Heruntergekommener Bahnhof

Er blinzelte unschuldig.

Vielleicht, Neo.
"Also? Wolltest du was bestimmtes?"

"Was machst du?"

"Nein, ich hab nur noch drauf gewartet, dich zu sehen, bevor es wieder heim geht. Eigentlich wollte ich Nova mitnehmen, aber sie will nicht."

"Gar nichts. Warum?"

"Wundert mich nicht."
Neal kam vorbei und drückte ihm eine Kaffeetasse in die Hand.

"Du führst doch was im Schilde..."

Ein eingespieltes Team.
"Ja. War wohl klar."

"Nein."

Nicken von ihm.
"Sie ist zu beschäftigt damit Neal ans Bein zu rammeln."
Von irgendwo aus dem Haus kam ein Knurren.
"Halts Maul, Creon."

"Ich steig schon noch dahinter."

"Wohl war, aber er will ja nicht."
Sie streckte sich und stetzte sich dann auf.
"Wundert mich, dass er nicht schon längst wieder eine Frau hat."

"Ich hab gar nichts gemacht."

"Nova tötet sie."

"Sicher..."

"Oh. Übel..."
Sie musterte ihn.
"Deine Frauen auch?"

"Sicher, sicher."

"Ne."

"Bring meinen Kindern keinen Quasch bei!"

"Hast du wieder eine?"

"Mach ich nicht."

"Und das geht dich weswegen etwas an?", schmunzelte er.

"Besser für dich. Ich will, das sie ganz normals sind!"

"Weil ich ein eifersüchtiges Biest bin und sonst Nachts nicht schlafen kann, wenn ich es nicht weiß?"

"Sind sie doch."

"Oh, schlaflose Nächte? Viel Spaß."

"Noch..."

"Wie grausam."

"Werden sie auch bleiben."

"Hab ich mir von dir abgeschaut."

"Hast du es schon überprüft?"

"Immer gern ein Vorbild."

"Nein. Wann denn?"

Er grinste kurz.
"Willst du auch was trinken?"

"Machst du das noch?"

"Kaffee? Nein, lieber nicht..."
Sie hatte keinen so starken Magen wie Cade.

"Ja. Dafür bin ich unter anderem doch hier, oder?"
Er lehnte sich zurück.
"Aber sicher, dass du willst, dass deine Frau dabei ist? Sie denkt, meine Kenntnisse sind meiner Phantasie entsprungen."

"Ich habe 'etwas trinken' gesagt, nicht Kaffee."

"Nein natürlich nicht. Aber sie muss sich viel ausruhen. Sicher finden wir Zeit."

"Oh, na dann gerne etwas eingekühltest Sperma. Frisch gepresst, wenn möglich."
Sie streckte ihm die Zunge heraus.

"Wie du meinst."

"Ist gerade aus, sorry. Wärst du gestern gekommen, wäre noch was im Kühlschrank gewesen."

"Wie lang dauert soetwas? Oder soll ich die Kinder lieber zu dir bringen?"

"Oh, so ein Mist aber auch!"

"Nicht lang. Ich nehm eine Probe von ihnen und nehm sie mit nach Hause. Einen Tag."

"Pech, nicht wahr?"

"In Ordnung."

"Aber wirklich!"

Kurzes Nicken.
"Ich denke aber, dass ich nichts finden werde."

Er grinste etwas und nahm einen Schluck von seinem Kaffee.

"Das wäre gut."

"Und, wie geht es dir so?"

Noch ein Nicken.

"Kann nicht klagen. Der Abstand von dem ganzen Chaos ist entspannend."

"Wann?"

"Das glaube ich dir. Es war nie deine Welt."

"Wann wir Zeit finden."

Leichtes Nicken.
"Neals auch nicht."

"Okay."
Er streckte sich und rümpfte dann die Nase.
"Puh, ich glaub ich geh mal Windeln wechseln."

"Ich weiß, obwohl es mich bei ihm wundert, dass er nicht näher bei den Menschen wohnt."