Heruntergekommener Bahnhof

"Ja, zudem sind Cain und Papa ja Zuhause."
Sie bekam einen Kuss.
"Onii-san? Wir müssen in die Schule...sonst werfen die dich raus."

Sie seufzte.
"Lasst euch von dem Arzt eine Entschuldigung geben."
Und wer würde gleich schön aus dem Krankenhaus abhauen?

"Machen wir. Ich besuch dich nach der Schule, ja?"
Er zog Kaeru mit sich.

Oder doch nicht...
Haww...das war doch doof...
Kaeru ging widerwillig mit und konnte das Ende des Unterrichts gar nicht abwarten.
Ihr musstet auch noch Hotaru abholen, Jungs.

Taten sie auch.
Nach dem Unterricht wartete Rees darauf dann Kaeru sich von seiner Gang verabschiedet hatte und nahm dann mit ihm die S-Bahn zu Hotarus Schule.

"Willst du zu Mom fahren? Ich nehm die Kleine dann mit nach Hause. Das können wir ihr nicht auch noch antun."

"Okay, bis heut Abend."
Schnell sprang er in eine andere S-Bahn als die beiden.

"Na das ging ja schnell", knurrte Kaeru.
Er hatte doch gehen gewollt...
Seufzend machte er sich auf den nachhause weg und klaute bei Cain erst einmal etwas zu essen für sich, Yuu und seine kleine Schwester.
Und die wurden auch alle beide an den Tisch geschleppt.

Yuu hatte zur Ausnahme auch schon den Tisch gedeckt.
Kleine Fortschritte.

Rees war inzwischen bei seiner Mutter und stellte ihr eine Vase mit Löwenzahnblüten hin.
"Wie fühlst du dich?"

Wow...Kaeru war ja ganz baff.
Aber er musste ihm trotzdem schon wieder einen Dämpfer verpassen.
"Mama kommt heute nacht nicht nach Hause."

"Es geht mir gut, keine Sorge. Komm mal her."

Yuu zuckte zusammen.
"Okay..."

Er trat näher an ihr Bett.
"Freut mich."

Er hielt Hotaru die Ohren zu.
"Und wenn sie wieder da ist werde ich sie ficken, ob sie will oder nicht."

Sie zog ihn in ihre Arme.
"Ich hab dich lieb, Rees. Ich will, dass du das weißt, ja? Sehr, sehr, sehr lieb."

Das Glas in seiner Hand zersprang.
"Rede nicht so von deiner Mutter."
Er zog sich die Splitter aus dem Fleisch.

"Du lügst. Du willst ja nicht mal mit mir duschen."

Er grinste.
"Was denn? Was soll ich sonst sagen? Dass ich ihr die Liebe geben werde, die sie benötigt?"

"Du bist groß geworden. Jetzt duscht man nicht mehr mit seiner Mutter, das macht man nicht. Das ändert aber nichts daran, dass ich dich lieb hab."

"Ja, soetwas solltest du sagen."
Er sah auf.
"Aber dann lügst du. Für dich hat Sex und Liebe nichts gemeinsam. Also würdest du ihr keine Liebe geben, sondern nur deinen Schwanz reinwürgen."

"Ja aber WARUM? Das erklärt mir keiner! Warum macht man dass dann nicht mehr? Papa duscht auch mit dir!"

"Sie hätte dich schon vor Jahren verlassen sollen.", kam es kalt von Kaeru.

"Ich weiß es auch nicht so genau, dass ist eben so."

"Hat sie aber nicht."
Er senkte den Blick wieder.
"Meinetwegen schlaf mit deiner Mutter, aber du wirst danach kein Stück besser fühlen."

"Dann können wir doch zusammen duschen, wenn du wieder Zuhause bist. Ich stell mir auch nicht vor wie du meinen Penis anfasst, versprochen."

"Werd ich nicht, ich werd sie dir wegnehmen.", knurrte er wütend.
"Und übrigens...sie hatte einen Unfall und darf die Nacht im Krankenhaus verbringen, falls es dich überhaupt in deiner egozentrischen Welt interessiert. Ich hab keinen Hunger."
Er nahm die Hände von den Ohren seiner Schwester und ging in sein Zimmer.

Sie lachte.
"Okay...ist gut."

Gut, denn sonst hätte er mitbekommen, wie Yuus Hände zitterten.
Warum hassten seine Söhne ihn alle so sehr?
Warum wollte er ihm sein Leben wegnehmen? Alles was ihm Sicherheit gab.

"Abgemacht."
Sie bekam einen Kuss auf die Wange.
"Ich muss aber heim, bevor Onii-san Papa wieder weh tut."

Solltest du dir mal Gedanken drum machen, Yuu.
Dieser Sohn hatte dich zumindest mal abgöttisch geliebt.

"Wieder?", fragte Raiko besorgt.

Kaeru verstand eben einfach nicht wie kaputt Yuu war. Kazuya hatte es auch nie verstanden.
So blieb er einfach nur bei Hotaru am Tisch sitzten, gefangen in seinem eigenen Schweigen.

"Hai."
Er schnappte sich seine Tasche.
"Sollen wir dich morgen nach der Schule abholen?"

Wie auch? Sie waren noch Kinder.
Raiko schüttelte jetzt allerdings den Kopf.
"Ich komm jetzt mit.", meinte sie und stand auf, um sich etwas überzuziehen.

"Kaeru schimpft mich, wenn ich dich mitnehm...bleib noch eine Nacht hier."

"Nein."
Sie zog sich ihre Schuhe an.
"Ich kann Yuu nicht allein lassen. Nimm mich mit."

"Nein!"
Er stellte sich in die Tür.
"Kaeru wird nur noch wütender auf Papa wenn du jetzt wegen ihm nach Hause kommst!"

"Rees, bitte!", flehend sah sie ihn an.
"Lass mich durch."

Rees seufzte.
"Aber du musst den Bus selbser zahlen!"

"Ich muss keinen Bus bezahlen.", meinte sie und schob sich an ihm vorbei.
"Komm. Suchen wir uns einen Taxifahrer."

Rees seufzte und lief mit.
Kaeru würde böse auf ihn sein.
Wenig später waren sie auch Zuhause.

Nein, Rees.
Er war nicht böse auf dich, er war böse auf seine Mutter.
Die wurde von ihm auch angeschrien, was darin endete, dass sie zurückschrie und ihn auf sein Zimmer schickte.
Erst dann sah sie nach Yuu.