Heruntergekommener Bahnhof

Nein.
Einmal kosten und sie würde nicht mehr aufhören.

Hergerichtet!?
Seine Augen wurden schmal.
"Der Herr spricht nicht zu mir über seine Kinder, die offensichtlich selbst wissen, wie verloren sie sind."

Das konnte passieren...
Aber vermutlich würde sie sowieso nicht für immer wiederstehen können.

"Aber er muss uns doch in dieser Zeit beistehen.
Wir haben es nicht verdient vernichtet zu werden!"

Würde sie nicht, nein.
Spätestens, wenn er auf Angriff gehen würde, hätte sie verloren.

"Und das sagt einer, der die Gebote ächtet."

Spätestens dann. Aber bevor dass passiert, würde es zu vielen anderen schlimmen Dingen kommen.

Der Graue senkte den Blick.
"Also will er uns sterben lassen? Hat er dir das gesagt?"

Gar nicht erst darüber nachdenken.
Vorerst waren sie in Sicherheit. Mit einer Menge Geld.
Raiko hatte eine Geld- und Nahrungsquelle und Yuu konnte sogar in die Schule gehen.

"Nein. Gott schützt die, die ihn ehren."

Wenn er alt genug war.
Aber er würde schnell wachsen. Schneller als Raiko lieb war.

"Aber er schützt uns nicht, also sind wir in seiner Ungnade."
Er rief einen schnellen Befehl in seiner Sprache.

Oh ja.
Das würde alles folgen haben.

"Weil ihr euch mit solchen Methoden verteidigt."

Das würde noch eine spannende Zeit werden, Raiko. Sehr spannend.

"Dann werden wir unsere Schuld wieder begleichen."
Er drehte sich den anderen zu.
"Wir haben Gott unsere Reue zu zeigen! Fürchtet euch nicht, Männer, empfangt es als Diener des Herrn!"
Schon spannten die Zentauren ihre Bögen, richteten sie aufeinander. Ließen die Senen los.
Wenige Sekunden, Kaeru, dann lagen 100 von toten Körper vor euren Füßen.

Sie freute sich schon.

Das...hatte er nicht beabsichtigt.
Armer Kaeru.

Und die Jahre würden schnell vergehen.
Yuu gewöhnte sich auch gut an dich, auch wenn er oft heimweh nach seinen Nonnen hatte.

Er musste vorsichtiger mit seinen Worten sein.
Immerhin war er nun ihr oberster Führer. Sie glaubten an sein Wort und sie würden alles tun um Gott zu gefallen.
Jetzt waren sie tot und der bereits schon so stark geschwächte Bestand dem Untergang geweihnt.
Creon konnte zufrieden sein.
Der schwarze Junghenst hatte das bekommen, was er ihm gewüscht hatte. Er lag bei einem Haufen mit anderen Fohlen.
Am Himmel verzogen sich die Wolken zu einem Gewitter.

Es war seine Wahl gewesen mit ihr zu gehen.
Aber er würde eine verlässliche Bezugsperson in 'Miss Raiko' finden.
Mit einem guten Einkommen -folglich auch mit einer guten Schuldbildung.

Lektion gelernt.
Er betrachtete die Szene vor sich, bevor er zwischen den Leichen durch ging und Creon und Neal los schnitt.
Dann machte er sich auf die Suche nach Nova.

Wenn Yuu gut in der Schule wäre...leider verbrachte er seine Schulzeit viel mehr außerhalb der Schule.
Irgendwo in der Landschaft, wo ihn meist nie einer fand oder in den Straßen Indiens, wo er alten Frauen die Tüten trug oder Tempel putzte.

Die lag zwischen zwei toten Wachen auf dem Boden und regte sich nicht.
Zu viel Kraut abgekommen.

Und bekam dafür auch immer Ärger.
Vor allem dafür, dass er sich einfach aus dem Staub machte und scheinbar unauffindbar war.

Klasse.
Er hockte sich zu ihr, fühlte ihren Puls.

Yuu winkte ihr immer ab und meinte er hätte besseres zu tun, als zu lernen.
"Es gibt wichtigeres im Leben!", meinte der 12 Jährige also auch nun.

Noch da, keine Sorge.

"Das sagst du jetzt noch.", meinte Raiko verärgert.
"Das Leben ist teuer.

Wenigstens das.
Er seufzte und schleppte sie mit sich.
Waschen.

"Wir haben doch genug Geld..."

War auch notwendig.
Vielleicht solltest du aber ihren "Vätern" bescheid sagen?

"Irgendwann ziehst du aber aus, Yuu."

Nein.
Wenn sie sauber war.

Yuu winkte ab und packte sein Pausenbrot in den Rucksack.
"Ach was...wo sind denn meine Kopfhörer?"

Hoffentlich war Kaeru beim Waschen anständig...

Sie seufzte.
"Auf dem Schrank im Flur."

Er versuchte es.
Aber bei Nova fiel es ihm leichter, als bei dem anderen Mädchen.

"Ah, Danke!"
Er eilte schon los.
"Wann muss ich Zuhause sein?"

Gut so, Kaeru!
War zu deinem eigenen Schutz.

"Wenn es dunkel wird. Wie immer."

Sonst brachte Creon ihn um. Oder Neal.
Oder Beide.

"Okay! Danke für das Essen!"
Damit war er schon wieder weg.

Die wussten ja bis jetzt nichmal wo Nova war...von daher...

Wie immer in letzter Zeit.
Wurde eben erwachsen.
Raiko ließ ihn ziehen. Sie musste so oder so 'arbeiten'.

Er brachte sie gleich zu ihnen und führte die Männer dann zu der Quelle.
Wollten sich bestimmt auch waschen.

Yuu glaubte ja, dass sie gar nicht arbeitete.
Eher Lotto spielte oder so...

Und vorallem trinken. Dass war das wichtigste!

Doch, sie arbeitete.
Als Prostituierte, wenn man es ganz kleinlich sehen wollte.
Nur ohne Zuhälter.

Ganz wichtig!

Freiberuflich...war doch auch was!
Und Raiko, hattest du dir gut gemerkt, wann Yuu damals immer Geburstag gehabt hatte? Morgen war Ostern.

Nova regte sich inzwischen auch wieder.
Blinzelnd öffnete sie die Augen.
Kaerus Herz fing an schmerzhaft gegen seine Rippen zu schlagen.

Als ob sie das vergessen würde.

Keuchen, dann Husten und er setzte die Kleine ganz schnell wieder ab.
Wich zurück.

Na dann freu dich schonmal, Raiko...

Diese kroch nun auch nur zum Wasser und trank bis ihr Magen voll war.
War auch ausgedurstet worden.

Tat sie doch immer!
Bereitete auch alles vor, wie immer.
Nur jedes Jahr ein bisschen erwachsener.

Schön. Kaeru blieb auf Abstand, während Creon Nova und ihn abwechselnd misstrauisch musterte.

Und jedes Jahr freute sich Yuu darauf.
Auch wenn sie nicht wirklich wussten, wie alt er war.
Abends kam er auch pünktlich wieder heim, mit aufgeschürften Fingern.
"Hey, Mom!"

Ja, Creon, zähl mal eins und eins zusammen.
Als Novas Magen voll war, richtete sie sich auch auf und sah sich nach Neal um.