Feuertempel [5]

Noa zog eine Augenbraue hoch.
"Ich bezweifle, dass sie das auch wirklich macht...aber es wundert mich immer wieder. Wirklich. Ich als Frau wäre schon lange abgehauen, das wäre mir zu dumm."

"Die Tür ist ja nicht abgeschlossen, sie kann gehen, wenn sie will...und das hat sie ja auch gemacht, ehe du sie zurückgetragen hast."

Wieder seufzte Noa tief.
"Dir ist wirklich nicht mehr zu helfen. Ganz ehrlich, Yuu. Du bist viel zu doof dafür."
Dann stand plötzlich Raiko in der Tür.
"Was macht ihr hier?", fragte sie und legte den Kopf schief.

"Wir reden über die Probleme von unserem Sex, Schatz. Immerhin kennt Noa sich da aus."

Noas Hand traf mit einem Klatschen seine Stirn.
"Raiko...wie?"
"Ich bin geduldig"
"Aber...doch nicht so!"
Sie zuckte mit den Schultern.
"Das ist doch die reinste Frustration!"
"Ich muss doch damit leben, nicht du, oder?"
"Aber...Aber....Unsensibel!"
"Und?"
"Raiko!"
"Was!?"
"Stell Ansprüche, los!"
"Ich brauch keine..."
"Ich darf es damit übersetzten, dass Yuu es so oder so nicht rafft, oder?"
"Das hab ich nicht gesagt..."
"Aber gemeint!"
"Halt doch die Klappe, Noa!"
"Ach genau, was red ich denn hier. Du hast doch keine Gefühle."
Raiko fauchte ihn an.
"Ist doch so!"
"Zählt nicht"
"Du selbst zählst nicht!? Bist du bescheuert!?"
"Fressbrett, Missgeburt"

Yuu sah verwirrt zwischen ihnen hin und her.
"Was den? Darf man nicht mal erlich sein?"
Livekino...
"Also da muss ich Noa recht geben, du zählst verdammt viel Raiko...zudem würde es mich auch interessieren, warum du noch nicht abgehauen bist."

Sie funkelte Noa wütend an, drehte sich um und verschwand in die Küche.
Tee...aber kein Feigentee!
Noa schaubte empört auf.
"Raiko!"

Schon war Yuu auf den Beinen und ging seiner Frau nach.
Ein feier Ehemann eben.
"Schatz, was ist den los?"

"Noa regt mich nur auf.", meinte sie verbissen, holte sich eine Tasse und knallte sie auf die Anrichte.

"Aber er hat doch recht, außer das mit den Gefühlen...die hast du."

"Das war sarkastisch gemeint und der soll einfach die Klappe halten und sich um seinen eigenen Dreck scheren. Ich denke mal, du willst keinen Tee, oder?"

"Nein, nur heißes Wasser."
Er legte die Arme von hinten um sie und zog sie zu sich.
"Du weißt, das du gehen darfst, wenn du willst?"

Sie drehte den Kopf nach hinten und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.
"Ich weiß, aber ich will nicht."

"Warum? Es gibt für dich keinen Grund hier zu sein."

"Ich hab keinen Grund?", fragte sie leise und hielt inne.

"Nein...immerhin kann ich dir gar nichts bieten und du hast ständig nur stress wegen mir."

Ihre Starre löste sich wieder.
Achso.
"Ich bin wegen dir hier, das reicht als Grund."

Er seufzte leise an ihrem Ohr.
"Du bist so unlogisch."

"Ich bin nicht unlogisch. Das ist vollkommen nachvollziehbar."

"Für mich nicht", meinte er und küsste ihren Hals.

Raiko seufzte.
"Was ist daran nicht nachvollziehbar?"

"Na warum du wegen mir hier bist, obwohl ich keine Ausdauer habe, zu viel rede, zu empfindlich bin, zu langsam und dumm, kein Stück bei dir durchblick, einmal glaube ich fremd gegangen bin, mies zu dir bin, dich verletzte und nicht auf dich höre...dir nur ärger bereite und dein Leben schwerer mach als es sowieso schon ist."

"Erstens, hör auf dich runter zu machen, ja? Dumm bist du nicht, nur etwas...begriffsstutzig. Und all das, was du dir vorwirfst ist entweder nicht richtig, nicht wichtig oder übertrieben. Du bist auch nicht mies zu mir Yuu. Und wenn es so wäre, wäre es mir auch egal, weil ich bei dir bleiben will, weil ich dich liebe und das weißt du ganz genau."
Sie schwieg eine Weile.
"Hm..ja...bist du mal", wer wusste immerhin wie oft..., "Da hast du auch den Grund, warum mein Knie in deinen Weichteilen hing. Man hat es nämlich aus fünf meter entfernung gerochen"

"Dann musst du eben auch fremd gehen und mir nicht die Hoden zermatschen...", brummte er.
"Tut mir leid."

"Das war nicht der Grund. Das Problem war, dass du gestunken hast, wie ein einziger verdammter Puff und du weißt genau, wie ich das meine. Bah. Außerdem hab ich dich vorgewarnt."
Über das Tut mir leid verlor sie kein Wort.

"Ich war dich...du hättest einiges sagen können."
Er lies sie los.
"Ich werd versuchen aufhören zu trinken...dann passiert das nicht mehr, versprochen."

Sie lächelte ihn warm an.
"Tu dir keinen Zwang an. Wenn dir das Spaß macht, dann lass es auch so."
Dann reichte sie ihm eine Tasse mit heißem Wasser und holte sich den Tee.

"Ich weiß ja gar nicht ob es mir Spaß macht....aber man vergisst seine Sorgen."

Darauf erwiederte sie allerdings nichts und setzte sich mit ihrem Tee auf einen Stuhl.
Müde...

"Du solltest wieder ins Bett..oh und du verträgst keine Feige...dann wirst du pervers und redest mit mir über meine Leistung beim Sex und Daikis Sperma..."