Heruntergekommener Bahnhof [5]

"Aber jemand kann an deiner Seite sein", hauchte er ihr ins Ohr.
"Raiko, ich möchte dass du wieder meine Frau bist."

Leicht legte sie ihm eine Hand an die Wange.
"Ich gehöre schon die ganze Zeit über dir."

Sie bekam einen Kuss aufgehaucht.
"Ich liebe dich."

Die Succubus lächelte wieder.
"Te amo demasiado."
In sechs Jahren würde sich allerdings einiges verändert haben.

Oh ja.
Der Clan hatte sich stark vergrößert und noch mehere Häuser und WÄlder mussten her. Kleine Clans hatten sich bereits angeschlossen. Für die ENgel wurde die Bedrohung immer größer.
Und Hel...Hel hüpfte auch durch das Haus.
Das Mädchen war immer adrett gekleidet. Dank Yuu wurde sie meist in irgendein Rüschenkleind gesteckt.
Er liebte Kleider!
Ihren namen trug sie jetzt jedoch nciht mehr auf der Leiste, sondern unter dem rechten Auge.
Yuu hatte sie gleich nach der Geburt geschappt und ihr den Namen eingeprannt. Sicher war sicher.
Momentan hatte sie nicg leuchtend silberne Augen, doch sie begannen gerade sich zu ihrerer RIchtigen Farbe umzufärben.
Und wenn Papa Drache nicht aufapsste, fiel ihr das ein oder andere Clanmitglied zum Opfer.
Kleines Monster.
Yuu hingegen kuschelte mit Raiko gerade im Bett.

Und Papa Drache passte auf wie ein Luchs.
Über 60 % des Tages verbrachte er eigentlich damit, Hel hinterher zu dackeln und sie davon abzuhalten, irgendwelche Mitglieder zu töten.
Meistens wurde sie dann am Kleid gepackt und weggetragen.
Die meisten gingen dabei auch kaputt...
Aber...egaaal! Cain mochte die Dinger so oder so nicht...genauso wenig, wie er die Tatsache mochte, dass Hel eine Frau war.
Und die ganzen Jahre über hatte Cain nichtmal eine Sekunde in seiner menschlichen Gestalt verbracht.
Er hatte schon ganz vergessen, wie es sich anfühlte.
Ah...Raiko...
Sie hatte zwar von Cade eine Aufgabe bekommen, die sie im Zimmer ausführen konnte - welches sie auch kaum bis gar nicht verließ - um sich abzulenken, aber selbst nach diesen sechs Jahren zerrte es an ihr.
Sie würgte immernoch über der Toilette, wenn Yuu nicht da war, litt unter ihren Albträumen und war auch dünner geworden.
Sichtbar war das jedoch kaum, man merkte es nur wirklich, wenn man sie hochhob.
Im Moment war jedenfalls Ruhe, da sie sich an Yuu drückte und die Wand anstarrte.

Aber Yuu wäre nicht Yuu, würde er es nicht bemerken und sich Sorgen machen.
Der 22-Jährige plante auf jden Fall schoneinmal Urlaub für Raiko.
Oh Cain, Hel hasste es wenn man sie von ihrer Beute wegzerrte.
Meist fauchte und wand sie sich oder biss dem Drachen ins Zahnfleisch.
Keine Kratzbürste.
Gerade eben machte sie sich einen Spaß daraus einer der schwangeren Dämonin, die unter ihr lag, mit blosen Fingern die Augen auszudrücken.
Ins Haus kam Drachi nämlich nicht rein, weil er zu groß war.
Yuu der die schreie der Frau hörte seufzte und zog Raiko noch etwas mehr zu sich.
Irgendwas müsste man wohl bald unternehmen.

Sie verkrampfte sich wegen der Schreie leicht und zuckte zusammen.
Allerdings wurde Hel schnell von Cade von der Frau gepflückt und vor die Tür gesetzt.
Dort wurde sie wieder von Cain weggetragen.

