Heruntergekommener Bahnhof

"Was arbeitest du?", fragte er neugierig.
Ja, Creon, frag Ao nur Löcher in den Bauch.
Du warst doch nur neidisch.

"Ich repaierere Machinen. Gerade manche ich eine Sonderschulung für die in Krankenhäusern."

"Ah.", machte er, nickte.
Lass es dir gut durch den Kopf gehen, Creon.
All das, was du nicht mehr heben konntest.
Ein normales Leben mit einer Frau und Kindern.

"Ja...aber nur über den Winter...denn ganzen Sommer verbringen Eva und ich auf der See."
Er hätte es haben können. Hatte eine letzte Chance bekommen, aber er war gegangen.

Er wäre nie wieder von den Dämonen losgekommen.
Zu viele kannten ihn.
Weisen verließen nicht einfach so ihren Posten.
"Hausboot?", fragte er erstaunt.
"Auf so einem Ding kannst du wohnen?"

"Nicht ganz...ein kleines Segelboot um ab und zu über Wasser zu sein, aber die meiste Zeit sind wir im Meer und jagen Fisch. Eva ist eine tolle Jägerin."

Blinzeln.
Er warf ihm einen kurzen, irritierten Blick zu.
"Ihr schwimmt ständig? Und wie bitte wollt ihr im Meer fische fangen? Netz?"

Ao legte den Kopf verwirrt schief.
"Nein? Wir fangen sie mit unseren Zähnen? Natürlich schwimmen wir ständig. Eva wird die Jungen auch im Meer bekommen."

"Hä!?"

"Ich und Eva sind Selki."

Schweigen.
Das hatte er nicht gewusst.
"Oh..."

Damit kamen sie auch schon an. Vor dem Hotel stand eine junge Frau mit so Kugelrundem Bauch, dass es schon wirklich unwirklich aussah.
Ao stieg schnell aus.
"Hey, Schatz", er küsste ihre Wange und gab ihr das Sandwich.
"Ao, wer ist das?", meinte sie und zeigte zu Creon.
"Nur jemand den ich von der uni noch kannte und der mich gefahren hat. Mach dir keine Sorgen."

Er lächelte die Frau an, nickte ihr kurz zu.
Unglaublich...Sogar ein Topf wie Ao bekam seinen Deckel.

Einen sehr hübschen Deckel.
"Er heißt Creon. Creon, dass ist Eva."
Sie reichte ihm die Hand.
"Und wie geht es dir?"
"Die kleinen Boxen viel..."

Sonst hätte Ao ja nicht nur einen Deckel.
"Hallo.", meinte er, blinzelte, nahm ihre Hand.

"Dann es erstmal was und wir gehen nacher noch Eisfischen...ich hab auf dem Weg einen kleinen zugefrohrenen See gesehen."
Die Augen der Frau leuchteten.
"Ja, gern."
Er legte seiner Frau die Hand auf den Rücken und warf Creonen einen Blick zu.
"Also...nett dich Mal wieder getroffen zu haben, keine Sorge, wir haben nichts mit der Sache zu tun."
Damit schob er seine Frau in das Hotel.

"Glaub ich auch nicht.", seufzte er, bevor er wieder kehrt machte.
Zurückfahren.

Zurück in sein Leben, weg von dem Leben dass er gern gehabt hätte.

Richtig.
Zurück zu einem verzweifelten Cade, der nicht wusste, was er jetzt tun sollte.
Sprich: Er suchte Ao ein paar Stunden später schon wieder.

Er würde die Beiden bei dem See finden.
Ao saß auf der dünnen Eisdecke und sah hinab in ein kleines Wasserloch.
Schauen dass es nicht zufrohr.

"Ao?", rief er auch direkt, als er ihn sah.

Ao zuckte zusammen.
"Ach du bist es nochmal...ja?"

"Du hast gesagt, du kennst dich mit dem technischen Kram im Krankenhaus aus, oder? Ich hab was, von dem ich möchte, dass du es dir mal ansiehst."

Er zog die Brauen hoch.
"Hast du es dabei?", er streckte die Hand aus.

Kopfschütteln.
"Nein. Es ist in Neos Kopf."

Er würde merkwürdig angesehen.
"Aja...schönen Tag noch."

"Ao, bitte."

"Creon, verarsch jemand anderen. Bring es her oder lass es, ich kann hier nicht weg."
Er zog sein Seehundfell enger um sich.

"Das ist kein Scherz. Ich kann sie nicht her bringen, wenn ihr Schädel offen ist!"

"Ihr Schädel? Wo-ho...haltet mich aus eurem kranken Scheiß raus!"