Heruntergekommener Bahnhof

Sie besah sich die Stelle, auch wenn sie noch etwas unscharf wirkte, ehe sie aufstand.
"Ich wollte dir nichts mehr schuldig sein."

"Ich hab das aus Spaß getan, nicht aus Nettigkeit."
Er rollte mit seinem Hocker nach hinten, kramte in einer Schublade.
"Also schuldest du mir gar nichts.", meinte er, bevor er ihr eine Tube Creme hin hielt.
"Für die Narben. Abends draufschmieren."

Sie nahm sie Salbe.
"Du hast mich nicht aus Spaß da raus geholt."

"Nein."
Er schob die Schublade wieder zu.

"Na also."
Sie holte kurz Luft.
"Du hast keine Pflichten mehr, Cade. Für nichts."

"Ich weiß."
Er deutete auf den Tisch.
"Da liegen neue Papiere. Ein neuer Ausweis. Ein neuer Lebenslauf. Eine Kreditkarte. Wenn du gehen willst, nimm sie und geh."

Seufzten, aber sie nahm die Sachen, und schob sie in ihre Tasche ihrer Jacke, die sie sich nun anzog.
"Pass auf dich auf."

Sie bekam keine Antwort darauf, er stand nur auf, um den Tisch und seine Instrumente zu säubern.

Und wurde an einer Haarsträhne zu ihr herunter gezogen.
Kurz drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange, ehe sie ihn los ließ.
"Machs gut."
Damit ging sie.

Er war still, bis sie die Tür erreicht hatte, ehe er seufzte.
"Schreib zwischendurch. Für Ravan."

Sie sah nochmal über die Schulter.
"Mach ich."
Weg war sie.
Aber sie würde ihm ab und zu schreiben.
Ihn auch nach Cetan fragen.

Und auch eine Antwort bekommen, sogar Bilder, weil Raiko die Cade immer aufs Auge drückte.

Über die Bilder würde Madlen sich freuen.
Sie war ebenfalls ins Japan unter gekommen.
In Kyoto.
Cetan der inzwischen schon lief, lernte nun natürlich auch sprechen und Unfug anstellen.

Unfug, dem Cain ihm beibrachte - oder eher zeigte.
Er fand es witzig, wenn der kleine etwas anstellte und Cade sich aufregte.

Cain war eben einfach ein Herzchen.
Aber sein kleiner Bruder mochte ihn.
Cain war eben mehr Papa, als sein echter Vater.
Immerhin verbrachte er mehr Zeit mit ihm.
Cade hatte die Verantwortung ja auf Raiko abgeladen.

Irgendwie mochten seine kleinen Geschwister ihn immer...
Und ja, Cade arbeitete, genauso viel, wie immer.
Seit Raiko da war sogar noch mehr, da er sich jetzt nicht mehr um den Jungen kümmern musste.
Auch Ravan durfte dann nicht mehr kletten und musste wieder zur Schule.

An was auch immer er arbeitete. Immerhin hatte er ja schon einen normalen Job.
Für Cetan zumindest war Raiko die "Nana" und Cain der "Cada".

In diesem 'normalen' Job.
Cade machte sich einen Namen, obwohl das ziemlich gefährlich war.

War es, vorallem für seine "Neffen".
So würde man sie alle leichter finden.

Raiko war ja da, also schien Cade einigermaßen beruhigt.
Ravan durfte sich sogar auch wieder aussuchen, ob er sein Pflaster haben wollte, oder nicht.

Natürlich wollte er es nicht, aber das hieß auch, das Cade Wohnung Abends unter seiner Pupertät litt.

Nein, Abends musste er es dran machen, wenn er schlief.
Genau aus diesem Grund.

Was ihn aber nicht vor seinem Körper retten würde.
Der Körper der Hunger hatte.
Bonbons waren einfach nicht das ware.
Also würde es irgendwan zu Tag X kommen, an dem Ravan noch stiller als sonst im Unterricht saß und seinen Tisch anstarrte.
Zumindest bis Cain langsam aber sicher die Hormone in der Luft schmecken würde.

Was ihn dazu brachte sich irritiert zu Ravan umzudrehen und seinen Blick zu suchen.
Als er nicht aufschaute, warf er ihm Papierkügelchen an den Kopf.

Und bekam immer noch keine Reaktion.
Aber er schien nun etwas zu fixieren.
Das Mädchen vor ihm, dass gerade eine Hitzewallung von den Hormonen bekam.

Uh oh...
Sofort sprang er auf.
"Ravan ist ganz blass, ich glaub, er kotzt gleich!", verkündete er dann, bevor er zu ihm hinüber sprintete und ihn nach oben zog.
"Komm!"

Er würde ganz schön ziehen müssen.
Ravan ließ ungern von seiner Beute ab.
Seine Haut war schon ganz erhitz und er schwitze, während Cain die volle Drohung Hormone abbekam.

Wie gut, dass Cain deutlich mehr Kraft hatte, als Ravan.
Und jetzt einen Ständer.
Danke, Ravan.
Er zerrte ihn mit zusammengebissenen Zähnen und verzerrtem Gesicht ins Klo und schubste ihn da in eine Kabine.
"Krieg dich wieder!"

Fauchen.
"Ich hab Hunger!"

"Dann geh und such dir was zu Essen! Aber nicht hier!"