Dort patsche sie glücklich die blutigen Hände zusammen.
Pra! Honger!, quitschte sie und leckte über das Blut an ihren Fingern.

"Ich hab mir überlegt wir können mal wieder Urlaub machen...weg von hier...wie gefällt dir das?", fragte Yuu Raiko leise.

Er pustete sie an und nahm sie wieder vorsichtig hoch, bevor er sie mit sich nahm.
Cade sucht dir was zu essen, wenn du Hunger hast. Aber du darfst den Leuten nicht weh tun, die hierher gehören, Hel.

Irritiert sah sie über die Schulter.
"Aber du musst hier bleiben und aufpassen."

Cade, maar geen kos hier! Nie een van die log so mooi!, kam es sofort von ihr.
Okay, sie konnte noch gar nicht sowas essen, aber jagen machte Spaß.

"Ach was...2-3 Tage kann ich schon mal hier weg."

Er knurrte nur und ließ sie tief im Wald wieder herunter.
Benimm dich!

"Nein...kannst du nicht. Du hast einen großteil der Verantwortung hier, Yuu, davor kannst du dich nicht ein paar Tage drücken!", schimpfte sie ihn und sah ihn böse an.

Selber!, sie streckte ihm die Zunge aus und rannte dann zwischen seinen Beinen davon in den Wald.
Spielen~

"Er kann mir ja einen Boten schicken, wenn etwas ist udn dafür auch irgendwann mal Urlaub machen."

Er trottete ihr wieder nach.
Sie war ja so anstrengend...
Auch der Drache hatte deutlich an Gewicht verloren, da er dank Hel nicht mehr wirklich zum Fressen kam.

Jetzt knurrte sie.
"Ich hab gesagt, du sollst dich nicht drücken!"

Hel war nun aber in Mitten einer kleinen Lichtung stehen gelieben und betrachtete mit strahlenden Augen zwei blaue Schmetterlinge, die durch die Luft tanzten.
"Pra! Schau mal!"

"Vor was soll ich mich den drücken?! Es passiert doch gerade nichts wichtiges."

Ja, Schmetterlinge
Sie würde die Tiere so oder so gleich töten.

"Und wenn etwas passiert bist du viel zu spät da.", konterte sie und setzte sich auf.

Genau.
Die Tiere vereisten in der Luft in einer Kugel aus Eis.
Sie fielen zu Boden und zerbrachen, bis auf einen, den sie auffing und betrachtete.
Dann nahm sie die Kugel zwischen die Hände und das Eis schmolz.
Es leuchtete in ihren Augen auf.
"Pra, er bewegt sich!"

"Was könnte schon passieren, wobei man mich unbedingt braucht?", fragte er.

Ist ja auch ein Lebewesen
Er ließ sich neben ihr nieder.
Normalerweise tötet man sie nicht, Hel.

"Was weiß ich. Aber es könnte sein."
Und wie sie ihr Glück kannte, passierte es dann auch genau zu dieser Zei.

Fragend sah sie den Drachen an.
"Warum? Weil sie sich dann nicht mehr bewegen?"
Das Insekt wolle nun aber zwischen ihren Fingern hindurch in die Freiheit krabbeln.
Und was machen Kinder, wenn sie was festhalten wollen? Genau: Sie drücken zu.
Der Schmetterling zermatschte und Hel zuckte zusammen.
"Ihhh...er ist kaputt!"
Sie lies das Tier fallen und wischte sich die Hände an ihrem blauen Kleid ab.

"Ich rede heute Abend mit Cade bei der Besprechung", meinte er.

Das auch. Aber sie leben genauso, wie du und ich auch. Und sie haben auch eine Familie, zu der sie zurückkehren wollen und die traurig ist, wenn sie es nicht tun. Deshalb darfst du niemanden töten, Hel. Es macht andere nur traurig.
Sie wurde kurz abgeleckt.
Nicht so fest zudrücken, damit tötest du ihn auch. Leg das nächste Mal einfach nur deine Hand drüber.

