Heruntergekommener Bahnhof

"Warum haben wir dann keinen Sex?!"
Ja, Cain, DAS war ein Vorwurf.

"Und wie soll ich dann überleben?"

"Weiß ich nicht, frag den, der einfach abhauen musste."

"Sieh selbst zu."

"Ich bin nur abgehauen, weil du mich niedergeschlagen und verraten hast!"

Sie setzte sich auf seinen Schoß.
Langweilig...
"An was arbeitest du?"

"Ich hab versucht meinen Kindern ein normales Leben zu ermöglichen! DU warst nur Stunden von deinem Tod entfernt!", fauchte er und stolperte hastig aus dem Bett, schwankte und krachte gegen die Wand.
"Ich hab es so satt, Rees! Ich hab es so satt deinen Mist ausbaden zu müssen, nur weil dir mal wieder irgendwas nicht passt!"
Hättest du mal einfach die Klappe gehalten, Rees....

Er schmiss sie herunter.
"Geht dich nichts an."

"Du hättest mich trotzdem nicht nieder schlagen müssen! Unsere Kinder haben KEIN normales Leben! DU hast es ihnen genommen! DU hast sie zu etwas anderem gemacht, als sie sind!"
Jetzt flogen die Fetzen.
"Du hast doch KEINE, wirklich KEINE Ahnung wie das ist!"

Sie stand wieder auf.
"Warum?"

Nein. Die Fetzen flogen nicht.
Cains Miene wurde von einer eisigen Kälte überzogen.
"Raus hier."

"Darum."

Rees rührte sich nicht.
Cain...nciht schon wieder...wirklich...mach sowas nicht nochmal.

"Warum darum?"

"Wenn ich keine Ahnung hab, dann such dir jemanden mit Ahnung. Raus."
Er hatte es satt. Die Welt drehte sich nicht um Rees. Fertig.

Sie wurde ignoriert. Möpmöp.

"Dir ist diese Beziehung doch immer schon egal gewesen! IMMER! Denn sonst würdest du jetzt anders handeln...", er schüttelte den Kopf und ging an Cain vorbei nach draußen.
Den Ring lies er auf dem Fensterbrett zurück.
Alles eine Lüge...

Sie biss ihn ins Ohr.
"HAAAAALLOOOOO!"

Ja. So egal, dass er ihn natürlich immer wieder verlassen hatte und ihn immer wieder auf sich allein gestellt hatte und vorallem hatte er immer seine Kinder vernachlässigt und ein bodenloser Egoist war er ja auch noch.
Er sah ihm nicht nach. Ließ sich einfach nur auf das Sofa plumpsen und starrte die Holzmaserung des Couchtisches an.
Stundenlang.

Und bekam noch eine geschossen.

Irgendwann setzte sich sein Sohn neben ihn.
"Was ist los Dad?", fragte Dean.

Sie hielt stand.
Noch ein Biss.

"Rees..."

Und bei Cade riss was.
"KANNST DU NICHT EINFACH MAL EINE STUNDE LANG STILL HALTEN UND DEIN DRECKSMAUL HALTEN!?", schrie er sie an.
Super, Sei. Toller erster Tag.

"Rees...Mom?", er legte den Kopf schief.
"Was ist mit dem?"

Also sie fand, dass es ein Erfolg war und Ende!
"Du musst mich ja nicht gleich so anschreien! Ist schlecht für die Stimmbänder!"

Er schüttelte nur stumm den Kopf und vergrub die Finger in den Haaren.

Sie bekam seine Faust ins Gesicht - wow, noch ein Erfolg.
"Sei.endlich.STILL!"

"Dad?"
Er strich ihm über den Rücken.
"Ich mach ihn platt ja?"
Damit stand er auf.
Der arme Rees...
Sein Sohn überragte ihn Mächtig mit seinen 15 Jahren.

Das brachte nichts.
Sie hob sich nur die blutende Nase.
"Nana! Sowas macht man nicht!"

Cain hielt ihn jedoch am Arm fest.
"Lass. Das ist sinnlos."
Er stand wieder auf.
"Zeit fürs Mittagessen..."

Und fand sich im nächsten Moment vor der Tür wieder, die auch abgeschlossen wurde.
Ruhe und Frieden!

Dean riss sich jedoch los und verschwand nach draußen.
Ro war sowieso nicht Zuhause.

Sie kam durch den Lüftungsschacht.
"Warum schließt du denn ab?"

Sobald Dean weg war versank er wieder in Depressionen.
Ein Seilchen wäre jetzt ganz nett...

Er stöhnte genervt auf.
"Lass mich in Ruhe."

Er hatte keine Zeit für ein Seilchen.
Dean kam nämlich mir Rees wieder.
Der war das blutende Bündel vor Cain.
"Los entschudlige dich!", fuhr er ihn zusammen.

"Lass ich ja, wenn ich was zu essen ahbe..."

Cain erstarrte.
"Was soll das, Dean?!", keifte er seinen Ältesten an.
"Bist du von allen guten Geistern verlassen?!"
Schnell stand er auf und holte ein Tuch, um Rees das Blut aus dem Gesicht zu wischen.

"Dann such dir was."

Na dann viel Spaß, Cain.
Rees war nicht mal mehr anwesend.
Dean trat ihm einfach in die Rippen. Es knackte.
"NA LOS!", schrie er nun.

Sie schnappte nach ihm.
"Hab was."

Cain fauchte auf und schob sich zwischen Rees und Dean.
"Ich hab gesagt, dass du es lassen sollst!"

"Vergiss es."

Dean hilt inne, sah aber hasserfüllt auf Rees herunter.
Tja, Cain, du bist nicht der einzige, der wütend ist.

"Ein bisschen spielen? Trainieren? Bitte!"

"Es hilft dir nichts, wenn du ihm weh tust.", seufzte er.
"Tu mir einen Gefallen und such bitte bitte deinen Bruder..."

"Nein."
Direkt am ersten Tag? Und wovon träumst du sonst so, Neo?

Murrend drehte er ab.
Er wusste schon wo Ro steckte.

"Hast du wenigstens Schokolade?"

Schön, Cain nicht.
Er verarztete erst einmal Rees und brachte ihn ins Bett.

"Geh in die Küche und hol dir welche."
War das denn so schwer?!

Der lag dann auch erstmal eine Weile Flach.
Aber, hey, immerhin wusste Cain jetz, dass sein Sohn richtig zuschlagen konnte!

"Ich will aber nicht alleine gehen...kommst du mit?"
Er wurde an der Hand genommen.

Das hätte er auch gewusst ohne es sehen zu müssen...
Cain kümmerte sich brav um ihn und machte ihm sogar Ei.

Er schüttelte ihre Hand wieder ab.
"Ganz bestimmt nicht."

Das freute Rees doch!
Nunja...nach dem er aufgewacht war und den ersten Schock überwunden hatte.

Sie hilt seinen kleinen Finger fest umklammert.
"Och komm schon!"

Ach, er würde sich schon wieder beruhigen.
Fress oder stirb.

"Nein!", fauchte er.