Heruntergekommener Bahnhof

"Konzentier dich. Du bist der Körper. Du trifst du entschiedungen, nicht sie. Sie sind nur Diener."

"Dann werde ich es ihnen heim zahlen."

Die Schwarzhaarige fauchte sie leise an.
Als ob sie eine Ahnung davon hätte!

"Wirst du nicht."

Hatte sie nicht, Raiko, sie wollte nur helfen.
"Komm du schaffst das! Sag diesen Wichten die Meinung!"

"Du kannst mich nicht aufhalten."

"Sei, halt die Schnauze!", zischte Raiko sie scharf an.

"Rees, wenn du das tust, stirbst du und dann war alles umsonst."

"Wenn du aufhörst Leute zu töten. Los jetzt!Du kannst diese Flupperwürmer beherrschen!"

"Ich sterbe nicht, Cain...."

Knurren rollte ihr entgegen.
Sei, halt einfach die Klappe!

"Wirst du, wenn sie Creon auf dich hetzt."

Verstand sie doch nicht.
Sie machte sich los und stand auf um Cade anzurufen.
Zumindest versuchte sie es. Sie fühlte sich wie ein Waloss beim Aufstehen.

"Macht sie nicht."

Sie kam nicht hoch, Raiko hielt sie eisern fest.
Wenn sie jetzt aufstand, dann konnte Cade sie jetzt schon begraben.

"Wird sie, wenn du sie angreifst."

Dann hatte er zwei Gräber zum Preis von einem!
"Raiko! Lass das!", fauchte sie die Frau an.
"Ich muss Cade anrufen!"
Obwohl der die Blitze vermutlich aus dem Fenster über der Stadt sehen würde, wenn er Mal heraus schaute.

"Ich lass das aber nicht so stehen! Du musst doch wahnsinnige Schmerzen haben!"

Richtig...
"Wenn du aufstehst, kriegst dus auch ab!"
Nichts da, Sei.

"Das geht schon."

"Dann sorg dafür, dass du sie unter Kontrolle hast! Deine scheiß Blitze tun meinem Baby nicht gut! Willst du Cades Kind etwa etwas antun?!"

"Tut es nicht!"
Dennoch, die Erschöpfung zeigte sich und der Junge wurde in seiner Blutlache ruhiger.

"Ich kann nicht, wie oft denn noch!? Bleib liegen, bis es aufhört!"

"Doch...und jetzt hör bitte auf, Rees..."

"Mach das es sofort aufhört!", fauchte sie.
"Du kannst das, lüg mich nicht an! Du willst nur nicht!"

"Den Teufel werd ich tun."
Dennoch ließ er jetzt endlich locker.
Beleidigt wurde Cain angesehen.

"Ich kann es nicht!", fauchte sie los.
"Das sind zuviele!"
Sie konnte es schon, Sei, aber das gab einen schönen Jojoeffekt.

"Mir zuliebe. Bitte."

"Wenn du immer so denkst, wirst du NIE Herr über sie und noch mehr müssen sterben! Willst du das?! Willst du ein Mörder sein!?"

Bitterböses Fauchen, ehe er den Kopf wegdrehte und verbittert an die Wand starrte.

"Cade hat es mir verboten!", brauste sie auf.

"Rees...bitte...Ich will dich nicht verlieren."

"Dann lass mich endlich los!"

"Tze."
Nein Cain, er war beleidigt.

"Nein! Dann gehst du drauf und das Kind mit!"

Cain starrte ihn bedröppelt an.

"Dann beherrsch dich!"

Keine Reaktion, außer dass er die restliche Hautfetzten herunter schälte.
Toll sah er aus! Wunderbar!

Sei bekam einen zutiefst bösen Blick, bevor die Schwarzhaarige die Zähne zusammenbiss.
Hattest sie schon einmal gesehen, wie jemandem die Haut aufplatzte und sich sämtliche alte Wunden öffneten? In der Hölle vielleicht? Wenn ja, dann sah sie es jetzt noch einmal.
Wenn nicht...dann sollte sie nicht hinsehen.

Cain war traurig.

Ja, dass hatte sie schon oft gesehen, keine schöne Erinnerung. Ganz und gar nicht.
Es drehte ihr den Magen um.

3 Stunden nachdem Sei seinen Autoschlüssel mitgenommen hatte, bekam Cade einen unbekannten Anruf auf sein Handy.

Rees auch. Nach einer halben Stunde klebte er sowieso an dem Laken fest. Aua.

Raiko ließ sie jetzt wenigstens los, aber sie rollte sich nur auf dem Boden zusammen, hoffend, dass es bald vorbei war.

Oh? Ein Anruf?
Natürlich ging er dran.
"Ja?"

Oww...armer Rees.

"Hallo? Spreche ich mit Cade Hiyoshi?"

Ja, aber jetzt hing er zumindest fest und Cain konnte entspannen.

"Ja."

Konnte er nicht.
Sein armer Zwerg...

"Ich rufe von dem Kreiskrankenhaus an. Ich habe hier zwei Frauen, bei denen wir ihre Kontaktdaten gefunden haben. Sie sind beide Opfer eines Anschlages in der Ijuu-Street. Genaueres kann ich ihnen leider nicht sagen, aber es ist wichtig, dass sie in die Notaufnahme kommen."

Sofort verkrampften sich seine Muskeln.
"Verstanden."
Damit legte er auf, ehe er sich hastig seinen Schlüssel schnappte und aus dem Haus stürmte.
Wehe, wenn Sei etwas passiert war!

Nicht wirklich, Cade.
In der Notaufnahme wurde er von einer Schwester zu einem Flur geführt in dem Sei saß und am Tropf ging.
Sie war in eine Decke gehüllt und zitterte stark.
"Nur der Schock", meinte die Schwester ruhig und öffnete Cade ein Zimmer, gleich gegenüber in dem Raiko lag, komplett in Verbände eingeschlagen.

Rees fühlte sich wie eine Fliege im Netz.
Zumindest musste er so wieder anfangen, mit Cain zu reden.
"Kloppst du mich bitte sammt Decke in ne Wanne?"

Er warf jedoch nur einen kurzen Blick auf Raiko, schnalzte leicht mit der Zunge, bevor er sich erst einmal neben Sei setzte.
"Ich hab dich gewarnt..."

Schnell stand Cain auf und hob seinen Kleinen vorsichtig hoch.

Keine Antwort, sie starrte nur Angsterfüllt vor sich hin. Völlig abwesend.
Merkte nichtmal das er da war.
Da war was kaputt, Cade, die musst du erst Mal wieder zu Neo zum reparieren einschicken.
"Sie glauben, dass es eine Bombe bei einer Starkstomleitung war", meinte die Schwester bekümmert.
"122 Tote...die beiden hatten großes Glück."

Lass ihn das nicht hören.
Er war nicht sein K L E I N E R!
Ganz und gar nicht!
Trotzdem, es war nicht angenehm Decke und Fleisch im Wasser zu lösen.
Den konnte Cain gleich mit einschicken. Seine schöne Haut...dabei hatte er solche Fortschritte gemacht!

Cade seufzte und drückte sie einfach an sich.
"Anscheinend."

Doch. Das war er.
Sein Kleiner.
Cain saß die ganze Zeit wie ein begossener Pudel neben ihm.
Fehlte nur noch, dass er anfing zu weinen.