Heruntergekommener Bahnhof

Wie konnte sein Vater so blind sein?
Langsam zweifelte er an Cades Hirnmasse...
"Papa", sagte er nun sehr langsam und einfühlsam, als würde er mit einem Zurückgebliebenen reden.
"Schau Mal, ich für dir das jetzt Mal auf, okay? Du, schwarze glatte Haare, ich, schwarze glatte Haare, Liron, braune Locken. Du schwarze Augen, ich schwarze Augen, Liron Matsche-Augen. Du, Dämon, ich auch Dämon, Liron - kein Dämon. Du Fähigkeiten, ich Fähigkeiten, Liron - Nichts. Du blass, ich blass, Liron dunkel. Machts so langsam klick?"

Wenigstens amüsierte er seinen Vater damit.
"Ich weiß, dass er nicht mein Sohn ist.", meinte er belustigt.

Und damit klappte Cas das Kinn herunter.
"WAAAAAAAAAS?!"

Nicken.
"Aber das darfst du ihm nicht sagen, Castiel. Nicht einmal in einem Anfall von Wut."

"Aber aber aber...!"
Er sprang von seinem Stuhl auf als ob dieser angefangen hätte zu brennen.
"Aber wenn du es doch wusstest...wieso!? Und warum-...?! Aber Sei und du?! Ihr...!? Wie...!? WARUM!?"

"Wir waren eine Zeit lang nicht zusammen und sie hatte in der Zeit eine Beziehung. Daher Liron."
Er deutete wieder auf den Stuhl. Er sollte sich setzen.
"Er ist genetisch nicht mein Sohn, Cas, aber trotzdem ist er es genauso wie du."

"Da woh du noch Moms Mann warst!? Wo wir eine Familie waren!?"
Sitzten fiehl im mehr als schwer, Cade. Er war viel zu aufgeregt.
"Aber...aber warum bist du nicht einfach bei Mom geblieben!? Warum hast du dir eine mit Kind geholt die schon andere Kerle hattem!? Warum hast du zugelassen dass sie ihn mitbringt!?"

"Ich war schon vor deiner Mutter mit Sei zusammen, Castiel. Du kennst die alten Regeln."
Trotzdem erwartete Cade von ihm, dass er sich hinsetzte.
"Neo ist meine und Seis Tochter. Das weißt du. Und du weißt, dass sie älter ist, als du es bist. Einiges, sogar. Und Sei war schwanger, als wir wieder zusammen gekommen sind. Es war eben so."

Zwanghaft setzte er sich hin.
"Hätte sie das Baby nicht los werden können!?"

"Sei hatte ein paar Schwierigkeiten mit Schwangerschaften. Wenn sie noch einmal Glück hatte, wäre ich der Letzte gewesen, der es ihr genommen hätte. Ich hab sie geliebt, Castiel. Das ist etwas anderes."

"Aber jetzt ist sie tot und er ist immer noch da!"

"Für mich ist er mein Sohn. Er hatte nie Kontakt mit seinem Vater. Wie würdest du dich fühlen, wenn ich dir sagen würde, dass du nicht mein Sohn bist? Nicht ich, sondern ein Fremder, den du nicht kennst. Zu dem du keinerlei Bezug hast? Er wird es nicht erfahren. Nicht von mir und auch nicht von dir, Castiel."

Er ballte die Fäuste.
"Aber es wird doch sowieso auffallen! Um so älter er wird! Wenn das stimmt, ist er nämlich ein echter Mensch! Was werden die anderen denken!? Sie werden schlecht über dich reden, Dad!"

"Bis es auffällt ist er verheiratet und ausgezogen."

"Und dann? Dann hast du keinen Kontakt mehr zu ihm oder wie?"

"Doch. Aber das betrifft nicht mehr den Clan."

Blinzeln.
Er musste das erstmal verdauen.
Ganz lagsam kam ihm nun aber auch etwas anderes in den Sinn.
"Papa, wie lang leben Menschen denn?"

"Kommt drauf an. Wenn sie gesund sind im Durchschnitt 70 bis 90 Jahre."

"Nur!?"
Er bekam große Augen.
"Denn stirbt Liron ja bald!"

Nicken.
"Menschen haben keine so lange Lebensspanne. Obwohl seine länger sein könnte, weil Sei eben noch Lichtwesen in sich hat. Sie ist Kaerus Halbschwester."

"Was!? Die sind verwandt!?"
Okay, jetzt wurde es abgedreht.
"Dann ist er Lirons Onkel oder wie?! Wie krank ist dass denn!?"

Nicken.
"Ist er. Ist alles etwas kompliziert. Rees und Cain sind noch schlimmer. Rees ist Raikos Sohn und Raiko ist Cains Tante."

Okay, jetzt verzog er entgültig das Gesicht.
"Das ist ja widerlich, warum machen die untereinander alle Kinder!?"

"Frag mich nicht. Phönix und Herzen. Ist kompliziert."
Er zuckte mit den Schultern.
"Zu meiner Verteidigung: Ich wusste nicht, dass Sei Yuus Tochter ist. Hab ich erst erfahren, als Neo schon passiert ist."

"Und dann hast du sie trotzdem weitergevögelt!?"
Entsetzten.
"Aber du und Mom, ihr hab nicht zufällig auch noch die gleichen Eltern, oder?!"

"Nein. Haben wir defintiv nicht."

"Sicher?"
Immerhin war das ja jetzt gar nicht mehr so unwarscheinlich, wo er den Stammbaum kannte.

"Sehr sicher."

"Keine Verwandtschaft?"

"Keine."