Heruntergekommener Bahnhof

"Papa ist doch schon ins psychischer Behandlung...", meinte Rees leise.

"Aber anscheinend in keiner guten."
Er seufzte.
"Wenn er zuhause bleibt macht er Mama und Hotaru auch noch kaputt."

"Mama braucht Papa und andersrum auch. Das wird schon wieder...wie danmals...nach dem Unfall."
Automatisch prüfte er ob seine Haare auch das Auge und die Narben verdeckten.

"Aber da hat er wenigstens noch reagiert, Rees. Mach es nicht schöner, als es ist."

"Es ist doch nichtmal 2 Wochen her."
Er schob die Hände in die Jackentaschen.

"Und wie lange soll das noch gehen?! Monate?!", fauchte er, wurde aber durch das Klingeln seines Handys unterbrochen.
Er ging ran, fluchte kurz etwas auf spanisch und legte wieder auf.
"Ich muss zum Krankenhaus, geh zur Schule."

"Wieso denn ins Krankenhaus?", fragte Rees erschrocken.

"Mama hatte einen Unfall."
Er drehte sich zu Rees um.
"Geh in die Schule!"

Rees fiel so ziemlich alles aus dem Gesicht.
"Ist sie im Krankenhaus?"

"Jap. Kein Ton zu Papa."

"Nehm mich mit!"
Er warf seine Tasche in das nächste Gebüsch.
"Wir können fliegen, dann sind wir viel schneller bei Mama als wenn wir rennen."

Kaeru seufzte genervt.
"Und es fällt auch überhaupt nicht auf, wenn zwei große Vögel über die Stadt fliegen."
Er holte Rees' Tasche wieder aus dem Gebüsch und reichte sie ihm.
"Ich nehm dich mit, wenn wir laufen, klar?"

"Ist doch egal! Cain ist auch schon als Drache durch die Stadt gelaufen. Zudem haben die einen Hubschrauberlandeplatzt."
Ernst sah er ihn an.
"Du kannst doch fliegen, oder?"

"Wir müssen unauffällig bleiben, Rees! Wir laufen! Mom hat mir eingetrichtert, das niemals in der Öffentlichkeit zu machen. Sie könnten Versuche mit uns machen, wenn sie uns kriegen! Willst du, dass sie sich noch mehr Sorgen machen muss?!"

Schon wurde Kaeru von zwei Klauen gepackt und in die Höhe gerissen.
Mom muss es ja nicht wissen.

Kaeru knurrte unzufrieden, ließ ihn aber.
Immerhin waren sie so wirklich schneller...

Ja, nur das Sie kaum 5 Meter über den Boden flogen, weil Kaeru zu schwer für Rees war.

Sorry, Rees...Kaeru hatte gerade keine Federn.
Aber najaaaa....irgendwann kamen sie auch schon beim Krankenhaus an.

Wo es eine Bruchlandung im Rasen gab.
Musste er erst noch etwas üben.
"Au..."

"Kannst du laut sagen..."
Er warf ihm seine Jacke zu.
"Komm jetzt."

"Ja ja."
Er warf sie sich über die zerrissene Kleidung und lief ihm hinterher.

Flugs standen sie bei einer genervten Raiko im Zimmer.
Kaeru atmete erst einmal aus.
Sie war zumindest noch ganz.
"Was macht ihr denn hier?! Ihr solltet in der Schule sein!"

Schon hatte sie Rees am Hals hängen.
"Mama! Gehts dir gut?!"

Und die Beiden hatten damit eine verblüffte Raiko.
"Cains Motorrad ist im Arsch, also würde ich sagen...noch?"
Sie strich ihm leicht über die Haare.
"Alles bestens."

"Wieso fährst du auch mit Cains Motorad?!", schimpfte er sie.
"Du musst auf dich aufpassen, Mama. Wenn du stirbst haben wir niemanden mehr!"

Er bekam einen Kuss auf die Schläfe.
"Ich sterbe nicht, solange ihr mich noch braucht. Keine Sorge."
Kaeru unterhielt sich derweil mit dem Arzt.
Ja..es war sehr praktisch, sich als sein Vater ausgeben zu können.

War es.
"Wann darfst du wieder nach Hause?"

"Gleich.", meinte sie, wurde aber von Kaeru übertönt.
"Morgen.", meinte er streng.
"Du wirst bis morgen hierbleiben müssen."
"Kaeru, mach dich nicht lächerlich. Ich muss arbeiten, mein Urlaub wird mir nicht bezahlt."
"Und?"
"Kaeru!"
"Ich sag ihnen, dass sie dich ans Bett fesseln sollen!"
Raiko schwieg und funkelte ihn böse an.
"Dein Bruder ist gemein zu mir.", knurrte sie dann.

"Aber Onii-san hat recht, Mama."
Sie wurde ordendlich zugedeckt.
"Ruh dich aus und werd gesund."

"Ich bin gesund, ich hab nur ein paar kleine Kratzer. Zudem kann ich euch nicht alleine lassen."
"Wir werden schon eine Nacht ohne dich überleben."