Heruntergekommener Bahnhof [5]

Tat sie auch.
"Gute Nacht, Raiko."

"Gute Nacht", murmelte sie leise und sah der Schwarzhaarigen noch eine Weile nach.
Oder eher: Sie starrte noch eine Weile lang die Tür an, durch die Pan verschwunden war.
Seufzend begab sie sich zum Bett, um sich hinzulegen.
Das würde eine lange, durchwachte Nacht werden.
Noch ein Seufzen.

Immerhin wurde ihre Schulter von dem Kopf des Jungen gewärmt, eben so wie ihr Hals, gegen den er schnarchte.
Ja...er war Yuu recht ähnlich...

Und genau das konnte recht böse enden.
Vielleicht war das auch Schuld daran, dass sie den Kopf in die andere Richtung drehte, während ihr zum vierten Mal heute das Wasser über die Wangen floss.

Raiko...du bist eine echte Heulsuse geworden.
Einige Stunden später, den im Paradies erschte nur Nacht, wenn es Dariel beorderte, schreckte Shinu auf, als Pan an die Tür klopfte.
"Aufwachen", meinte sie und ging dann auch schon weiter.
Gähnend lies er sich zurück auf Raikos Brust fallen.
"Ja ja..."

Das war sie schon immer gewesen.
Einige Stunden später hatte sie sich auch schon wieder abgeregt und musterte den Jungen leicht, sobald er wach wurde.

Der start sie von ihrer Brust aus an.
"Na, gut geschlafen?"

Sie setzte schon zu ihrer üblichen Antwort an, stockte dann aber und lächelte ihn an.
"Schon. Du?"

"Hai."
Er setzte sich auf, streifte seine Gewänder ab und lies sie, wie immer eben, auf den Boden fallen.
Splitzerfasernackt - ja das hätte wirklich Yuu sein können - hüpfte er durchs Zimmer zur Tür.
"KLEIDUNG!", rief er in den Gang und lies sich dann neben Raiko auf das Bett sinken.

Und bescherte Raiko damit einen regen Brechreiz.
Sie stand deshalb auch lieber auf, um die Kleidung vom Boden zu fischen.

Joel streckte sich auf dem Bett während die Kleidung herein gebracht wurde.
"Los, zieh mich an", befahl er.

Ihre Augen vernengten sich.
"Das bisschen Bewegung wird dir schon keinen Abbruch tun."

"Für was bist du den jetzt meine Dienerin? Komm, mir wird so langsam kalt."

Sie knurrte verächtlich und nahm sich die Kleidung.
Alles war besser, als weiterhin dort unten sein zu müssen.
Also hielt sie die Klappe und zog ihn an.

"Fein", meinte er und hob die Arme, damit sie ihm die Kleidung überstreifen konnte.
"Welche Frabe willst du heute tragen?"

Ein Seufzen.
Schon wieder. Sie seufzte zu oft in letzter Zeit.
"Such dir eine aus."

"Rosa!", meinte er grinstend und sprang zum Bett.
"Los, zieh dich schonmal aus!"
Schon huschte er nach draußen.

Raiko verzog das Gesicht.
Von all den Farben dieser Welt, warum ausgerechnet rosa?!
Aber da der Kleine ja noch ein Kind war, seufzte Raiko nur erneut und ließ sich das blaue Kleid über die Schultern rutschen.

Naja, Kind konnte man es jetzt nicht nennen.
Mit einem rosanen durchsichtigem Kleid kam er wieder.
"Hier."

In Raikos Augen schon... in 90 % der Fälle.
"Ich mag rosa nicht", murmelte sie, nahm es ihm aber ab, um wieder aufzustehen und es sich überzustreifen.
Grässlich. Wirklich.

"Steht dir aber", grinste er und drückte sie wieder ins Bett.
"Bis zum Unterricht ist noch eine Weile Zeit...hm was amchen wir so lang?", fragte er und setzte sich auf ihr Becken.

Wieder zog sie eine Augenbraue hoch.
"Keine Ahnung? Was spielst du denn gerne?"

Er zog eine Braue hoch.
"Ich spiele doch nicht!"

"Deshalb frag ich dich ja, was du gerne spielst."

Sie wurde angeknurrt.
"Hör auf deine Späße mit mir zu treiben."

Verwundert sah sie ihn an.
"Ich treibe keine Späße mit dir."

Er knurrte noch lauter und biss sie in die Schulter.
"Hör auf!"

Ihre Augen weiteten sich abrupt und sie zuckte zusammen.
Im nächsten Moment drückte sie ihn schon mit aller Kraft von sich weg.
"Ich mag doch gar nichts!", fauchte sie.

Schon stürzte er sich wieder auf sie, drehte sie auf den Bauch und biss ihr Brutal in den Nacken.

Sie keuchte auf und der 10 % Fall trat ein.
"Runter!", knurrte sie halbherzig.
Awwww~ Nacken war doch böse! Da wurde das arme Raikolein doch ganz ganz feucht.