Heruntergekommener Bahnhof

Wenn er sie vorwerts bekam.
Kaum fasste er sie an, bebte sie wie Espenlaub.

Er ließ die Hand sinken.
"Komm."

Langsam ging es voran.
Immer Zimmer nahm sie auch schnell wieder Abstand ein.

Madlen...
Cade beobachtete ihr Verhalten.
"Du reagierst vollkommen über."

Ein kurzer Blick draf ihn.
"Ich?!"

"Ja."

Sie öffnete den Mund schloss ihn aber wieder und presste die Lippen aufeinander.
Die Klappe zu halten war besser.

Meistens, ja.
In diesem Fall rollte er nur mit den Augen und wandte sich von ihr ab.
"Schwach."

War ihr auch lieber.
Sie hoffte dass er wieder runter zu den Männer gehen würde um dort zu essen.
"Schneid mir ab was du willst, solange du sie nicht benutzt."

Er drehte sich wieder um, deutlich entnervt.
"Madlen, sie sind ich. Alles, was sie tun, tun sie, weil ICH es will. Sie haben keine Selbstständigkeit vor der deine Angst gerechtfertigt wären. Ihre Hände sind meine Hände."

"Du verstehst es nicht und du willst es auch nicht verstehen."

"Sei hatte nie davor Angst."
CADE!

Okay Cade, dass wars, sie brach endgültig in Tränen aus.
Brachte kein Wort heraus.

Er musterte sie einen Moment lang, bevor er das Gesicht verzog und ein paar Schritte auf sie zumachte, die Hand ausstreckte.
"Madlen."

Sie wich zurück bis die Wand kam.
"Nein!", brachte sie nur heraus.
Keinen Schritt sollte er noch näher kommen.

Er blieb stehen, musterte sie.
"Du hast Angst vor mir, oder? Vor dem, was ich tun kann. Nicht den Schatten."

"Vor dem was du mir antust! Was glaubst du was ich sehe!? Jede Nacht wenn ich die Augen schließe!", stieß sie aus.
Cade, hattest du nicht das leise Knacken gehört? Nein?

"Was siehst du?"

"Sie, sie und dich mit Sei. Jede verdammte Nacht."

"Du weißt, dass Sei tot ist."

Er bekam keine Antwort. Sie zog sich nur weiter zurück.
Madlen hatte gelernt, das eine tote Sei und eine lebende Sei das Gleiche waren.

Er musterte sie noch einmal.
"Ich komme später wieder hoch.", meinte er dann.

Wieder Stille.
Sie würde noch an Ort und Stelle sein, wenn er wieder kam.
Cade, vergess die Sitzung am nächsten Morgen nicht.

Vergaß er nicht.
Trotzdem kam er wieder, sobald es nicht mehr merkwürdig war zu gehen, seufzte, als er sie immer noch da sitzen sehen sah.
"Geh ins Bett, Madlen. Ich bleib auf dem Sessel, versprochen."

Kopfschütteln.
Sie nahm ihm sicher nicht das Bett weg und ließ ihn auf dem Sessel schlafen!

"Madlen, bitte."

Da half kein Bitten, Cade.
Hier dirn sah und hörte euch Kleiner, also blieb sie sitzten.

Dann musste sie damit leben, dass er sie hoch hob und auf das Bett setzte.

Zuhause beim Clan stapfte allerdings jemand durch den Schnee, die Hände tief in der Jacke vergraben, eine dunkelblaue Wollmütze auf dem Kopf und die Nase rot von der Kälte.
Kaeru. Kaeru, der jemandem mal wieder einen Besuch abstatten wollte - oder eher musste.
"Nova!"
Wenn er sie denn fand.

Sie schloss die Augen als er sie hoch hob. Unerträglich, dass war es.
Madlen würde sich im Bett trotzdem nicht ablegen.
Manche Spielchen gingen zu weit.

Aber sie saß drauf.
Cade blieb bei dem Sessel, sah ein paar Unterlagen für morgen durch.