"Nein, wirst du nicht. Du wirst hier gebraucht und fertig."
Sie stand nun auf, um sich ihrer Ablenkung zu widmen.

Sie sah nachdenklich zu dem toten Schmetterling.
"Aber sie sterben doch sowieso....", meinte sie und suchte dann seinen Blick.
"Bist du jetzt traurig weil der da tot ist?"

"Doch werd ich."
Er stand auf und zog sich an.
"Du brauchst mal Urlaub."

Was nicht heißt, dass du sie schon vorher töten musst.
Vorsichtig stupste er sie an.
Ja, bin ich.

Sie ging in seine Richtung.
"Brauch ich nicht! Dafür has-"
Und dann kam das, was schon seit sechs Jahren fällig war: Ihr wurden die Lichter ausgeknipst.

Um sie herumm starb die ganze Lichtung ab.
"Und jetzt?"
In ihren Augen funkelte es.
"Bist du jetzt auch traurig?"

"Raiko!"
Schnell fing er sie auf, damit sie sich nihct weh tat.
"Scheiße!"
Er nahm sie hoch und trug sie zu Cade.
"Cade!"

Fauchend stupste er sie zu Boden, die gebleckten Zähne nur Millimeter von ihrem Körper entfernt.
Lass das, Hel! Ich habe dir eben doch erklärt, warum du nichts töten darfst! Und nein, bin ich nicht!

Cade war wie immer unten im Labor und musterte ausführlich seine Muster für seine Genprojekte.
"Was ist?"

Schnell verschränkte sie die Arme vor dem Gesicht und begann zu zittern.
Im selben Moment begann es schon zu schneeien.
Ja, er hatte sie erschreckt.
Doch dann vielen zwischen den FLocken auch schon unzählige Leichen zu Boden.
Vögel, Insekten, Feen und...Engel.
Wie Regen schlugen sie auf der Erde auf.
"Und jetzt?"

"Raiko ist zusammengebrochen..."
Er legte sie ihm einfach auf den Schreibtisch.
"Sie hat auch total abgenommen."

Er knurrte sie reißend an und ließ die Zähne einmal aufeinderknallen.
Ich verbiete dir zu töten, Fräulein!
Dann aber entsann er sich eines besseren, als drohnen und ließ sie in Ruhe.
Ihr wurde der Rücken zugewandt und er bewegte sich nicht mehr.

"Würdest du sie mir bitte von den Unterlagen nehmen?!"
Er warf einen kurzen Blick auf sie.
"Und? Was soll ich da jetzt dran machen?"

"Pra?"
Sie stand auf und lief schnell zu ihm vor.
"Praaaaaaa?!"


"Sie muss mal von hier weg um wieder richtig zu essen und sich zu erholen.
Heute abend nach der Besprechung verschwind ich für ein paar Tage. Cain übernimmt solange für mich."

Starr sah er geradeaus, sah durch sie hindurch und atmete so flach, dass sie es nicht sehen konnte.
Als wäre er nur eine Statue.
Pf!

"Du hast hier deine Verpflichtungen, Vogel, vergiss das nicht. Sie gehen über deine persönlichen Interessen."
Er legte Raiko eine Hand auf die Stirn.
"Zudem hilft Nahrung nicht, wenn ihr Körper sie aus irgendeinem Grund regelrecht ablehnt."

"Papa?", verzweifelt sah sie ihn an und trommelte auf seine Schnautze.
"Aufwaaaaachen!"

"Sie fühlt sich hier nicht wohl. Deswegen."

Cain bewegte sich immernoch nicht.
Strafe musste sein.

"Da kann ich aber auch nichts dran ändern und drei Tage Auszeit werden wohl auch nicht wirklich was bringen", kam es spöttisch.