Heruntergekommener Bahnhof

Nichts. Anscheinend waren es Zwillinge und du hast nur eins rausgeholt.
Er lächelte leicht und zerknüllte dann den Zettel, nur, um ihn wieder aufzufalten.
Rees ist glücklich, Neo. Das ist die Hauptsache.

Fassungslos sah sie ihn an.
"Das ist absulut krank! Hörst du?! KRANK!"
Sie drückte sich an ihm vorbei in das Zimmer.

Sie kam nicht in das Zimmer.
Geradezu brutal riss der Dämon sie an der Schulter zurück und verschloss leise die Tür, bevor er sich davor stellte und Neo feindselig anfunkelte.
Es geht dich nichts an.

"Natürlich geht es mich etwas an! Mein Haus und mein Besitz da drinen!", schnauzte sie ihn an.
"Also lass mich jetzt da rein!"
Immerhin gehörte Rees ihr jetzt da...

"Du nicht, aber ich habe einen Packt mit deinem Betthäschen."
Kalt sah sie ihn an.
"Lass mich durch. Es gibt Dinge, in die du dich nicht einzumischen hast."

Er knurrte wieder.
Nur über meine Leiche.

"Deine Leiche passt aber nicht in den Biobeutel."
Er klaschte an die Wand, ehe sie hinein ging.

Cain fauchte auf und wollte wieder auf sie los gehen, sie wieder zurückzerren.
Doch Neos Schoßhündchen war schon zur Stelle und hielt den tobenden Dämon an der Wand.

"Danke Schatz."
Sie grinste ihn an, ehe sie in den Raum ging um sich die ganze Sache einmal anzusehen.
Von drinen hörte man Gepolter und Fauchen.

Was Cain nur noch rasender machte.
So rasend, dass der Andere sich dazu gezwungen sah ihn für eine Weile auszuschalten.
Gnädigerweise fing er den schweren Körper auf, bevor der Bewusstlose auf den Boden knallte und setzte ihn an die Wand.
Erst dann ging er in das Zimmer.

Neo hatte schon das Kind in den Händen und betrachtete es, während Rees mit recht blutigem Gesicht auf dem Boden lag.
"Kannst du dir das erklären?"

Welches auch gehörig Lärm veranstaltete und unbeholfen mit den kleinen, dicken Ärmchen und Beinchen wackelte.
Schutzlos. Verängstigt.
Creon seufzte und hob Rees wieder hoch, um ihn auf das Bett zu setzen und wischte ihm das Gesicht mit einem Lappen, den er aus dem Bad holte, vorsichtig ab.
Erst dann nahm er Neo mit einem bösen Blick das Kind ab und gab es Rees wieder.
"Nein, kann ich nicht. Aber das heißt auch nicht, dass du ein Neugeborenes einfach so drehen und wenden darfst wie du willst.", schimpfte er sie.
"Hinterfrag es nicht. Es gibt Dinge in dieser Welt, die darf und sollte man nicht wissen. Lass es Ruhen. Selbst dein Vater war so intelligent."
Er wies auf die Tür.
"Lass die Drei in Ruhe. Du kannst sie morgen mit Fragen löchern. Übrigens ist Raiko eben angekommen. Sie will mit dir reden."

Rees umklammerte schnell sein Kind und krallte fast schon zu fest die Finger in es.
"Kann ich nicht wenigstens was zum untersuchen bekommen? Ein oder zwei FInger? Oder ein Organ?"
Gierig sah sie zu dem Baby.

Das Kind heulte weiter.
Creon verdrehte nur genervt die Augen und holte ein weiteres Tuch mit dem er dem Baby ein wenig Speichel vom Kinn wischte.
"Hier."
Das Tuch wurde Neo gereicht.
"Das wird dir reichen müssen."
Versau es dir nicht mit ihm!

Das war alles?
Ein Tuch voll Sabber?
Beleidigt sah sie zwischen ihm und dem Tuch hin und her. Das drufte doch nicht sein ernst sein! Er würdigte ihre Forschungen nicht!

Creon warf ihr einen warnenden Blick zu.
"Also würdest du deinem eigenem Kind ein Organ rausschneiden, wenn es sich etwas sonderbar verhält? Oder einen Finger ab? Vielleicht sogar die ganze Hand?"

"Es hätte ja in dem Fall noch 9 Finger, bzw eine zweite Hand...zudem würde ich auch kein Lebenswichtiges Organ nehmen. Vielleicht eine Niere oder ein Ovar...hm...oder ein Stücl Leber?"

Creon schüttelte missbilligend den Kopf und schob sie nach draußen.
"Du hast einen Termin."

"Ja...mir Raiko...", kam es genervt und sie folgte ihm.
Morgen war ja auch noch ein Tag...
"Was willst du, Raiko?"

Verbissen starrte die Schwarzhaarige auf den Boden.
"Ich wollte fragen, ob ich hier bleiben kann. Und Hotaru auch.", presste sie dann widerwillig hervor.

Neo zog die Brauen hoch.
"Was ist mit Kaeru?"

Sie schwieg ein paar Minuten lang und hob den Blick nicht von dem Boden.
"Das ist der Grund, warum ich hier her möchte.", meinte sie dann leise.

"Dann ist er aber ganz allein?"
Sie setzte sich auf ihren Schreibtisch.

Sie schüttelte den Kopf.
"Ich bleibe nur eine Weile. Solange, bis Hotaru sich eingelebt hat. Zwei Wochen vielleicht."

"Es ist mir egal wie lang du bleibst, Raiko. Du musst mir nur nützlich sein und endlich aufhören mich als Lügnerin hinzustellen."

"Ist gut."
Creon runzelte hinter Neo misstrauisch die Stirn.

Neo grinste. Gleich mal ein kleiner Test.
"Du hast einen Enkel."

Raiko zuckte nur mit den Schultern und verkniff sich die Antwort.

"Willst du es sehen?"
Sie grinste noch breiter.