Heruntergekommener Bahnhof

"Du kannst gerne mein Stellvertreter sein. Ich ahbe es eben so geplant, dass wir an der Spitze sind, auch wenn wir uns Mitglieder holen."

Das arme Baby. Hoffentlich waren die Schatten vernünftig.
Sei stiegen Tränen in die Augen. Wie gut, dass ich der nächste Stoß die Lichter ausknipste, als er bis in die Gebärmutter ging.

"Ich werde nicht dein Stellvertreter sein. Entweder geteilt oder du bekommst gar nichts. Ganz einfach."

Ging so. Aber sie waren nicht darauf programmiert, dem 'eigenen' Nachwuchs etwas anzu tun.
Seis Bewusstlosigkeit war aber ein guter Trigger, um ihn zusammenfahren zu lassen.
Armer Cade....versank ihn Schuldgefühlen.
Wenn Sei wieder wach werden würde, wäre sie komplett verarztet, Liron an ihrer Seite.

Weiteres Knurren.
"Warum stellst du dich so quer?"
Aber gut, sie würde es versuchen.

Und das würde sie schnell.
Panisch schreckte sie hoch und fasste neben sich.
"Liron!"
Das Baby das dadruch geweckt wurde quengelte leise.
Erleichterung, es ging ihm gut.
Erst dann hatte sie Zeit sich über die Verarztungen zu wundern.
War das Cade gewesen? Wo war der überhaupt?
Sie versuchte aufzustehen, aber ihr Körper tat höllisch weh.
"Cade?", rief sie ihn daher hoffnungsvoll.

"Weil ich kein Vertrauen in deine Fähigkeiten habe. Ich hatte sie mal, Neo, aber anscheinend macht Macht dich zu einem Monster."

Cade war nicht da, Sei.
Der saß in seinem Arbeitszimmer und verzweifelte.

Ihre Brauen zuckten.
"Was hast du da gerade gesagt?"

Dann würde sie sich dann eben hin quälen müssen, auch wenn sie zwei Mal umklappte.
"Cade."
Er wurde vorsichtig an der Schulter berührt.
"Alles okay?"

"Du hast schon richtig gehört."

Er fuhr scharf zusammen, schoss nach oben und wich vor ihr zurück.
Mied ihren Blick.
"Du darfst nicht aufstehen.", meinte er dann leise.

"Du nennst mich ein Monster? Was bringt dich denn plötzlich dazu, SO zu denken?", zischte sie.

Traurig sah sie ihn an. Warum reagierte er so.
"Wenn du dich einfach hier verkümmelst bleibt mir ja nichts anders übrig."
Ein paar Schritte auf ihn zu gehen.
"Alles okay mit dir?"

"Schau dir an, was du getan hast, Neo.", gab er nur zurück.
"Du bist über Leichen gegangen, um zu ihnen zu kommen. Dabei hättest du einfach nur warten müssen."

Er wich weiter zurück.
"Ja. Geh ins Bett."

Ihre Kiefermuskeln spannten sich an, ähnlich wie bei Papa immer.
"Ich bin hergekommen um dich zu befreien. Ich wusste nicht, dass du schon lang nicht mehr hier warst. Ich wollte dich finden."

"Cade..."
Kam sie eben noch näher.
"Komm mit, lass uns drüber reden. Du hast nichts schlimmes gemacht. Versprochen. Mir geht es gut."

"Das hieß aber nicht, dass du all diese Dinge tun musstest."
Oder mit den Weisen hattest in die Kiste gehen müssen.

Zucken.
"Dir geht es gut?!", fauchte er sie dann an, raufte sich die Haare.
"Schau dich doch an!"

"Die Dinge die ich getan haben, haben ihren Zweck für mich erfüllt. Mehr wusst du da nicht verstehen. So ging es am schnellsten."
Doch in gewisser Art schon...

Sie winkte ab.
"Halb so wild, tut nichtmal weh", log sie.
"Ich will gar nicht wissen wie dein Rücken aussieht! Schmerzt es sehr?"

"Man hätte sie anders angehen können und sollen."
Er schüttelte den Kopf, seufzte.
"Geh und räum deine Folterkammer da unten auf."

Er glaubte ihr kein Wort.
Sah nur aus, wie ein getretener Hund.
Und wenn Cade schon wirklich so dreinschaute, dann war es wirklich ernst.
"Ich hab doch gesagt, dass ich dir weh tun werde..."

"Das war die beste Art und Weise."
Sie zeigte ihm die Zähne.
"Es ist ein Labor!"

Merkte auch Sei.
Deswegen versuchte sie sich nichts anmerken zu lassen und ihn zu beruhigen.
Ein großer Schritt und schon bekam Cade ihre Arme um die Mitte geschlungen.
"Ach Schatz, dass stimmt doch gar nicht. Es hat einfach nicht so gut funktioniert. Das machen wor nächstes Mal einfach besser. Keine große Sache. Wirklich. Ich hab kein Problem damit, du machst dur nur unnötig Kopf. Ich hab mir nur kurz Sorgen wegen Liron gemacht, dass ist alles."

"Das war die schlechteste Art und Weise.", schnaubte er.
"Folterkammer."

