Heruntergekommener Bahnhof

"Gib mir Cade zurück! Gib ihn mir wieder! Ich bin seine Frau! Ich bin es! Ich bin es!"
Cain wurde geschüttelt.

"Ndaaa", antwortete sie ihm und kratzte sich hinterm Ohr, womit das Blut nun auch in ihren verfiltzen Haaren landete.

Verwirrung~
Er fasste sie an den Schultern.
"Sei, beruhige dich doch!"

"Wollen wir jetzt nach Hause gehen?"

"Nein! NEIN! IHR SEID SCHULD! IHR SEID SCHULD! ICH BRING EUCH UM!"
An Cains Seite schrammte eine Klinge vorbei.

Nova gab keine Antwort, sondern rollte sich auf dem Boden zusammen.

Woah!
Cain zuckte zur Seite, versuchte dann aber ihr Handgelenk einzufangen.
"Sei! Beruhige dich!"

Kaeru seufzte, wechselte seine Gestalt und setzte sich neben die Kleine, damit ihr nicht kalt wurde.
Dummer Gedanke Nr. 2.

Sie wehrte sich wie ein Biest.
"Ich bring euch um! Ich bring euch um! Ihr habt ihn mir weggenommen! IHR!"

Schon, aber die Kleine war müde.
SSie holte nur noch ihre Beute, zerrte sie unter Kaeru und kam dann dort unter den Federn zur Ruhe.

"SEI!", fuhr er sie erneut an.
"Beruhige dich endlich!"

Feines Mädchen.
Fraglich, ob die Beiden in den nächsten Tagen wieder zurückgehen würden, wenn Nova nicht wollte.
Wenn doch, dann hatten sie wohl Glück.
Kaeru schlief irgendwann auch ein.

Tat sie nicht.
Sie war völlig außer sich.
Das Messer erwischte ihn sogar nochmals an der Wange.
Die Weisen waren an allem Schuld. Die waren es doch, die die Regeln machten.
Sie wollte sich einfach nur noch Rächen.

Am Morgen war er auch schon wieder allein, mit ein paar Federn weniger. Die Lagen bei dem abgefressenen Rehkadaver neben einem Häufchen von Nüssen und Beeren.

Nicht unbedingt nur die Weisen, Sei.
Cain packte sie einfach fest und sorgte dafür, dass sie sich nicht mehr wehren konnte.
"Es reicht jetzt!"

Dinge, die blinzelnd beobachtet wurden.
Na...verhungern würde sie nicht.

Dann konnte sie immer noch schreien, fluchen, ihn beissen und spucken.
Sei verlebte es eben ohne Cade nicht.
Er hatte sie sein Leben lang abhängig gemacht.

Nein, ihre Instinkte waren für dieses Leben geschaffen.
Draußen in er Natur.
Lian Zuhause war traurig, das Nova und Kaeru immer noch nicht da waren.

Merkte Cain gerade.
Er schlug sie einfach bewusstlos und fesselte sie ans Bett.
Vielleicht war sie ja klarer, wenn sie wach wurde.

Lian, das würde noch ein bisschen dauern.
Als Trost durftest du den ganzen Tag bei Papa bleiben.
Kaeru streckte sich etwas und plusterte sich auf, bevor er den Kopf hob und die Umgebung nach Nova absuchte.
Wer wusste schon, wo sich das Mädchen wieder herumtrieb?

Sie würde nicht klarer werden.
Die Frau war zu verbittert.
Viel zu verbitttert, als dass ihr Geist sich erholen konnte.
Die Schreie drangen durch das ganze Herrenhaus.
Sogar Raikos Seele wurde ganz unruhig.

Meist irgendwo in den Baumen.
Ein paar Baumfäller beobachten.

Ihm blieb nichts anderes übrig, als Cade anzurufen.
Der konnte aber erst gegen Abend kommen, also...viel Spaß.

Wahrscheinlich machte sie wieder irgendeinen Mist...

Bis dahin hätte sie sich befreit und war in dem Haus Amok gelaufen.
Hass. Unendlicher Hass, dass man ihr ihr perfektes kleines Leben genommen hatte.

