Heruntergekommener Bahnhof

"Nicht lange. Cade hilft mir nur, eine Wohnung zu finden."

Er seufzte, zog sie aber dann zu sich.

"Warum gehst du nicht zurück zu deinem Mann, wenn er so toll ist."

Sie drückte sich auch gleich an ihn und schloss die Augen.
Das brauchte sie meist, wenn er wieder so grob gewesen war. Als Versicherung, dass es wieder ihr Creon war.
Zudem würde er leichtes boxen an seinem Bauch spüren.

"Ich muss ihm eine Lektion erteilen."

Wollten auch mal hallo sagen, hm? Nachdem der Papa eben noch geklopft hatte.
Er strich ihr vorsichtig über den Kopf.

"Wenn er dich lieben würde, wäre er schon hier."

Ganz genau!
Gehörte sich so.
Neo seufzte ebenfals gegen seine Brust, aber eher aus entspannung.

"Das ist es nicht. Ich hab etwas, was ihm gehört. Deshalb wird er kommen."
Sie wandte rasch den Blick von der Frau ab.

Gut erzogene Kinder!
Seine Finger fuhren über ihren Nacken, den Rücken hinunter, liebkosten die Haut in der Hoffnung ein Gefühl von Geborgenheit zu erzeugen.

"Also liebt er dich gar nicht."

Taten sie, keine Angst Creon.
Neo hatte gelernt zwischen deinen zwei Ichs zu unterscheiden und auch ihre Gefühle dafür zu trennen.
Sie wusste, dass sie gerade sicher bei dir war.
"Kommst du wieder mit ins Bett?"

Sie stockte, ehe sie langsam den Kopf schüttelte.
"Nein. Ich denke nicht."

Da war sie wohl dieses Mal die Erste.
"Ja. Wenn wir trocken sind."

"Tze...dann bist du auch nicht besser dran."

Sie stellte das Wasser ab und leckte ihm ein par Tropfen von der Brust.
"Nicht schlimm, Creon, ja?"

"Doch. Weil ich ihn liebe."

"Hmhm."

"Und wie ist es, jemand zu lieben, der einem nie Liebe zurück geben wird?"

"Hast du deine Stimme verloren?", neckte sie ihn.

"Er denkt, dass er mich liebt. Aber eigentlich liebt er nur das, was ich habe, was ihm gehört. Also...ist es gar nicht so schlimm. Aber die Frage kannst du dir doch selbst beantworten."

"Nein."

Zischen.
"Was willst du damit sagen!?"

"Aber? Was liegt dir auf der Seele."
Sie sah zu ihm hoch und strich ihm liebevoll über die Wange.
"Sag es mir bitte."

"Weiß ich nicht. Ich habs einfach gesagt und du bist drauf angesprungen. Was willst du mir damit sagen?"

Kopfschütteln.
"Nichts weiter."

"Ich liebe ihn nicht, nur dass du es weißt!", fauchte Madlen weiter.

"Lüg mich nicht an, dass habe ich nicht verdient."

"Wenn es nicht so wäre, dann wäre es dir egal und du würdest mich nicht so anfahren."

"Tu ich nicht."

Oh Raiko.
Schon hatte sie Cas auf der Bank abgelegt und schlug mit der Faust dermaßen zu, dass es euch beide zu Boden riss.

"Dir liegt aber etwas auf der Seele, so wie du bist."

Aua...nicht schlagen, Madlen!
Die arme Raiko! Da knackste aber was...
Die Frau schlug hart auf, sog erschrocken die Luft ein.

"Nein. Ich bin nur müde."

madlen schlug aber weiter auf die ein.
Dieses kleines Miststück!
Sie hatte zwar keine Gabe, aber zuschlagen konnte sie trotzdem. Raiko war ja nicht die Stärkste.

"Dann komm."
Sie holte ihm ein Handtuch.

Nicht gut...
Sie hob die Arme vors Gesicht, versuchte, die Schläge der Frau abzuwehren und ihr zu entkommen, aber naja...Raiko war wirklich nicht die Stärkste.

Er machte das Wasser aus, folgte ihr dann.

Oh Raiko, sie richtete dich ordendlich zu, bis sie schließlich von di gezogen wurde - von ihrem Vater.
Der riss Madlen herum und schoss ihr so heftig eine, dass  sie umfiel, ehe er sie wild auf französisch beschimpfte.
Eine seiner Frauen holte Cade.

Sie nahm auch seine Hand unf führte ihn zurück zu dem Bett, dass er sich hinlegen konnte.

Gute Frauen!
Cade war davon nicht begeistert. Gar nicht begeistert.
Er nahm seine Nichte wortlos hoch und trug sie nach drinnen.

Machte er auch und zog sie mit sich.

Und Madlen wurde von ihrem Vater mitgezerrt.
Das würde noch folgen haben.

Sie kuschelte sich auf an seine Seite und strich ihm mit den Fingerspitzen über den Oberarm.
"Schlaf. Ich weck dich dann..."

Würde es nicht.
Cade brachte Raiko hoch und sammelte dann Madlen ein.
Das war seine Frau. Es war seine Aufgabe, sie zu bestrafen, nicht die ihres Vaters.

"Ich bin noch gar nicht müde, Kleine."

Madlen kam auch ohne widerrede mit ihm mit. Naja, taumele eher, durch den Schlag von ihrem Vater und der aufgeplatzen Lippe.
Nur ihr Vater wollte sie nicht wirklich gern hergeben. Aber gut, es war Cades Eigentum.
Als sie jedoch in das Zimmer ankamen presste Madlen nervös die Schenkel aneinander.

"Hast du aber gerade gesagt..."

Er ließ sie los, schloss die Tür ab.
"Hilf mir.", kam es dann knapp, drückte ihr eine Schüssel in die Hand.
"Hol warmes Wasser."

"Hab ich?", blinzelte er.

Sie schien kurz verdattert, gehorchte dann aber.
Die Schüssel mit warmen Wasser wurde Cade gebracht.

"Ja, in der Dusche."

Er tastete Raiko derweil ab.
"Nimm dir einen Lappen und wisch das Blut weg."

"Oh..."

Keine Regung.
"Nein."

"Jep!", meinte sie, schien dann jedoch nachdenklich.
"Wenn du nicht müde bist dann....dann...", stotterte sie daher, machte dann aber den Mund wieder zu.

"Ich kann dich auch gern wieder zurückbringen.", informierte er sie knapp.
"Weißt du, wie erniedrigend es für mich ist, wenn du dich derart aufführst!? Schlägst auf eine am Boden liegende schwangere Frau ein, die sich nicht einmal wehrt! Das ist sogar unter Menschen armselig."

"Dann was, Neo?"

Schwanger?
"Sie hat das bekommen, was sie verdient hat. Sie war respektlos und hat mich beleidigt. Ich muss mich von Deck nicht so behandeln lassem, wenn ich ihm  sage, wie er sich hier zu benehmen hat. Und selbst wenn sie ein Kind im Leibe hat, es ist ein widerlicher Mischling."

"Nichts...war eine doofe Idee."