Versteckter Friedhof

Was hier wohl so alles liegt...?

[Zimmer 206]

Als Rees am Freidhof ankam lies er sich an einem Grabstein hinabsinken und legte Raiko so auf sie ab, dass sie auf seinem Schoß saß, den Kopf an seine Brust gelehnt.
Rees schloss die Augen und genoss für einen Moment die Ruhe und den Frieden.
Weißt du, das quällende an Zeit ist nicht ihre Unsterblichkeit, sondern das man sie nicht zurückdrehen kann...

Sie schauderte und erwachte halb aus dem Schlaf.
"Mach das verdammte Fenster zu", kam es müde und mit geschlossenen Augen.

Rees seufzte und legte die Arme um sie.
"Kann ich leider nicht..."

"Dann ess mehr Fruchtzwerge", knurrte sie und drückte sich in ihre 'Matratze'.

"Wenn du meinst...", sagte er eher zu sich selbst und legte den Kopf auf dem Grabstein ab.

Irgendwas kam ihr doch komisch vor...Zum Beispiel war die Matratze so warm und der Rest so kalt!
Sie öffnete die Augen und schaute auf.
"Öhm...", in der nächste Sekunde stand sie wieder und sah sich verwirrt um.

"Hm?", fragte Rees ohne die Augen zu öffnen.

"Was...mach ich hier?"
Man sah ihr an, dass sie noch nicht so ganz wieder bei sich war...sonst hätte sie Rees schon eine verpasst.

"Ich hab dich mitgenommen, du lagst am Boden...also komm wieder her..."

Verschlafen rieb sie sich über die Augen und tappte wieder zu Rees.
"Okay..."

Er zog sie wieder zu sich herunter.
"Gutes Mädchen."
Er schlang wieder die Arme um sie.

"Hmhm~", machte sie nur noch und döste weg.
Wenn er Glück hatte schlief sie noch länger und blieb ruhig, oder er hatte pech und sie wachte gleich auf und ging ihm auf die Nerven~

Rees fuhr ihr mit dem Handrücken über Schultern und strich eine Strähne aus ihrem Gesicht.
Vielleicht gab es ja einen Grund für diese Wiedergeburt...

Zuerst schlief sie noch und schmiegte sich seufzend an ihn, doch dann öffnete sie ruckartig die Augen.
Eine leichte dämonische Aura umgab sie.
"Was habe ich dir vor nicht mal einer Stunde eingetrichtert?", kam es leise und in einem zuckersüßen Tonfall.

"Das ich die Finger von dir lassen soll...", sagte er ruhig, jedoch nicht weiter darüber nachdenkend.

"Genau~ Guter Junge"
Sie richtete sich auf, lächelte sanft und legte ihm eine Hand an die Wange.
Kurz verweilte sie so, aber innerhalb eines Wimpernschlages legte sich ein grausamer Ausdruck auf ihre Züge, während sie zeitgleich ein wenig von der spärlichen Energie, die sich wieder aufgeladen hatte, auf ihn losließ.

Rees reagiete auf den Strom nicht, sondern schmiegte den Kopf nur noch enger gegen ihre Hand.
"Du weißt nicht wie sehr ich dich vermisst habe..."

badump~
Sie war ein paar kleine Sekunden lang wie erstarrt, bevor ein Zischen aus ihrer Kehle kam und sie versuchte, Abstand von ihm zu bekommen.
Das war definitiv zu nah!

Er lies sie gewähren, öffnete nichtmal die Augen.
"So lange...."

Kurz zögerte sie, bevor sie sich umdregte und über den Friedhof ging.
Sie würde gehen und Kazuki sagen, dass sie Yuu nicht mehr beobachten würde, geschweige denn, in diesem Zimmer bleiben würde.
Und wenn er sie rausschmiss.
Diesmal nicht.

"Vor was fliehst du, Raiko? Hast du Angst vor der Wahrheit?"

Sie blieb stehen und schaute über ihre Schulter zurück.
"Ich habe das Gefühl, dass es besser ist, wenn es so bleibt, wie es war", meinte sie.

"Sicher ist es das...trotzdem...renn nicht vor mir weg."

"Ich hab nichts mit dir zu tun, warum sollte ich dann nicht hingehen, wo ich will?"

"Du hast es vergessen, vielleicht hat es deine Seele auch nur begraben um dich zu schützen, doch ich vergesse nie, Raiko. Nicht im Tod und nicht im Leben, bis über das Ende der Zeit, auch wenn es dich dann nicht mehr gibt."

"Du solltest dir wirklich mal einen guten Therapeuten suchen", blockte sie stur ab und drehte sich ganz um.
"Freak~"

"Vielleicht bin ich das ja wirklich...."
Er verschwand im Feuer und tauchte hinter ihr wieder auf.
"Vielleicht weil ich dich immer noch liebe..."
Dann war er weg.

[Bibliothek]

Sie fror ein.
Was zum Henker war das gerade gewesen.
Kümmer dich einfach nicht drum, du weißt doch wie diese Welt tickt~
Raiko gab ihrer inneren Stimme recht und löste sich aus ihrer Erstarrtheit.
Lüge Lüge Lüge Lüge, hallte es in ihrem Kopf wie ein Singsang wieder.
Ein heftiger Stoß ließ sie plötzlich nach hinten fallen.
Huh? Wo kommt der Baum her?
Genervt rieb sie sich über die Stirn und ärgerte sich darüber, dass dieses halbe Hähnchen ihre Gedanken mehr beanpruchte, wie es eigentlich sollte.
Verärgert rappelte sich die Succubus wieder auf und ging Richtung Schule

Ortswechsel: Büro des Direktors.

(Krankenhaus)

Der Phönix brach augenblicklich auf dem Friedhof zusammen, als sie ankamen.
Mach schon..