Heruntergekommener Bahnhof

"Mir egal. Bekomm ich 'nen Blowjob?"

"Klar doch."
Cain bekam einen Kuss, als die Uni außer Sichtweite war.

Breites Grinsen.
"Ich liebe deine Zungenfertigkeit."

"Manche Begabungen muss man haben~"

"Man? Ich hab exklusiv Zugang~"

Lachen.
"Hast du!"

"Oh ja!", freute er sich.
Und er freute sich noch viel mehr, sobald die Tür hinter ihnen zugefallen war.
Dann, am Wochenende, packte er Rees auch in einen Flieger.

"Krasser scheiß!"
Rees war schon lang nicht mehr geflogen.

Sah er mal!
Er durfte auch am Fenster sitzen.
Cain pennte neben ihm.

Rees blieb wach.
Das war spannend!

Für ihn vielleicht.
Cain wurde erst wieder wach, als sie landeten, gähnte neben Rees ausgiebig.
"Wir müssen noch zwei Stunden mit dem Auto fahren, dann sind wir da."

"Lange Reise...", bemerkte Rees.
"Lebt deine Familie auch hier?"

"Nein."

"Wo lebt die?"

"Italien."
Cain holte die Schlüssel zum Mietwagen.
"Wenn du nochmal pinkeln musst, dann geh jetzt."

"Okay."
Weg war er.

Cain wartete.

Kam auch bald wieder.
"Kannst du den Auto fahren?"

"Und Motorrad."

"Cooool."
Er nahm seine Hand.
"Ich fahr."

"Vergiss es. Ich fahr."

"Hätte klappen können."

Grinsen.
"Gut."
Ab ins Auto!

Also, Cain. Fahr euch nicht in den Tod.

Machte er schon nicht.
Zwei Stunden und zwanzig Minuten, dann waren sie da.
Stiegen vor einem flachen, weiß gestrichenem Haus aus.'
"Bereit?"

"Klar."
Rees war ganz locker, Cain.
Er wusste ja nicht, was ihn erwartete.

Ein Spiegelbild.
Cain klingelte und Ais Pfleger ließ sie rein, brachte sie ins Wohnzimmer, in das er die kleine, blonde Frau bald reinschob.
Sie lächelte kaum merklich, als sie Cain sah.
"Hallo Cain."
Und dann legte sich ihr Blick auf Rees. Musterte ihn.

Der sie noch gar nicht so genau angeschaut hatte.
Nein, er lehnte sich gleich zu Cain.
"Du hast nicht gesagt, dass sie ein Krüppel ist!", zischte er ihm zu.

"Ist sie nicht. Jemand hat ihr das angetan, Rees.", erwiderte er leise, bevor er sich an den Tisch setzte. War besser für seinen Rücken.
"Wie geht's dir?", fragte er sie dann unbefangen, bedeutete Rees, näher zu kommen.
"Wie immer.", wurde ihm geantwortet - Rees aber immer noch gemustert.

Rees löse jetzt erst den Blick von Cain, nachdem er an seine Seite gekommen war.
Stocken.
Die sah ja aus wie -
"Was zum-!?"