nach ihm rief, doch sie war nicht in der Lage ihm diesen kleinen Wunsch abzuschlagen.
Nicht nur für ihn, sondern auch für Luca und Yuu. Das schlechte Gewissen nun einmal.
Doch die Langeweile war schneller vorüber, als es ihr im Nachhinein lieb gewesen wäre.
Es dauerte nur einen Moment, es war nur ein Herzschlag, der alles zusammenbrechen ließ.
Ein Herzschlag, in dem das Kind an ihr vorbeilief. Ein Atemzug, bis sie bemerkte, dass etwas nicht stimmte, die Gestalt des Menschen sich merkwürdig...verformte.
Und ein weiterer Herzschlag, in dem sie dem Kind...nein, den Kindern dabei zusah, wie sie starben.
Gelähmt vor Schreck. Sprachlos vor entsetzen. Sogar ihr Herzschlag beschlenigte sich nach einigen holprigen Stolpern und schien sich der rasanten Schnelligkeit, in der die anwesenden Kinder starben anzupassen.
Wie die Fliegen. Ja...sie starben wie die Fliegen.
Und erst dann kam Leben in die Dämonin. Erst dann raffte sie sich zusammen, während sich eben ein solches Zittern auf ihre Glieder legte, wie es sich um den Kleinen klammerte.
Sie brauchte nur einen Moment, um sich umzusehen, den Jungen, der nach ihr rief, zu erblicken...und den unwesentlich Größeren, der sich ihm von hinten näherte.
Und dann....dann war alles leer.
Kein Gedanke, kein Gefühl. Keine Angst. Für einen Moment lang war alles wie fortgewischt.
Nur der Junge, der hinter Smarti stand, den er Cain nannte...Cain!...ja, der war von Belang.
Doch auch das kehrte wieder, erfasste sie mit einer Wucht, die sie erst einmal erschrocken zurücktaumeln ließ.
Cain? Warum Cain? Cain war nicht hier!
Nicht hier...warum... Scharf sog sie die Luft ein, ballte die Hände zu Fäusten...und konnte die vor Angst verkrampften Muskeln nicht bewegen.
Konnte sich einfach nicht dazu zwingen den Rufen des Kindes nachzugehen. Konnte es einfach nicht.
Leicht öffnete die Schwarzhaarige den Mund, wollte ihm befehlen, vielleicht auch darum bitten, von dem Jungen wegzugehen oder ihn zu verschonen...doch auch das blieb erfolglos.
Kein Ton verließ ihre Kehle. Kein einziger Ton.

Ganz genau.
In diesem Palast warst du sogar der Einzige.
Mei-Lin sah auf.
"Wirklich?"
Cade stellte sich die Welt immer so einfach vor.

Auch Smarti war starr vor Schreck.
Konnte sich nichtmal bewegen, als Rees sich von hinten über ihn beugte.
"Mom!", brachte er nur noch einmal hervor.
Warum half sie ihm den nicht!?
"Na Cain? Warum so ungezogen. Ich bin gekommen um dich abzuholen."

Wunderbar.
"Ja...vielleicht."
Er neigte leicht den Kopf.
Natürlich tat er das.
Aber wenn er es machte - egal womit - würde es nicht nett werden.
"Ich schätze mal du bist noch Jungfrau, oder?"

Ja...warum?
Weil sie nie Gefahren ausgesetzt war. Weil sie immer jemand davor bewahrt hatte.
Und jetzt, wo es darauf ankam, war sie starr vor Angst.
Sie wollte ihm helfen. Wollte es wirklich! Aber sie konnte nicht.
Sie konnte es einfach nicht. Konnte ihn nur anstarren, obwohl sich alles in ihr danach reckte dem Kind zu helfen.

Beleidigt sah sie ihn an.
"So eine wertlose Frau hätte man dir jetzt auch nicht gegeben."

Und damit durfte Raiko mitansehen, wie Rees ihn einfach zerfleischte, ehe der Nebel so dicht wurde, bis sie nichts mehr sah.
Erst dann hörte man wieder leise Schritte.

Er grinste.
"Ist ja gut, Prinzesschen. Du bist ein Goldstück."

Und wieder hatte sie ein Leben vor ihrer Nase einfach vergehen lassen.
Und diesesmal..diesesmal hätte sie ihn retten können.
Starr blieb sie einfach an Ort und Stelle stehen, wagte es nicht sich auch nur einen Millimeter zu bewegen.
Selbst nicht, als die Schritte erklangen.

Sie war trotzdem etwas beleidigt.
Das er das auch nur einen kleinen Moment gedacht hatte! Tze!

Sie hätte sowieso nicht weglaufen können.
"Na Raiko...", hauchte Rees hinter ihr.
"Amüsiert du dich?"

