Heruntergekommener Bahnhof

"Das dir das Herz in der Brust nicht verfault. Ohne die Liebe. Wo sie doch jetzt verloren ist für dich."

Er schnaubte belustigt.
"Sei nicht immer so melodramatisch."

Sie ließ nicht locker.
"Sag es mir. Nicht für dich. Für mich."

"Ich denk nicht darüber nach. Ich kann es sowieso nicht ändern."

Sie zog die Brauen hoch.
"Keiner könnte es so leicht ändern wie du."

"Es wäre nicht dasselbe."

"Deswegen will ich sein Hirn nicht manipulieren...", stimmte sie zu.

"Aber dann kannst du es nicht ändern."

"Ja."
Sie fasste sich kurz an die flache Brust.
"Vielleicht verliebt er sich trotzdem. Vielleicht werden wir doch heiraten. Weitere Kinder bekommen. Normal sein. Irgendwo anders."
Seufzten.
"Wie geht es dem Clan?"

Er zuckte mit den Schultern.
"Mal so mal so. Es ist ein stetiger Wechsel."

"Wie geht es dem Kleinen?"

"Keine Ahnung."

"Ah, okay...dann werde ich wohl Mal wieder bei ihnen vorbei schauen."
Sicher war sicher.
"Wie geht es dir?"

"Mach das.", erwidert er und zuckte dann mit den Schultern.
"Das Leben geht weiter."

"Ein langes Leben...", schmunzelte sie.
"Sag Mal...was ist deine Erwartung?", kam es dann unvermittelt.
"Wie viel noch?"

Cade zuckte mit den Schultern.

"Weniger als Raiko, nicht wahr? Viel weniger. Manes....sie altern nicht. Was hast du vor? Ich meine, wenn deine Spanne zu Ende ist? Zerstörst du die Waffe dann?"

"Mal sehen."

"Wenn du stribst, wird es viele schon lange nicht mehr geben. Wie muss es wohl sein, wenn man die Ewigkeit vor sich hat? Ein schöner Gedanke..."
Sie zupfte an Ryos Oberteil herum, der immer noch auf dem Tisch lag.
"Wo ist sie? Sind sie beide immer noch hier oder verschwunden? Raiko und Yuu?"

"Raiko ist wieder hier. Sie ist beleidigt und hat Yuu fortgeschickt."

Grinsen.
"Na zumindest hat DIE auch kein Glück in der Liebe."
Sie schien schlagartig besser gelaunt zu sein.

Er grinste. Breit.

Sie nicht, sie befriedigte ihre Gedanken mit Raikos gescheiterter Ehe.

Aber zumindest machte Yuu sich Gedanken.
Er grübelte was er tun könnte.
Am nächsten Morgen kam er dann auch wieder.
Mit Blumen.

Eher Yuus gescheiterten Eheversuchen.

Und Raiko...die sah Yuu an, als hätte er den Verstand verloren.
Was brachte er ihr denn bitte Blumen?!

Immerhin versuchte er etwas.
Er hob Raiko auch den Strauß hin.
"Hey, Schatz, schau Mal, ich hab was für dich. Lillien, die magst du doch...?"

"Warum schenkst du mir Blumen?", musste er sich aber sofort anhören.
Armer Yuu.
Da war er auf einem harten, steinigen Weg. Sowas kannte sie von ihm immerhin nicht.

"W-Weil Frauen Blumen mögen?", kam es verunsichert.
Er hatte sich das einfacher vorgestellt.
"Also...naja von Pralinen hast du ja nichts..."

"Und warum schenkst du mir jetzt welche? Was ist der Anlass?", fragte sie weiter.
"Ist jemand gestorben?"

"Nein, ich schenk sie dir, damit du nicht mehr sauer bist und zu mir zurück kommst."

Sie blinzelte verdutzt.
"Wie bitte?"