Heruntergekommener Bahnhof

Schade das Rees das nicht sah.
Der JUnge war noch gute 3 Monate jünger als Sei, da Neo sich vorerst voll und ganz auf ihre Mutter konzetiert hatte.
So war er noch etwas ledierter.
Er bewegte sich nichtmal als Cain ins Zimmer kam.
Und Sei...Sei zwang Cade dazu ihr alles zu zeigen. Jeden Winkel des Clans.
Das fand sie nun wirklich spannend.

Neo richtete sich schon wieder keuchend auf und spuckte eine Ladung Blut.
Die Schatten hatten zum Glück ihren Kopf und Nacken geschütz, jedoch war ihr Handgelenk merkwürdig abgeknickt.
Das war aber nur eine leichte Verletzung, wenn man an ihr herunter sah.
Ihr fest eingeschnürter Brustkorp hatte bei dem Aufprall natürlich nicht nachgeben können und was jetzt aus dem immer dunkler werdenen Stoff ragte, war zweifellos eine Rippe.
Der Mischlung würgte, bekam keine Luft.

Ja, Neo hatte es gut gemacht, aber es war eben noch unausgereift.
Cade kümmerte sich um ihn.

Erschrocken kniete Raiko sich neben "ihn".
Wie bitte konnte bei einem Fall der Brustkorb dermaßen nach außen gedrückt werden!?
Sie streckte die Hände nach dem Hemd aus.

Nein war es wirklich nicht. Die Körper waren viel zu schwach.
Es war gut, wenn Cade das nocheinmal übersah.

Knurrend versuchte sie Raikos Hand weg zu schlagen, kam dabei aber nur aus dem Gleichgewicht und stolperte zurück.
Gerade noch so konnte sie sich an der Wand fest halten um nicht nochmal zu fallen.
Fest presste sie die Strin an den kühlen Stein. Versuchte irgendwie Luft zu bekommen.

Cade tat auch genau das.
Korrigierte ihre Fehler.

Sie stockte, rannte dann aber noch einmal die Treppe hoch, um die Tür abzuschließen, damit niemand hereinkam.
Das würde fatal werden....
Dann rannte sie wieder herunter, drückte Neo an den Schultern mit dem Rücken gegen die wand.

Neo hatte auch dafür gesorgt, dass er ein riesiges Labor hatte, dass mit allem ausgestattet was man sich so wüschte. Und wenn doch etwas fehle, dann würde er ja das nötige Geld von ihr bekommen noch etwas zu kaufen.
Sei war die meiste Zeit bei ihrem Mann. Versuchte ihm etwas zur Hand zu gehen.
Eigentlich war sie jedoch nur hier um Zeit mit ihm verbringen zu können.

Als Raiko Neo gegen die Wand drückte, lief ihr nur noch mehr Blut aus dem Mund.
Der jungen Frau wurde ganz schwindig von dem Sauerstoffmangel. Die Welt verlor ihre Konturen.

Cade wies sie in kleinere Arbeiten ein mit denen sie ihm helfen konnte.
Es würde ihr nicht schaden und er hatte sie so im Blick.

Schlecht...
Die Schwarzhaarige knöpfte einfach eilig das Hemd auf und hielt irritiert inne, als sie den strammen Verband sah.
Was...Wieso...?
Sie blinzelte, bevor sie sich einfach kurzerhand eine Schere holte und den Verband zerschnitt.

Sie freute sich auch etwas mit ihm zusammen machen zu können und gab sich daher große Mühe.
Nur die empfindliche Haut riss noch sehr oft. Manchmal schon, wenn sie nur an etwas vorbei streifte.

Neo bekam kaum noch etwas mit, als der Verband weg war, klappte sie sowieso zusammen.
Raiko hatte jetzt zmindest freie Sicht auf das auffetzte Fleisch. Noch zwei weitere gebrochene Rippen waren zu sehen, die edoch nur oberflächlich hervor sahen, dennoch die Lunge zerquetschten.

Und jedesmal schimpfte er sie aus und sagte ihr, sie solle vorsichtiger sein.

Ohje...
Gut für Neo, dass Rai sich bei Cade einiges abgeschaut hatte und ihr so versuchen konnte zu helfen.
Über die Brüste würde sie sich später Gedanken machen...enttarnt war Neo jetzt so oder so.

War sie ja. Wirklich.
Passierte eben schnell.
Abends beim kuscheln nahms dann aber sowieso keine Rücksicht mehr auf ihre Haut.
Dann zählte nur noch Cades Körper ganz nah an ihrem.

Raiko sollte sich gut überlegen ob sie ihr wirklich half.
Die Anführerin würde auch lange nciht erwachen.
Zwei Tage war sie weg, ehe sie zitternd aufwachte.

Und dann gabs noch mehr Ärger.
Wenn sie nicht aufpasste, brauchte sie noch länger!

