Heruntergekommener Bahnhof

"Jap, angepisst, aber ich lebe noch."

"Warte...ich komme!"
Man hörte ein Patschen.
Rees wollte eben nicht so lang allein sein...

Kaeru legte kurz das Baby zur Seite und kam ihm entgegen - so konnte er sich auch das nette Begrüßungsgeschenk abwaschen.
"Komm her, Zwerg, ich helf dir.", meinte er leise und zog ihn dann aus dem Wasser.

Gut so, denn Rees soff gerade ab.
Hustend klammerte er sich an Kaeru.
"Wieso bist du immer noch hier?!"

Er zog ihn aus dem Wasser.
"Weil ich noch auf die Frau warte, die immer herkommt. Es wäre unfair, einfach zu gehen."

"Und wann kommt die?!"
Er kauerte sich zusammen.
Man war es hier scheiß kalt!

"Wenn die Ebbe einsetzt."
Keine Sorge, Rees, Kaeru fror auch.

Gut, denn Rees kuschelte sich nun an ihn.
"Und wie lange dauert das noch?"

"Ich weiß es nicht."
Er nahm das Baby wieder hoch.
Das fror sicher noch am meisten.

Von Rees ertönte ein schweres Seufzten.
"Ich vermisse Cain schrecklcih..."

Er zog sein Handy aus der nassen Tasche und klappte es auf.
"Wow... es funktioniert sogar noch..."
Damit wurde es Rees gereicht.
"Dann ruf ihn an. Wir kommen erst morgen nach Hause."

"Okay!"
Schon wählte er Cains Nummer.
Das Baby schlief derweilen schon tief und fest an Kaerus Brust.

Der auch nach dem dritten Klingel ran ging.
"Kaeru? Was ist los?"

"Ich bins", kam es leise von Rees.
"Ich vermiss dich."

Ein erleichtertes Seufzen ertönte auf der anderen Seite.
"Kleiner.", folgte dem Seufzen fast augenblicklich in einem liebevollen Tonfall.

"Kaeru meint wir kommen erst Morgen nach Hause..."
Auch er seufzte.

"Hmmm...", machte Cain.
"Ich koch euch was. Irgendein Wunsch?"

"Ei!", kam es sofort von Rees und Kaeru dürfte nun wohl wissen, was er gefragt hatte.

Ein Lachen ertönte.
"Gut, Omlett, wie immer."
Ja, Kaeru wusste es jetzt.
"Aber Zwerg, du legst jetzt besser auf, sonst treibst du die Handyrechnung deines großen Bruders nur unnötig in die Höhe. Wir sehen uns morgen, mein Kleiner. Bau keinen Mist und benimm dich, ja? Ich liebe dich."

"Ich hab noch Taschengeld ürbig!"
Er umklammerte das Telephon.
"Bitte leg nicht auf..."

Cain seufzte.
"Rees, ich geh jetzt deine Mom suche. Keine Sorge, ich suche nur, ich unternehme nichts. Ich hab immerhin deinem Vater versproche, auf euch alle aufzupassen und obwohl ich keine große Lust dazu hab, wärs nicht richtig, dieses Versprechen zu brechen. Hör auf Kaeru. Bis Morgen."
Die Verbindung wurde unterbrochen.

Verzweifelt starrte Rees auf das Handy, auch wenn er es nicht sehen konnte.
"Cain..."

Kaeru nahm es ihm vorsichtig wieder ab.
"Wir gehen jetzt. Schau, die Ebbe setzt ein. So kommen wir auch hier raus, ohne nochmal nass zu werden. Ich kann sonst nicht fliegen."

Seufztend stand er auf.
"Weißt du was, Kaeru? Wenn du nicht so ausgeflipp wärst, hätte Cain mit mir geschlafen...und jetzt sitz ich hier und er sucht nach Mom....Was wenn ihm was passiert?!"
Die Nerven...

"Ihm passiert nichts. Er kann auf sich selbst aufpassen, wenn er sich nicht mit dir gestritten hat oder du nicht irgendwelche Dummheiten begehst, vor denen er dich schützen muss."
Er warf ihm einen Seitenblick zu.
"Weißt du, Rees, du solltest besser auf dich aufpassen, wenn dir etwas an Cain liegt. Er schmeißt sein Leben zu leichtfertig für dich weg. Das würde er für Mom niemals machen, also wird ihm auch nichts passieren."
Er stand auch auf.
"Und wenn er nicht mehr aus dieser Scheiße rauskommt werd ich ihn solange für dich suchen, bis ich ihn gefunden hab. Ich habe dir dein Augenlicht genommen, also muss ich es in solchen Situationen für dich sein, oder etwa nicht?"

Rees atmete aus und wischte sich über die Wangen.
"Verspichst du's?"

"Hoch und heilig."
Er linste zu Rees.
"Es sei denn, du lässt das Baby während des Flugs fallen."
Und so gings wieder zurück nach Hause.
Cain erwartete die Beiden schon mit warmen Omlett und für jeden eine Tasse Kakao.
Ao hatte er auch schon angerufen.

Was Rees auch freute.
Kaum stieg er von Kaeru drückte er Cain das Baby in die Hand und stürzte sich auf das Essen.
Kleine Raupe nimmer satt...

Und Cain es Kaeru, der es Ao überreichte.
Hey, wenigstens hatte er in Griechenland noch eine Decke für sie gekauft!
"Rees, da ist ein Päckchen für dich angekommen.", meinte Cain stirnrunzelnd und zeigte auf einen Stuhl.

Rees runzelte die Stirn und schaufelte erst sein Ei in sich hinen.
Dann bekam kein einen "Ich hab dich so vermisst"-Kuss, ehe er sich das Päckchen besah.
Schnell öffnete er es.