Kurz Sorgen...das war ja nett ausgedrückt.
Er schob sie nicht weg, aber er erwiderte die Umarmung auch nicht.
Seine Schultern sackten herunter.
Ihm war ganz elend zumute...

"Was regst du dich eigentlich so darüber auf!? Es hat dich nicht zu kümmern!"

Sei umarmte ihn gleich noch ein bisschen fester.
"Geb dir keine Schuld, ja? Du machst es viel schlimmer als es überhaupt war. Nur ein versehen. Du hast mich gewant und ich habe nicht hören wollen. Jetzt weiß ich ja wie es ist, wir finden eine Lösung, ja?"

"Ich wollte die Weisen verändern, Neo. Nicht sie mit etwas noch grausamerem ersetzen."

"Geh ins Bett, Sei..."

"Hast du nicht. Du hast sie mit etwas besserem ersetzt. Du wirst sehen unter mir wird die Welt der Dämonen erblühen. Strahlender und stärker als je zuvor."

"Nur wenn du mitkommst."
War wohl auch nötig, den ihre Beine zitternden inzwischen sehr.

"Neo. Es wird kein 'unter dir' geben. Wie oft denn noch?"

Gut...trug er sie eben zurück.

"Wird es."
Ihr Blick wurde fest.
"Und du wirst nichts dagegen tun."

Und wurde dann auch gleich fest gehalten, dass er auch ja nicht wieder weg konnte.
Ihn ihm Bett streicheln.
"Schau Mal, es war sogar so, dass ich eingeschlafen bin, dann kann es ja nicht schlimm gewesen sein!"

"Wird es nicht. Du kommst nicht gegen mich an, Neo. Wenn es hart auf hart kommen würde, würdest du verlieren."
Seufzen.
"Mach es nicht komplizierter, als es ist."

Sei...deine Ausreden waren schon einmal besser gewesen.
Er glaubte ihr kein Wort.

"Dass denkst du jetzt, aber glaub mir, ich würde einen Weg finden. Leg es nicht darauf an."
Sie verengte die Augen.
"Du bist es, der es kompliziert macht."

War auch schwierig wenn man höllische Schmerzen hatte.
Sie kuschelte sich einfach fester an ihn. Hoffte dass er wusste, dass sie ihm nicht böse war.

"Du wirst nicht die alleinige Handhabe über das alles bekommen, Neo. Vergiss das ganz schnell wieder."

Er war aber sich selbst böse!

"Aber ich werde das vorrangige Recht haben. Ich sage ja gar nicht, dass ich das ganz ohne dich machen will."

Er war was er war. Daran konnte er nichts ändern.
Vielleicht brachte es ihn dazu, davor wirklich einmal wo anders zu Essen und sich so auszulasten.

"Das wirst du nicht, Neo.", zischte er.
"Ohne mich würdest du nicht einmal hier stehen!"
Dann hätten sie ihr nämlich schon den Kopf abgehackt.

Nein. Lieber verhungerte er.

"Wenn du mich nicht dabei haben wolltest, hättest du mich ja auch einfach sterben lassen können."
Ihre Muskeln spannten sich an.
Zumal sie gerade daran dachte, dass Creon nun im Besitz ihres Halsbandes war.

Fände Sei ganz und gar nicht toll!
"Cade...sei nicht mehr wütend auf dich, ja? Ich mache auch viele Fehler. Es bringt nicht sie immer zu bereuen. Zudem habe ich dich dazu gedrängt."

War er.
"Ich will dich dabei haben, Neo, sonst hätte ich dich nicht geholt!", zischte er sie an.
"Ich will nicht diese Position haben, aber ich werde auch ganz gewiss nicht nach deiner Pfeife tanzen! Und ich sehe verdammt nochmal nicht ein, dass du eine Position bekommst, in der dir niemand einhalt gebieten kann! Du verstehst nicht einmal, was du all die Monate lang getan hast!"

"Aber ich habe dich verletzt. Schau doch, wie du aussiehst..."

"Ich habe das getan, was nötig war", kam es kalt.
"Sag mir nicht, dass du als Weiser nicht auch schlimme Dinge getan hast."

"Ich seh es nicht so ganz...hast mich ja gut versorgt und zwischen Beine komm ich nicht zum schauen."
Ihre Finger strichen seine Wange hinab.
"Das heilt alles wieder, du hast eben viel Kraft. Ich muss Liron einfach die nächsten Tage mit dem Fläschchen füttern und etwas beim Laufen aufpassen."
Dank Cades Biss würde er nämlich erstmal nicht mehr gestillt werden können.
"Hast du gesehen ob die Naht gerissen ist? Dann geh ich Morgen gleich zum Arzt und lass es nochmal nähen."
Fühlte sich nämlich so an.

"Habe ich nicht. Nur, wenn es wirklich nicht anders ging. Du hast nicht getan, was nötig war, du hast getan, was am einfachsten für dich war."

War auch so.
"Ist gerissen...", murmelte er bedröppelt.

"Ich habe das getan was nötig war! Stell dir vor, für mich war es nicht so einfach wie für dich!"

"Also mach ich mir für Morgen einen Termin aus."
Auch wenn sie sich nicht sicher war ob das gut war. Würde Fragen geben...
"Oder kannst du sowas nähen?"

"Es gab andere Wege."

"Nein."
Wollte er gar nicht.
Können schon.