Es wäre eine Möglichkeit gewesen.
"Gut...dann müssen wir das nur ändern."
Ohne zwangsläufig Sex zu haben. Er war ein Genie, oder?

Ihr lahmer Verstand war da aber ganz anderer Meinung.
Scharf zuckte sie zusammen, traute sich aber nicht sich umzudrehen, während es ihr eisig den Rücken herunterlief.
Als ob ihr Schicksal nicht auch so schon besiegelt wäre.
Wieder teilten sich ihre Lippen, wieder wollte sie antworten, doch das stumme, hastige Kopfschütteln war wieder das Einzige, was sich tat.
Amüsieren? Wovon denn?

Sie sah ihn an wie ein Auto und rutschte dann schnell etwas weg von ihm.
"Ich dachte ihr seid dem abgeneigt..."

"Schade...dann ändern wir das mal, nicht, Mutter?"
Mit einem einzigen Schritt trat er um sie herum und packte ihre Hand.
Mit einem Engelslächeln sah er ihr fest in die Augen, die seinen so ähnlich waren, ehe er ihre Hand in seine Brust schob.
Mitten hinein in das verdorbene, blutige Fleisch, bis sie sein Herz in den Händen hatte.
Bis ihre Welt schwarz wurde und die Erinnerungen ihren Schädel zerschießen würden.

"Du wahrscheinlich mehr als ich."
Er schnaubte.
Kinder.
Mal abgesehen davon, dass er auch zwei Stunden gebraucht hatte, bis er darauf gekommen war, ne?
"Man muss nicht zwangsläufig Sex haben, Prinzesschen."

M-mutter?!
Irritiert wandte Raiko nun doch den Kopf, doch Rees war schneller, trat um sie herum..und nahm ihre Hand.
Die junge Frau zuckte zurück, riss die Hand weg und konnte dem Griff doch nicht entkommen.
Wie zuvor schon bei dem Kind konnte sie nur entsetzt mitansehen, was er tat.
Konnte das Zittern jedoch kaum noch zurückhalten, wurde fast schon geschüttelt, während sich ihre Augen weiteten.
Nass. Heiß. Klebrig. Unnatürlich. Ja, so fühlte es sich an. Das Fleisch. Der Eiter.
Das, was in dem Loch war. Dem Loch ins einer Brust. Übelkeit stieg in ihr hoch, ebenso wie Galle, die sich bittere auf ihre Zunge legte.
Doch erst, als das Schlagen, der Muskel auf ihre Finger traf würgte sie, versuchte wieder die Hand wegzuziehen...doch wieder zu spät.
Es war keine seichte Ohnmacht, keine Bewusstlosigkeit aus Ekel oder Schock.
Es war wie ein Schlag. Eine Decke, die jemand über die Welt war, sie von der Sonne abschirmte.
Plötzliche, undurchdringliche Schwärze, ehe Bilder auf sie einstürmten. Bilder, Laute, Eindrücke.
So viele...so...unglaublich viele, in einer atemberaubenden Geschwindigkeit, dass sie wirklich glaubte ihr würde jeden Moment der Kopf platzen, der Knochen bersten und den stürmischen Erinnerungen Platz lassen. Sie frei lassen.
Sie merkte nicht einmal, wie ihre Knie nachgaben, wie sie aufstöhnte.
Alles wahrnehmbare war Schmerz. Purer, siedender Schmerz.

Bei dem Wort "Sex" knallte sie in ihrer "Flucht" aus dem Bett.
"Au...", hörte man von unten.

Rees warte ab, bis alle Erinnerungen in ihr waren, ehe er sie aufwachen ließ.
Ihre Hand immer noch in seiner Brust, beobachtete er sie.

Was stellte die sich so an?
Es war nur ein Wort.
"Sex.", sagte er noch einmal...probeweise.

Und würde auch sofort eine Veränderung feststellen können.
Sie wirkte ruhiger, gefasster.
Nicht mehr so verschreckt und auch ihre Muskeln entspannten sich.
"Rees...was soll das?", fragte sie ihren Sohn leise, fast schon tadelnd.

"Ngh!", machte sie und zuckte auf dem Boden zusammen, ehe sie sich unter das Bett rollte.
Cade...in dem Alter war das noch ein ganz schlimmes Wort!

Mit einem Ratschen zog der ihre Hand aus seiner Brust. Mit einem leisen Kichern stand er auf.
"Hm...ja, was soll das nur, kleine Mörderin."
Er drehte sich ab und lief ein paar Schritte von ihr weg.
"Mir war langweilig."
Ja, der gute Rees hatte so ziemlich alles von Yuu verloren, was er nur hatte verlieren können.