Heruntergekommener Bahnhof

Eine nette, aber sinnlose Idee, wenn man seiner eigenen Mutter fast wie aus dem Gesicht geschnitten war.
Sie nickte jedoch nur.
"Lass uns gehen."

Die hatte Yuu ja nie gesehen.
Und sie gingen auch Wort wörtlich.

Das würde ein langer Weg werden.
Hoffentlich warst du dir bewusst, welche Konsequenzen dein Besuch mit Sei haben konnte.

Nach dem ersten vierel rief er ein Taxi. Sollt Cade zahlen.
Und nein, er würde es nicht so auffällig wie Sei machen.

Kluge Entscheidung, Yuu.
Dein Frauchen war auch schon ganz aus der Puste, krallte die Finger hin und wieder in den Stoff ihres Oberteils.
Und Cade zahlte sowieso vieles.

Sie stiegen auch aus und schlüpften ohne große Aufmerksamkeit zu erregen durch eine Hintertür ins Haus, direkt Richtung Cades Büro.
Yuu schrieb ihm eine knappe SMS dass sie da waren.

Wie nett von ihm, dass er wenigstens Bescheid sagte.
Sie wurde aber nicht gerade erfreut empfangen.
"Was willst du hier?!", fauchte er seinen alten Freund recht aufgebracht an.

"Mit dir über die Sache reden! Ich will aus deinem Mund hören, was für Gründe du für dein Handeln hast!"

"Indem du hergekommst und auch noch Cains Leben aufs Spiel setzt!? Na danke!"

"Uns hat keiner bemerkt und DU bist ja nicht gekommen!"

"Das kannst du nie wissen, Yuu!", fuhr er ihn an, warf Raiko einen strafenden Blick zu.

"Wir sind hinten rein, also stress nicht. Zur Not kann Cain ja zu uns kommen."

"Als ob sie ihn da nicht finden würden!"
Er war etwas außer sich...
"Sag mir, was du willst und dann verschwinde."

"Habe ich schon gesagt."

Fauchen.
"Erst einmal kennt sie deine Tochter gar nicht! Zweitens kannst du das Kind nicht einfach hin und her reichen, wie es dir gerade passt, Sei! Drittens hast du auf mich den Eindruck gemacht, als wärst du geistig nicht ganz auf der Höhe und dann glaubst du ernsthaft, dass ich dir meine Tochter gebe!? Viertens wird sie jetzt ganz bestimmt nicht mehr zu dir wollen nach deiner tollen Aktion. Ich habe dir angeboten sie langsam kennen zu lernen, aber das war der Dame ja nicht gut genug!"

"Du verstehst das nicht", kam es einfach nur von Sei.
"Du kannst ihr doch nicht alle Rechte an dem Mädchen abtreten!", kam es nun aber von Papa.

"Tu ich nicht! Ich hab ihr vorgeschlagen langsam Kontakt zu machen, damit Neo sich an sie gewöhnen kann! Aber das war ihr ja nicht gut genug!"

Yuu drehte sich nun zu seiner Tochter um.
"Sei, was spricht dagegen!?"
"SIE KOMMEN UND WERDEN SIE MITNEHMEN WENN ICH ES NICHT TUE! SIE WERDEN-"
Yuu hob ihr schnell den Mund zu. Sie war eindeutig zu Laut.

"Da! Sie spinnt!"

"Scht! Nicht so laut. Wer soll sie holen, warum?"
"Sie! Er hat gesagt er wird ihnen bescheid geben! Ihnen sagen, wie sie sie bekommen, wo sie ist."
"Wer er?"
"Mein Mann!"
Verwirrt drehte sich Yuu zu Cade.

"Frag mich nicht!", fauchte Cade ihn an.
"Keine Ahnung von welchem ihrer zig Stecher sie spricht."

"Zig Stecher?"
Yuu drehte sich wieder zu Sei um.
"Von was redet Cade da?! Ich will eine Antwort!"

Cade knurrte ihn nur weiter an.

"Sei! Antworte!"
Panik machte sich in der Frau breit.
"Nein!"
"Sei!"

"Ich sag dir doch, dass sie einen an der Klatsche hat!"

Gut, wenn Sei es ihm nicht sagte.
"Was für Stecker!?", bekam nun Cade die Frage ab.

"Was weiß ich, wie viele das waren."

"Willst du mir sagen das sie ein Flittchen ist das von Bettende zu Bettende hüpft!?"

"Genau das."

Und damit holte Yuu aus...und zwar ordendlich.
Es klatschte so laut dass man es wohl noch 3 Zimmer weiter hörte und die gute Sei zur Seite taumelte.