Machte sie doch immer.
Irgendwann würde er sie schon schlafend auf einem Baum finden.

Konnte sie nicht, Cain passte gut auf sie auf.
Damit sie nichts anstellte.
Cade war der einzige, der außer ihm noch den Raum betrat.

Gut. Zeit, um nach Hause zu gehen.
Vorsichtig wurde das Kind hochgehoben und auf seine Rücken gelegt.

Cade, der nichtmal erkannt wurde, weil sie dabei war Cain zu bespucken und anzuschreien.

Oh, da würde jemand traurig sein wenn er wieder wach war.
lian freute sich um so mehr.
"Kaeru! Nova-chan!"

Armer Sohnemann.
Cade zog sie von Cain weg.

Kaeru würde mit Papa reden, Nova.
"Na Lian?", begrüßte ihn Kaeru, der Nova auf den Armen trug und sie ins Bett brachte.

Im Ersten Moment griff sie auch ihn an, brach abe in Tränen aus, als sie merkte wer er war.
Schluchtzend krallte sie die Finger in seine Kleidung. Ließ ihn nicht mehr los.

Und man damit Mal wieder neue Bettwäsche bracuhte.
"Wo wart ihr so lange?"

Ach Sei...
Cade ließ sie machen.
"Was machst du hier?"

Egal.
"Nova wollte noch ein bisschen draußen bleiben. Es gefällt ihr da besser, als bei uns."

"Ich töte alle Weisen und dann kann ich wieder zu dir zurück."

"Achso...", kam es von dem Jungen, der zu dem grauhaarigen Mädchen in dem Bett blickte.
"Papa und ich gehen bald meinen Schulranzen kaufen."

"Die Wahrscheinlichkeit, dass das gelingt ist null.", erwiderte er ihr knapp.
"Und selbst wenn du die Weisen töten würdest - es würde nur Krieg bedeuten. Einen Krieg, den ich ganz bestimmt nicht überleben würde."

"Klasse.", freute er sich.
"Wo ist dein Papa?"

Stocken.
"Dann muss ich sie eben dazu zwingen, dass ich wieder deine Frau sein kann."
Sie vergrub das Gesicht in seinem Hemd.

"Arbeiten, glaube ich. Ich bin kurz raus weil da jemand so doll geschrien hat. Ich glaube es ist wieder Besuch da!"

"Darüber haben sie keine Handhabe. Die Regeln sind zu sehr in den Clans verankert. So sehr, dass wir das untereinander regeln. Die Weisen greifen selten in unsere Kleinkriege ein."

"Ah...Bleibst du bei Nova, Lian? Ich geh und rede kurz mit deinem Papa."

"Aber bei Neo ging es doch auch. Bei Neo ging es auch. Sie hat es mir versprochen. Sie hat..."

"Hai, kann ich machen..."

"Neo hat dafür gesorgt, dass sich keiner beschweren kann. Und das war nicht einfach. Keiner hier kann das tun. Nur Neo."
Er sah auf sie herunter.
"Wo ist Liron?"

"Braver Junge."
Damit ging Kaeru los zu Creon.

Keine Antwort.
Ihr Griff wurde nur fester und sie fing an zu zittern.

Lian kuschelte sich solang zu Nova.

"Sei?", fragte er noch einmal.
"Wo ist Liron?"

Feiner Junge!
Kaeru kam nach drei Stunden wieder.

Das zittern wurde heftiger und schluchtzer drangen leise zu Cades Ohren.

Da pennte Lian schon genau so fest wie Nova.

"Sei.", wiederholte er nur.
"Ich habe dich etwas gefragt."

Süß.
Kaeru setzte sich vor das Bett und döste etwas, den Kopf dabei auf die Matratze gelegt.

"W-weg", kam es ganz leise.

Seine Haare wurden auch sofort zerzupft, als Nova wach wurde.
Schauen was man von ihm fressen konnte.

"Weg?", fragte er nach.

Er knurrte sie böse an.
Sie sollte es nicht wagen!