Sie half ihr. Warum auch nicht?
Und Raiko...tja, die hatte Cade angerufen und ihn gefragt, ob er noch ganz dicht war.
Und ja, sie hatte Neo erkannt.
Als sie nun erwachte, beugte sie sich leicht über sie.
"Neo!? Hörst du mich!?"

War ihr egal. Sie wollte einfach nur mit ihm knuddeln.
Er musste sich auf tausendmal am Tag anhören, dass er ihr Mann war.
Sie rief ihn auch ständig mit 'Ehemann'.
Kurz: Niemand war im Moment so glücklich wie Sei. Niemand.
Nachts knabberte sie ihm auch spielerisch am Ohr.

Augenblicklich schossen ihr die Schatten entgegen, verfehlten sie aber.
Alles war verschwommen.
Schnell setzte sie sich auf und zuckte heftig zusammen. Wirres Knurren, als sie auch schon von dem Bett aufstand.
Weg hier. Einfach nur weg!

Oh Sei...
Cade duldete ihre Anwandlung zwar, aber hin und wieder nervte sie ihn wirklich damit.
"Sei vernünftig, verdammt nochmal!", fauchte er sie immer wieder an.

Raiko drückte sie aber zurück.
"Nicht so schnell, junge Dame. Hier ist niemand, außer dir und mir. Die Tür ist verschlossen. Niemand hat etwas mitbekommen. Nicht einmal Creon. Bleib liegen."

Sie seufzte.
"Ich bin doch vernünftig...", meinte sie leise, rollte sich dann jedoch weg und verkroch sich unter die Decke.

Sie wurde reißend angeknurrt.
"Bleib mir vom Leib!"

Murren.
"Du sollst nicht wegrollen! Du sollst aufpassen!"

"Zu spät."

"Aufpassen bedeutet bei dir, dass ich dir fern bleiben soll."

Sofort wurde Raiko von Schatten zurück gedrängt, weg von Neo.
Diese stolperte schon wieder zur Tür.
Ihr blieben nur zwei Optionen. Raiko töten oder fliehen. Sie würde ihrem Vater nicht mehr weh tun.

"Nein."

"Neo! Hast du nicht gehört!? Niemand hat etwas mitbekommen! Komm zurück!"

"Oh sicher doch!", fauchte sie.
"Aber sie werden es bald du miese kleien Erpesserin! Denkst du ich bin so dumm hier zu leiben und auf meinen Tod zu warten!?"
Hinter der Wand aus Schatten sah man die junge Frau bitterlich zittern.
Neo war eben nur so stark wie die Illusionen, dei sie erschuf.

Knurren rollte ihr entgegen.
"Werden sie nicht."

"Doch das tut es."

Neo knurrte nur zurück. Verschränkte die Arme vor der Brust.
Wie konnte ihr nur so ein Fehler passieren?

"Nein, Sei. Komm wieder her."

Sowas passierte...sei froh, dass es Raiko gewesen war.
"Du musst zuende bringen, was du angefangen hast. Leg dich wieder hin."

Einige Minuten war stille, ehe es raschelte und er wieder ein Gewicht auf sich spürte.

"Du weißt, dass ich dich töten muss?", knurrte sie.
Raiko, sie würde sich ganz sicher nicht mehr hinlegen.

"Braves Mädchen."

"Wenn du meinst, dass es das ist, was du tun musst, weil du mir nicht vertraust...dann tu es."

Keine Antwort, nur ein kleines seufzten.
Sie hatte wirklich keine Lust nur auf ihm rum zu liegen.

"Warum sollte ich dir vertrauen, gerade dir!?"

Mehr war aber nicht drin, Sei.
Dazu musstest du erst wieder ganz werden.

"Keine Ahnung. Das musst du selbst wissen."

Aber wenigstens ein bisschen?
"Cade..."

"Geh mir aus den Augen!"

Nein.
"Nein."

"Sicher?"

Schlucken.
"Wir machen langsam...bitte."

"Ich weiß es nicht!", schrie sie Raiko einfach an.
Raiko, du hattest gerade ihre ganze Stärke abgeschält. Die Frau dahinter war jung und schwach.

"Sei, hör bitte auf zu fragen."
Du wusstest gar nicht, wie schwer es ihm fiel nein zu sagen.

"Entweder du tust, was du tun musst oder du gehst ein Risiko ein."

"Cade, hör bitte auf nein zu sagen."
Sie stütze sich auf die Ellenbogen.
"Wir könne aufpassen..."

"Du weißt genau was mir heilig ist! Du weißt wem ich nicht weh tun will!"
Noch mehr Schatten wurden ihr entgegen geschleudert.
"Weg!"

"Nein. Ich will das Risiko nicht eingehen, Sei. Nicht noch einmal."

Sie musterte sie noch kurz, bevor sie abdrehte.
"Ich pass auf, dass niemand herkommt."